Wir sind wieder Weltmeister! Ein paar Monate ist es bereits her, und bei vielen wird es fast schon wieder in Vergessenheit geraten sein, aber die Mannschaft des Jahres besteht aus überdurchschnittlich großen Männern mit enormer Präzision in den Armen. Die Rede ist natürlich von unserer deutschen Basketballnationalmannschaft. Millionen an Zuschauern verfolgten die Spiele der K.O.-Runde an den Monitoren und konnten den größten Erfolg der Geschichte des deutschen Basketballs begutachten.
Mitteldeutscher BC vs. rathiopharm Ulm: Deutliche Heimpleite zum Jahresabschluss
Nach ausschweifenden Feierlichkeiten gelangt man irgendwann auch wieder im Alltag des Ligabetriebes an und dieser spielt sich für den Großteil der deutschen Akteure eben nicht in der Basketball-Bundesliga ab. Ausschließlich Thiemann (Alba Berlin), Obst, Giffey und Bonga (alle Bayern München) sind noch in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv. Vom amtierenden Überraschungsmeister aus Ulm waren dementsprechend keine Akteure für Deutschland im Einsatz, dafür allerdings für andere Nationen. Lionel Figueroa (Dominikanische Republik), Juan Nunez (Spanien) und Georginho de Paula (Brasilien) durften zumindest ein paar Erfahrungen sammeln, kamen mit ihren Teams aber allesamt nicht in die Endrunde.
Die Ulmer gaben sich am 29.12. in Weißenfels nochmal die Ehre und wollten das sehr erfolgreiche Kalenderjahr versöhnlich ausklingen lassen. Mit Erfolg. Zwar hielten die Anhaltiner Gastgeber über drei Viertel gut dagegen und ließen die Ulmer nie komplett aus den Augen entwischen, aber zu viele einfache Fehler verhinderten eine knappere Begegnung. Dem Zuschauer wurde nie der Eindruck erweckt, als könnten die Gäste ins Wanken geraten. In den sozialen Medien gingen die Fans der "Wölfe" teils sehr hart mit ihren Spielern ins Gericht und sprachen von einem "klaren Klassenunterschied". Im letzten Viertel brach Weißenfels schließlich komplett ein und verlor schlussendlich ziemlich deutlich mit 75:107. Mit 22 Punkten und 11 Rebounds wurde Trevion Williams folgerichtig zum Spieler des Tages auserkoren.
Als Spitzenreiter darf rathiopharm Ulm dennoch nicht in das neue Jahr starten, denn dort nisten sich aktuell die Niners Chemnitz ein. Eine absolute Erfolgsgeschichte, die dort in Sachsen aktuell geschrieben wird und offenbar noch lange nicht im letzten Akt angekommen zu sein scheint. Als Macht im Osten sind sie bereits in den vergangenen Jahren am MBC vorbeigezogen und nun lassen sie auch Mannschaften wie eben Ulm und Bayern München hinter sich. Wir sind auf jeden Fall gespannt wie es dort weitergeht.
Anbei wollen wir natürlich auch den Wölfen aus Weißenfels noch möglichst viel Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt wünschen. Wir wurden bei all unseren Besuchen in der Stadthalle sehr gut empfangen und aufgenommen und bedanken uns auch in diesem Fall wieder für die problemlose und schnelle Abarbeitung unserer Pressenanfrage. Nach unserem letzten Besuch zu Corona-Zeiten mit Maskenpflicht, Verpflegungsverbot und mageren 750 Zuschauern war die Veranstaltung gegen Ulm ein Segen für Gaumen, Augen und Ohren.
Fotos & Bericht: Max W.
Benutzer-Bewertungen
Trotz längerer Zeit in der 1. Liga, Meisterschaft, Europapokal: Ulm ist eine Fußball-Stadt. Die Leute rennen massenhaft ins Donaustadion, fahren zu tausenden bis mindestens hunderten in die letzten Dörfer. Aber zum Basketball fahren meistens nur eine handvoll Leute auswärts.
Es ist auch albern, dass wir als Basketballer in Neu-Ulm spielen mit unseren orangenen Leibchen. Kein Wunder, dass wir in Ulm nix zu melden haben. Die Leidenschaft, die gibt's eben nur beim SSV Ulm 1846.