Wer als abgeschlagenes Schlusslicht der 1. Bundesliga noch über 40.000 Zuschauer zieht und trotz Gegentor in der 90. Minute in der Nachspielzeit noch den Ausgleich schafft - der kann noch nicht komplett abgeschrieben sein! Am Freitag Abend gelang Hertha BSC gegen den Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen ein beachtliches 2:2 und zeigte somit, dass noch mit den Berlinern zu rechnen ist.
Ein Fünkchen Hoffnung für Hertha BSC?
MB
Marco Bertram
Updated
Wer als abgeschlagenes Schlusslicht der 1. Bundesliga noch über 40.000 Zuschauer zieht und trotz Gegentor in der 90. Minute in der Nachspielzeit noch den Ausgleich schafft - der kann noch nicht komplett abgeschrieben sein! Am Freitag Abend gelang Hertha BSC gegen den Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen ein beachtliches 2:2 und zeigte somit, dass noch mit den Berlinern zu rechnen ist.
Vielleicht, ja vielleicht platzt noch der Knoten und Hertha BSC gelingt eine gute Rückrunde und schafft doch noch den Klassenerhalt. Stürmer Ramos könnte der heiß ersehnte Retter werden. Gegen den Spitzenreiter aus Leverkusen erzielte Ramos zwei Treffer. Das erste Tor fiel bereits in der 8. Minute. Kroos glich in der 76. Minute für Bayer 04 aus. In der hektischen Schlussphase lochte Kaplan in der 90. Minute gar zur 2:1-Führung für die Leverkusener ein. In der Nachspielzeit erzielte Ramos den kaum für möglichen gehaltenen Ausgleichstreffer zum 2:2-Endstand.
Ja, der eine oder andere tippte darauf, dass ausgerechnet gegen den Tabellenführer etwas gelingen kann. Dass den Herthanern zwei Tore gegen die stärkste Abwehr der Liga gelingt, ist jedoch wirklich eine echte Überraschung. Eher hätte man ein ermauertes 0:0 vermuten können.
Zwar befindet sich Hertha BSC mit mageren sechs Punkten am Tabellenende, doch das Remis dürfte Auftrieb geben, zumal die Konkurrenz im unteren Viertel auch nicht gerade die letzten Wochen über glänzte.
Hertha BSC in der 2. Bundesliga? Daran wollen und können die Berliner nicht denken. Zu lange lungerte die alte Dame in den Niederungen des deutschen Fußballs herum. Bis 1997 war Hertha nicht gerade das sportliche Aushängeschaft der Bundeshauptstadt.
Groß waren Jubel und Erleichterung, als Hertha 1997 endlich den Aufstieg geschafft hatte. Unvergessen die Euphorie in der Aufstiegssaison, als 75.000 Zuschauer das 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern im Olympiastadion bejubelten. Der Treffer von Axel Kruse zum 2:0 sorgt noch immer für Gänsehaut, wenn man an jenen Moment zurückdenkt.
Würde Hertha jedoch wirklich absteigen, dann dürfte die Situation in Berlin interessant werden. Hertha BSC und der 1. FC Union Berlin auf einem sportlichen Niveau? Gar ein Führungswechsel in der Hauptstadt? Die Hertha-Fans denken an dieses mögliche Szenario mit Grausen. Die Union-Fans würden sich dagegen sehr über zwei Derbys freuen. Ein knackiges Freundschaftsspiel gab es ja bereits zu Saisonbeginn, als der 1. FC Union im Rahmen seiner Stadioneröffnung gegen die Herthaner spielte. Aus Spaß könnte schon recht bald Ernst werden...
(M.B.)
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