Der Sankt-Jakob-Park des FC Basel weiß zu gefallen. Von außen zwar kaum als Stadion zu erkennen und etwas gewöhnungsbedürftig, das Innere allerdings ist dagegen sehr beeindruckend. Die Tribünen sind nah am Spielfeld dran, was dem Ganzen eine britische Ausstrahlung gibt. Die dreistöckige Gegentribüne darf als Highlight des Stadions bezeichnet werden. Schade nur, dass es keine Flutlichtmasten im „Old Style“ gibt. Stattdessen wirft eine moderne Flutlichtanlage ähnlich der in Ingolstadt bei Abendspielen ihr gleißendes Licht auf das Spielfeld.
FC Basel vs. Grasshopper Zürich: Keine Tore, aber viel Pyrotechnik beim Spitzenspiel
Das Duell zwischen dem FC Basel und Grasshopper Zürich war der absolute Höhepunkt des 21. Spieltages der Schweizer Super League. Der Zweite empfing den Ersten, vier Punkte trennten die Zürcher und Basler vor dem Spiel. Dieser Abstand sollte auch nach dem Spitzenspiel Bestand haben, denn die Angelegenheit ging 0:0 aus. Der FCB hatte am Ende in einem recht ausgeglichenen Spiel mehr Chancen und wirkte auch etwas spritziger, doch ein Tor wollte einfach nicht fallen. Die Schlussphase war äußerst spannend und man hatte bis zuletzt das Gefühl, dass eventuell doch noch eines der beiden Teams hätte treffen können. Nach dem torlosen Remis blieb an der Tabellenspitze alles beim Alten, dahinter konnte der FC St. Gallen mit einem 4:0-Sieg gegen Luzern bis auf vier Punkte (bei einem Spiel weniger) an den Tabellenzweiten aus Basel herankommen.
Stimmungstechnisch darf von einem guten Duell der beiden Fanlager gesprochen werden. Dauerhafter Support auf beiden Seiten wurde zum Besten gegeben. Der Support der Basler erinnerte teilweise an italienische Gesänge. Die Gäste aus Zürich überzeugten wie bereits beim Besuch beim Züricher Derby im September mit einfachem aber wirkungsvollem Support. Zahlreiche Fans machten im Gästeblock mit und konnten somit der Heimkurve definitiv das Wasser reichen. Die Baseler überzeugten indes mit vielen verschiedenen Melodien. Kurzum: Ein stimmungsvoller Schlagabtausch zweier wirklich guter Szenen.
Die Gästefans wählten ein zweiteiliges Intro. Zuerst wurde der Block mittels Folien in Schwarz getaucht, dazu die auf schwarzer Folie gestellte Frage was der Unterschied zwischen einem Zootier und einem Fußballfan sei. Auf Kommando wurde alles herunter genommen, die vorher verteilten tausenden blauen und weißen Fahnen wurden gewedelt und ein hübsch angefertigtes Banner kam zum Vorschein. Darauf zu sehen waren diverse Zootiere und die Botschaft „Der Fan zahlt zum in den Käfig gehen“. Die Umsetzung der gesamten Aktion war überaus bemerkenswert. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hüllten zudem zahlreiche bengalische Fackeln den auf dem Oberrang befindlichen Gästeblock in ein rotes Licht.
Fotos: Ricardo Lichtenfeld & Sandy Hartenstein
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