Lok Leipzig vs. FSV Zwickau: Klarer Sieg der Westsachsen im ehrwürdigen Plache

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Lok vs ZwickauMal ganz ehrlich! Was für eine geniale Bude, dieses Bruno-Plache-Stadion! In meiner Top-10-Liste der deutschen Stadien ist die Sportstätte des 1. FC Lokomotive Leipzig ganz klar mit dabei. Das im Jahre 1922 eröffnete Stadion, welches sich unweit des Völkerschlachtdenkmals befindet, hat in der Gegenwart eine Kapazität von 15.600 Plätzen, allerdings dürfen derzeit noch 7.000 Zuschauer hinein. Bei der Eröffnung im Jahre 1922 war diese Sportstätte mit einem geplanten Fassungsvermögen von 40.000 Plätzen das größte vereinseigene Fußballstadion Deutschlands. Die größtenteils aus Holz bestehende Haupttribüne, welche 1932 errichtet wurde, ist heute noch weitestgehend im originalen Zustand erhalten.

PlacheEin echtes Prachtstück mit sehr viel Charme. 1949 wurde das Stadion nach dem Arbeitssportfunktionär Bruno Plache benannt. Zuvor hieß es „Probstheidaer Stadion“, wurde in den Medien jedoch einfach nur „VfB-Stadion“, nach dem dort drin spielenden Verein, genannt. Einige Bereiche des Stadions sind für die Zuschauer gegenwärtig gesperrt. Es gab in der näheren Vergangenheit Pläne für einen Neubau. Was daraus wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Keine Frage, der Klub hat derzeit andere Baustellen. Eine Lücke im Saisonetat, der Abstiegskampf in der Regionalliga Nordost. Zudem brachen die Zuschauerzahlen teilweise massiv ein. Von der Euphorie des vergangenen Sommers (Aufstiegsfeier beim VfB Fortuna Chemnitz, etc.) ist nur noch wenig zu spüren.

ZwickauAm zurückliegenden Spieltag fanden knapp 3.000 Zuschauer den Weg ins Rund. Unter ihnen rund 400 Gäste. Die Ausgangslage vor dem Anpfiff war klar: Während Lok aktuell gegen den Abstieg kämpft, stehen die Gäste von der Mulde dagegen im Spitzenfeld der Liga. Das Spiel hatte - wie auf dem Papier erwartet - einen recht deutlichen Ausgang. Die Gäste besiegten die Leipziger mit 3:0 und das auch verdient. Der 1. FC Lok hatte das gesamte Spiel über drei Torchancen, wovon zwei nur halbe Chancen waren. Aufgegeben hatte man sich jedoch das ganze Spiel über nicht. Selbst nach dem 0:3 wollte Lok noch den Ehrentreffer erzielen, fand jedoch gegen die beste Abwehr der Liga (sage und schreibe erst fünf Gegentore!) kaum ein Mittel. Die Zwickauer spielten sehr clever und wurden, wie beim 0:1 in der sechsten Minute, als Lok-Spieler Ronny Surma den Ball quasi für Zwickaus Steffen Kellig auflegte, des Öfteren zum Torabschluss eingeladen. Nach dem Eigentor von Albrecht Brumme in der 52. Spielminute konnte Robert Paul nach knapp einer Stunde mit seinem Treffer zum 3:0 für den FSV alles klar machen. 

FSV ZwickauDie Zwickauer wurden von etwa 400 Fans begleitet, was für einen nur 90 Kilometer langen Anreiseweg etwas wenig erscheint. Viel mehr Fußballfreunde hätten allerdings auch nicht in den Gästesektor gedurft. Dessen Kapazität ist momentan auf 500 begrenzt. Die FSV-Fans, allen voran „Red Kaos“, gaben ihre Lieder nahezu 90 Minuten zum Besten. Ab und zu wurden kleinere Pausen eingelegt. Die Lieder wissen sehr zu gefallen. Viele verschiedene Melodien, die man teilweise kaum aus anderen Stadien kennt, und Texte, die ihre eigene Geschichte erzählen, wurden beim Auswärtsspiel in Leipzig-Probstheida präsentiert. Aktiv am Support beteiligten sich etwa 200 Leute.

LokAuf der anderen Seite ergab sich ein etwas enttäuschendes Gesamtbild. Hinter der „Szenario“-Fahne fanden sich etwa 150 bis 200 Leute ein, die nur die ersten 45 Minuten über gesanglich auffielen. In Halbzeit zwei wurde lediglich ein Mal etwas gegen die Gäste gesungen. In der ersten Halbzeit gab es einfache Schlachtrufe und Lieder, die jedoch mit hoher Mitmachquote vorgetragen wurden. Die restlichen Bereiche des Stadions stiegen selten in die Gesänge ein. Schade, denn somit blieb die Gesamtatmosphäre weit hinter den Erwartungen zurück.

Text & Fotos: Sandy Hartenstein & Ricardo Lichtenfeld

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