Vorbeigeschaut in den Fußballniederungen Griechenlands. In der dritten Liga (die C Ethniki ist in zwei Staffeln aufgeteilt) stand Mitte März das Duell zwischen dem derzeitigen Tabellenführer und dem Vorletzten der Staffel „Voreios“ an. Bei herrlichen Frühlingstemperaturen fanden rund 600 Fußballinteressierte den Weg ins Stadion von PAE Apollon Kalamariás. Unter ihnen zirka 15 Deutsche, die nicht ganz zufällig vor Ort waren. Der Umstand, dass am Vortag das Basketball-Derby PAOK gegen Aris und am Abend zudem der Kracher PAOK gegen Panathinaikos Athen stattfand, lockte einige Fremde ins Land.
Apollon Kalamariás vs. Doxa Kranoulas: Torfestival und griechische Gastfreundschaft
Das Stadion Kalamariás bietet einseitig einen Ausbau in Form einer recht wuchtigen Tribüne mit Sitzen in den Vereinsfarben. Draußen findet man einige recht hübsch anzusehende Graffitis der einheimischen Fans. Die Fanszene fand sich mit zirka 50 aktiven Leuten hinter zwei großen Zaunfahnen ein. Dazu wurden noch drei große Schwenker mitgebracht. Viele Motive auf eben jenen erinnern sehr an die der rot-schwarzen Brigaden von AC Milan. Später konnte in Erfahrung gebracht werden, dass es tatsächlich Kontakte zu Fans aus Mailand gibt und man sich ein- bis zweimal im Jahr besuchen würde.
In der Halbzeit kamen einige ältere Jungs aus dem Heimblock vorbei, luden die angereisten deutschen Fußballfreunde auf ein Bier ein und meinten „We hope that´s enough, because it´s empty“. Zudem durfte ein Blick in deren Fanhaus geworfen werden, Präsente in Form von Schals und Kalender wechselten die Seiten. Auf den Rängen legten die Apollon-Fans bis auf eine größere Pause in Halbzeit eins einen dauerhaften Support hin. Immer wieder wurden Fackeln gezündet, am Ende sollen es insgesamt fast 20 gewesen sein. Das Erstaunliche: Die Jungs liefen mit den Fackeln in der Hosentasche herum, als wenn es das Normalste der Welt sei.
Auf dem Rasen ließen die Spieler von Apollon ihren Gegnern nicht den Hauch einer Chance und so endete das einseitige Spiel verdient mit 6:2. Bereits in der neunten Minute hatte Lazaridis die Hausherren mit 1:0 in Front gebracht. Sechs Minuten später gelang den Gästen der überraschende Ausgleich. Drei Tore zwischen der 19. und 33. Minute sorgten dafür, dass sich die Überlegenheit auf dem Platz auch im Ergebnis widerspiegelt. In Halbzeit zwei baute Diamantopoulos mit seinen beiden Toren die Führung weiter aus. Der Gästetreffer in der 80. Minute von Houhoumis war nur noch reine Ergebniskosmetik.
Fotos: Ricardo Lichtenfeld