KKS Lech Poznan vs. KS Lechia Gdansk: Lech bleibt nach Sieg ganz oben dran

Für Spannung war in der polnischen Ekstraklasa beim Freitagabendspiel KKS Lech Poznan gegen KS Lechia Gdansk gesorgt. Lech hat mit derzeit vier Punkten Rückstand auf Legia Warszawa immer noch beste Möglichkeiten, den polnischen Meistertitel zu erringen, welcher im Erfolgsfall Meistertitel Nummer Sieben wäre. Die Mannschaft von Lechia Gdansk, einem Verein, der 1945 gegründet wurde und seitdem von knapp zehn Namensänderungen geplagt wurde, wollte Lech die Punkte natürlich nicht schenken, und so erwartete man im Stadion Miejski ein spannendes und unterhaltsames Spiel.

Die Fankurve von Lech Poznan erwischte einen ordentlichen Tag und konnte mit einem soliden Auftritt überzeugen. Bäume wurden zwar nicht herausgerissen, dennoch zogen die Fans die Blicke vieler des Öfteren auf sich. Es ist für mich jedes Mal aufs Neue bemerkenswert, wie geschlossen eine Fankurve „funktionieren“ kann. An manchen Stellen wirkt der Support etwas „einstudiert“, aber dennoch ist er sehr ansehnlich. Die extrem hohe Mitmachquote war einmal mehr unfassbar. Egal ob bei einer Schalparade, den Hüpfaktionen oder einfach bei den Armeinsätzen. 

Sehr zu gefallen weiß zudem die dortige Zaunbeflaggung. Unmengen Fahnen schmücken den Zaun und die Tribünen. Ich persönlich habe Lech in der laufenden Saison bereits zum vierten Mal gesehen, davon das dritte Mal im heimischen Stadion, und es war festzustellen, dass sich die Serie der guten Auftritte der Fankurve nahtlos fortsetzt. Bei den etwa 450 Gästen überzeugte nur die Beflaggung. Auch hier wurden sehr schicke Fahnen angebracht. Was den Support angeht, enttäuschten die Gästefans auf ganzer Linie. Bis auf regelmäßige Lechia Gdansk-Rufe gab es leider so gut wie nichts zu hören. 

Auf dem Rasen übernahm die Mannschaft aus Danzig in der ersten Halbzeit die Lethargie des eigenen Fanblocks komplett,und lud die Hausherren zum Toreschießen ein. Die Blauen nahmen das Geschenk gerne an, und schon stand es fix 3:0 - und das nach gerade einmal 33 Minuten! Marcin Kaminski (4. Minute), Hubert Wolakiewicz (Elfmeter, 27. Minute) sowie Gergö Lovrencsics (33. Minute) hatten Lech Poznan deutlich in Front gebracht. Lechia fand dagegen kaum ein Mittel, die Defensive der Hausherren zu überwinden.

In der zweiten Hälfte schaltete Lech einen Gang zurück, was die Gäste mehr ins Spiel kommen lies. Folgerichtig erzielte Piotr Wisniewski in der 71. Minute den Anschlusstreffer zum 3:1. Die Spiel nahm enorm an Spannung zu und Lechia schien noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Lech wollte nun die Entscheidung in Form des vierten Tores, was wenig später auch gelang. Bartosz Slusarski, welcher mich jedes Mal überzeugt, netzte in der 90. Minute zum viel umjubelten 4:1 ein. Dass Lechia Gdansk in der gleichen Minute durch Adam Duda noch das 4:2 machte, ging im Jubel der Heimfans fast komplett unter. Lech Poznan bleibt somit weiterhin mit vier Punkten Rückstand hinter Legia Warszawa, das mit 2:0 gegen Zaglebie Lubin gewinnen konnte. Am 27. Spieltag kommt es in Warschau schließlich zum mit großer Spannung erwarteten Gipfeltreffen zwischen Legia und Lech.

Fotos: Ricardo Lichtenfeld

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