Bereits Wochen zuvor hatten die selbst ernannten „Größten der Welt“ für das Auswärtsspiel bei Hannover 96 unter dem Motto "Aktion 10.000 - das größte Auswärtsspiel seit dem Mauerfall" mobilisiert. Innerhalb weniger Tage war die gesamte Hintertortribüne ausverkauft, allerdings sind auf den Aufnahmen im unteren Bereich Lücken zu sehen, da sich zahlreiche FCM-Fans lieber mit auf den Oberrang quetschen wollten.
Hannover 96 vs. 1. FC Magdeburg: 10.000 FCM-Fans waren froh, die Ultras sowieso
HotBeide Fankurven ließen sich am gestrigen Sonntagnachmittag nicht lumpen und boten etwas fürs Auge. So gab es auf der Heimseite eine überaus gelungene Choreo mit der Fahne des Hannoverschen Sport-Verein von 1896 e.V. zu sehen. Magdeburg, deren aktive Fanszene sich mittig hinter dem "FCM MACHT MASSEN FROH - HOOLS UND ULTRAS SOWIESO“-Banner positionierte, zeigte zum Intro "Die blau-weißen Scharen, sie schreiten voran" mit blauem Rauch. Der Wind ließ die blauen Rauchschwaden allerdings rasch davonziehen, sodass diese nicht wie geplant voll zur Geltung kamen.
Was die Lautstärke betrifft, so machen die Anhänger des 1. FC Magdeburg die Sache ganz klar zu einem Heimspiel. Wert gelegt wurde meist auf Liedgut, das von der breiten Masse laut und deutlich mitgesungen werden konnte. Dass die imposante Gästekurve richtig gut aufgelegt war, lag auch an der Tatsache, dass unten auf dem Rasen der FCM eine prima Leistung an den Tag legen konnte.
Ceka wurde nach einer Viertelstunde von Atik geschickt, konnte aber nicht vollenden, wenig später köpfte Kai Brünker über das Gehäuse. In der Folge bestimmten die Magdeburger weiter die Partie und machten mächtig Druck. Schon bald stand es nach Torschüssen 8:0 für den FCM. Aus dem Nichts machte dann auf der anderen Seite Sebastian Kerk mit einem strammen Schuss Alarm und prüfte FCM-Keeper Dominik Reimann. Tore fallen sollten bis zur Pause nicht, demzufolge ging es mit dem Spielstand von 0:0 zum Pausengetränk.
Die Pause wusste man auf den Rängen zu nutzen, am Rande der Gästekurve kam es zu einigen Scharmützeln. Die Fäuste flogen, es wurde gerangelt und es kam zu Laufereien. Recht rasch beendeten dann zahlreiche herbei geeilte Polizisten das Szenario und sorgten für Ruhe.
Die Gemüter hatten sich gerade beruhigt, als nur drei Minuten nach Wiederanpfiff Baris Atik aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste vollenden konnte. Geballte Fäuste, Traubenbildung, die 10.000 FCM-Fans jubelten frenetisch. Nur sieben Minuten später jubelten wieder die Gästefans. Dieses Mal gab es jedoch kein Tor, sondern den gelb-roten Karton für Kunze, der Atik mit einem Foul gestoppt hatte. Für den 1. FC Magdeburg lief es nun nach Plan. Nach einer Stunde eroberte der FCM den Ball und stürmte auf das 96-Gehäuse zu. Fix ging der Ball rüber von Ito zu Castaignos, und dieser schob zum 2:0 für Magdeburg ein.
Gelutschter Drops? Noch nicht ganz! In der 69. Minute konnte Schaub mit dem Kopf abstauben. 1:2 für Hannover 96. Logisch, dass nun die 96er alles oder nichts spielten und sich für die Magdeburger gute Kontermöglichkeiten ergaben. Am Ende blieb es beim 2:1-Auswärtssieg für den 1. FC Magdeburg. Dieser konnte mit 24 Punkten auf Rang 14 klettern und mit dem F.C. Hansa Rostock, der knapp mit 0:1 beim FC St. Pauli unterlag, gleichziehen. Bereits am kommenden Freitag empfängt der FCM daheim um 18:30 Uhr den 1. FC Kaiserslautern.
- Heinz von Heiden Arena