BFC gegen FCK: Klares Versagen der Ordner, Polizei, Fans und Medien

01 Aug 2011 21:03 #16860 von holly
Also ich als objektiver Beobachter muß leider feststellen, dass der Bericht doch scheinbar nur ein sehr subjektives Bild eines Verfassers hier darstellt. Ob er gut ist, sei mal dahin gestellt. Ich habe eins beim Spiel festgestellt, Fans, Krawallmacher, Hooligans wie auch immer des BFC Dynamo haben sich in Richtung Lauternblock bewegt und dort mit Stangen auf teilweise wehrlose eingeprügelt. Ich habe auch im Internet recherchiert und habe dort Bilder gesehen, auf denen Frauen direkt durch die Brutalität einiger Schläger der Dynamo Anhängerschaft betroffen waren. Ich habe keine Fans des FCK gesehen, die in den Block des BFC Dynamo eingedrungen sind und dort auf Personen losgegangen sind. Ich habe keine Fans des FCK gesehen, die versucht haben den Platz zu stürmen und Tore zu durchbrechen und ich habe auf Seiten des BFC Dynamo keine Familien mit Kindern gesehen, die vor Angst wegrennen mußten. Einmal mehr hat die häßliche Fratze der Gewalt gezeigt, dass der BFC Dynamo im professionellen Bereich noch lange nichts verloren hat und das es ein gewissen Sozialisierungseffekt zwischen Fans und Verein scheinbar nie wirklich gegeben hat.

"Auf die Fresse" ist ein tolles Argument für friedlichen Fußball. Ich sehe es etwas anders als der Verfasser des Berichtes. Ich denke nicht, dass solche Gewaltgesänge in ein Stadion gehören und schon gar nicht zur Normalität im Fußball geworden sind. Was will man denn mit diesem Ausruf bezwecken lieber Verfasser. Dem sportlichen Ehrgeiz auf dem Platz wecken, oder dem Spieler Anerkennung für seine Leistung auf dem Platz geben??? Ich denke nicht, dass bei den Fans des BFC Dynamo der sportliche Gedanke im Vordergrund steht. Leider!!! Es waren gut 8000 Fans des BFC Dynamo im Stadion und es wurde nicht nur von ein paar vereinzelten gerufen, sondern von der gesamten Masse. Traurig das viele darauf auch noch stolz sind!!!

"Ordner" sollten in der Regel da sein, um bei Veranstaltungen wie dieser, den Schutz der Teilnehmer zu gewährleisten. Darunter zähle ich in diesem Fall die Spieler und auch alle Gäste die sich in diesem Veranstaltungsbereich aufhalten. Ich konnte erkennen, dass die Sicherheitsfirma "JWD Security" dafür scheinbar zuständig war. Erstmal nichts außergewöhnliches. Doch betrachtet man sich das Ganze mal etwas genauer, so kann man feststellen, dass gerade diese Sicherheitsfirma bestückt ist, mit zahlreichen Anhängern und Mitgliedern des BFC Dynamo. Also stelle ich mir schon die Frage, bei Betrachtung der Videos und Bilder, wie es sein kann, dass alle in dem oberen Bereich eingesetzten Ordner tatenlos zuschauen können, als die Krawallmacher gemütlich an denen vorbei stolzieren. Von Zuverlässigkeit und Vertrauen gegenüber dem Ordnerdienst, kann nun bei Betrachtung dieser Bilder wirklich keine Rede sein. Ich muß ganz ehrlich zugeben, dass es dem objektiven Beobachter dort schon sehr in den Sinn kommt, ob Ordnerdienst und Krawallmacher da nicht zusammen gearbeitet haben. Ich lass es einfach mal so stehen und denke mir bei diesem Ordnerdienst meinen Teil.

"Polizei" sollte ebenso wie der Ordnerdienst als Schutz für solche Veranstaltungen eingesetzt werden. Traurigerweise! So gibt es ja leider auch hunderte Spiele jedes Wochenende, die ohne polizeiliches Großaufgebot durchgeführt werden können. Aber leider bei einigen wenigen Ausnahmen scheinbar nicht. Ich rede hier bewußt von einem Großaufgebot und nicht der üblichen Polizeipräsenz im Profifußball. Ein Großaufgebot behelmter Polizisten zum Schutz einer eigentlich doch so friedlichen und volksnahen Sportveranstaltung. Allein das ist absurd!!! Aber auch hier hat der Verfasser ja scheinbar ein ganz eigenes Bild. Für ihn scheint es schon zur Normalität geworden zu sein, dass der Fußball nur so zu betreuen sein kann. Ich sehe das leider etwas anders. Egal ob Köllner, Rostocker, Halenser, Magdeburger oder Dresdner, solche Bilder wie diese gehören nicht ins Stadion und haben erst nichts mit Fußball zu tun. Ob die Polizei immer richtig reagiert hat, kann ich nicht sagen. Aber eins fällt mir auf, ist die Polizei zurückhaltend und hält sich im Hintergrund, schimpfen und tadeln einige (auch der Verfasser des Textes) über fehlende Präsenz, ist sie jedoch massiv wahrzunehmen, schimpfen die gleichen über die Provokation der polizeilichen Präsenz. Ich verweise hierbei lediglich auf Texte und Berichte nach vergangen aber vergleichbaren Veranstaltungen, bei denen eben diese Berichtserstatter die Präsenz lautstark bemängelt haben. Fakt ist jedenfalls eins, Bilanz laut RBB, 18 Verletzte Polizisten, 2 davon schwer. Auch das kann und darf nicht Normalität im Sport sein.

Es sollte sich einfach mal jeder Fragen, ob der Sport weiterhin dazu dienen sollte eine Plattform von Gewalt für bestimmt Personengruppen zu sein, oder ob am Ende nicht die Freude auf eine gemeinsame Feier mit FAMILIE, KINDERN und FREUNDEN im Vordergrund stehen sollte. Auf diesen Sport hab ich keine Lust mehr und ich werde ihn auch nicht weiter finanziell unterstützen. Und ich will nicht, dass meine Kinder einmal mit Angst und Tränen vor mir stehen und gar nicht verstehen was passiert und ich ihnen darauf auch nicht antworten kann!!!

In diesem Sinne...Euer Holly

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01 Aug 2011 23:18 #16863 von Vogel
Versagt haben alle am Samstag, keiner ist von Schuld frei.

Das gilt auch für den Autor der hier leider einiges verzerrt darstellt!

"Auf die Fresse"- Rufe, welche während eines Spiels gerufen werden mit solchen zu vergleichen, die erhebliche Teile des BFC "Fanblock" brüllten, in Anschauung des Blocksturms ist schlicht und ergreifend gewaltverherrlichend. Auch kann ein Unrecht nicht mit einem anderen gerechtfertigt werden.

In der Beurteilung der Geschehnisse spielt es doch keine Rolle was vor knapp 20 Jahren in Köln passierte. Wir leben im Jetzt und da kann es doch nicht ernsthaft angehen, dass ein solches Verhalten durch so ein Artikel bagatellisert wird, indem man versucht die Schuld auf möglichst viele Schultern zu verteilen.

Dem BFC war doch klar, dass zu einem solchen Spiel eine bunte Schar von verrückten angelockt wird. Und welche Vorkehrungen wurden getroffen, um das was passierte zu verhindern?

Ich selbst musste schon miterleben, wie in deutschen Stadien der Zutritt verboten wurde, nur weil ein "Scheiß-XXX" Schal getragen wurde. Und auf einigen Fotos kann man Zuschauer mit Glatze und schwarzen Pullovern mit riesigen Hooligan-Schriftzügen wiederfinden. Da frage ich mich, kommt es wirklich überraschend, wenn genau diese Leute später bei den Schlägereien mitmischen?

Wenn hier von Verantwortungsbewusstsein von Journalisten gesprochen wird sollte sich der Autor dieses Artikels mal an die eigene Nase fassen!

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01 Aug 2011 23:59 #16865 von Mitleser
Ich war im Stadion und kann die Darstellung von Marco Bertram bestätigen:
-Unfassbar, dass der Pufferblock nicht gesichert war. Die Polizei spielt eine ominöse Rolle. Die Verantwortung auf einen Fünftligsten zu schieben, ist zu billig! Der HAT KEINE ERFAHRUNG mit 10.000-Mann-Spielen.
-Der BFC sollte sich vom Ordnungsdienst "JWD" trennen.
-Bei den merkwürdigen Stangen muss es sich um im Lautern-Block vorhandene Stangen gehandelt haben. Andere Möglichkeit, von Randalierern eingeschleuste ausziehbare Teleskopstangen. Jedenfalls sah ich keine Randalierer mit Stangen da rüber laufen.

-In der Haut von Bonan& den BFC-Spielern möchte ich jetzt nicht stecken.

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02 Aug 2011 01:06 #16866 von Ostberliner
Verantwortlich für die Sicherheit ist der gastgebende Verein. Der BFC hat immer wieder um weniger Polzeipräsenz gebeten (Rainer Lüdtke).
Ja, zu nah dran ist der Autor offenbar, das geht so nicht, wenn man einen Bericht schreibt, wo bleibt die Sicht der Opfer? Wo ist Kritik am sich totstellenden BFC?
Videos zeigen die Freude vieler Fans an den sich abspielenden Szenen - und wenig Entsetzen.

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02 Aug 2011 07:56 #16867 von Schreiber
Wieviele der Schreiberlinge waren (holly Vogel) wirklich am Samstag dabei und wieviele stützen ihre Aussagen nur auf Bilder, Videos aus den medien? Klar es haben einige "auf die Fresse" gerufen, was echt nicht schlimm ist, aber es waren nicht 8.000. Das ist echt Schwachsinn

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02 Aug 2011 09:26 #16868 von Marco (turus-Redaktion)
Noch einmal ein Statement von mir. Uns war klar, dass nach diesem Bericht reichlich Diskussionen aufkommen. Hier im Magazin und in all den anderen Foren.
Dieses "zu nah dran" kann ich einfach nicht nachvollziehen! Ich hätte exakt genauso geschrieben, wäre das Ganze beim Spiel Dresden - Jena, Union - Rostock oder Gladbach - Köln passiert. Vorausgesetzt, ich hätte genauso dicht vor Brennpunkt gestanden. Beim Spiel FCK - BFC war ich nach dem Spiel direkt vor dem Gästeblock, konnte somit alles genau beobachten, was IM Block passiert ist. Über das Geschehen hinter dem Stadion und im oberen Gang in der BFC-Fankurve kann ich hingegen nicht urteilen, weil ich es nicht sehen konnte. Ich habe vom Geschehen einige Fotos und auch Videomaterial, das jedoch nicht online ging. In Ruhe wertete ich immer wieder mein eigenes Material und das anderer Personen, das online verfügbar ist, aus.
Gleich zu Beginn steht deshalb ganz klip und klar: Es gibt nichts schönzureden!
Der Ordnerdienst hatte massive Fehler begangen. Wäre das Tor geschlossen geblieben und hätten Ordner von Beginn konsequent gehandelt, wäre das Ganze erst gar nicht soweit gekommen. Das zögerliche Handeln der Polizei ist für mich auch völlig fragwürdig. Bei wie vielen Spielen war ich? Um die 500 seit 1990? Wie viele Polizeieinsätze habe ich bei Demos und beim Fußball gesehen? Zahlreiche! Häufig interessiert es die Polizei herzlich wenig "was die Vereine wünschen". Da wird gehandelt, und einige Male weitaus zu derb. Wegen Kleinigkeiten wird in die Fanbereiche gestürmt, werden ganze Stadtteile abgeriegelt. Beim Spiel am Samstag war dies nicht möglich, nein? Nur weil Rainer Lüdtke eine defensivere Polizei wünschte??
Das was im Block passierte, ist abscheulich, widerlich. Wie oft soll ich das noch erwähnen? Mit Fäusten auf Fans einzuprügeln ist unter aller Sau! Ja, und es ist bitter, dass Menschen verletzt wurden. Die große Frage bleibt trotzdem: Wie konnte es erst soweit kommen??
Ich muss mich doch nicht fragen, weshalb manche Leute zu wenig Hirn im Kopf haben. Dass es genügend Schläger gibt, ist keine Frage. Die Frage beim Fußball is nur, wie sorge ich auf den Rängen für Sicherheit. Sind Absperrungen erst einmal gefallen und haben Krawallmacher freie Bahn - dann gute Nacht. Nicht ohne Grund werden brisante Derbies / Duelle manchmal von bis zu 1.500 Polizisten abgesichert...
Der Text mag unbequem sein, doch ich lasse mir nicht vorwerfen, hier irgendetwas falsch dazustellen. Seit Jahren schreiben wir von turus mit Verantwortung. Manchmal standen wir sogar mit unserer Meinung alleine da, weil es zu ungemütlich war, die Wahrheit auszusprechen.
Wenn andere Magazine eine dpa-Meldung abpinseln, umschreiben und eine reißerische Überschrift drüber packen - welchen Wert hat das??
Zurück zur Nähe zum BFC. Mag sein, dass bei einem Heimspiel in der Oberliga bei 500 Zuschauern eine gewisse Vertrautheit herrscht, weil man die Leute und zahlreiche Fans bereits kennt. Bei solch einem Spiel wie am Samstag nutzt solch eine "Nähe" rein gar nichts. Die Arbeit im Innenraum kann schon mal ungemütlich werden. Gezielte Bierbecherwürfe, Böllerwürfe. Ganz zu schweigen, wenn es zu einem Platzsturm gekommen wäre. Aber ich möchte nicht klagen, es ist mein Job. Bevor ich über etwas berichte, möchte ich es mit eigenen Augen gesehen haben. Sei es bei einer Demo, bei einem Fußballspiel oder einem anderen Ereignis.
So hatte ich es immer gehandhabt, und so werde ich das auch in Zukunft handhaben. So auch heute Abend beim Drittligaspiel Babelsberg 03 - Rot-Weiß Erfurt...
Beste Grüße
Marco

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02 Aug 2011 13:41 #16869 von Mitleser
Der Bericht bringt es auf den Punkt.
War ebenfalls im Stadion, die Stöcke sind von den unzähligen Bannern.
Dann wurden die Banner kurzer Hand umfunktioniert.
Klar das sowas von Unionern kommt. Hilfreicher Beitrag! Top!

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