Choreo-Doping: Frankfurt zündelt und muss zahlen

03 Feb 2010 16:44 #13387 von turusv15
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In den neunziger Jahren von den Vereinen gerne als Stimmungs-Steigerung gesehen, ist es inzwischen verpönt und verboten: Das Zündeln in den Fanblöcken. Manch ein Fan erinnert sich gerne zurück an die Zeiten als der Betze, die Dortmunder Südtribüne, aber auch das Frankfurter Waldstadion brannte. Dies ist inzwischen vorbei und nach dem Knall folgt meist eine saftige Geldstrafe seitens des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).





Nun hat es wieder einmal die Frankfurter Eintracht erwischt: Für den mehrfachen verbotenen Einsatz von Pyrotechnik seitens der Frankfurter Anhänger im Rahmen des Auswärtsspiels beim 1. FC Nürnberg am 23. Januar wurde eine Geldbuße in Höhe von 10.000 Euro verhängt.

Die Frankfurter Fans sollen mit dem Zünden von zehn Böllern und Rauchpulver auf sich aufmerksam gemacht haben. Was früher ein Highlight jeder Fan-Aktion war, gilt heute als verbotenes Choreo-Doping und wird wohl auch künftig noch härter bestraft. So müsse Frankfurt bei nochmaligen "Verfehlungen dieser Art" mit härteren Strafen rechnen.

Ob das die Fangruppierungen wie beispielsweise Ultras in Zukunft davon abhalten wird ihre Aktionen mit buntem Feuer- und Soundeffekten zu untermalen? Wohl kaum.
03 Feb 2010 16:44 #13388 von MArkus
Ja sah schon geil aus früher, aber wenn man drin stand war es schon heiß und man holte sich schnell Brandlöcher ;-)
03 Feb 2010 17:17 #13389 von Fussballer
Kein anderer Verein fiel in den letzten Jahren auch nur annähernd so oft negativ wegen seiner eignen "Fans" auf. Und immer und immer wieder gibt es nur läppische Geldstrafen für die Eintracht; anderswo jedenfalls sind die Geldstrafen im Vergleich höher schon beim ersten oder zweiten Verstoß und keineswegs immer nur Geldstrafen (siehe Aachen, Rostock bei vergleichbaren Pyro-Aktionen). Es ist wohl immer noch so, dass der Klub mit dem gleichen Sitz wie der DFB und die DFL in Frankfurt bevorzugt wird außerhalb des grünen Rasens!

Und ganz deutlich: Die "Hooltras"(Wortschöpfung aus Hooligans und Ultras)-Problematik in Frankfurt ist hausgemacht. Immer und immer wieder von der offiziellen Fanbetreuung und damit vom Verein und der Eintracht AG selbst protegiert, z.B. durch eine in die Stadiontechnik implementierte Megaphonanlage, Zaunfahnenplätze und die Genehmigung (und Förderung) übergroßer Schwenkfahnen, Stehplatzdauerkartenverteilung und verantwortungslose Aufhebung von Stadionverboten uvm.. Dieses freiwillige Entgegenkommen des Vereins hat die Frankfurter Ultras doch erst dazu verleitet, die eigene Bedeutung zu überschätzen und sich zu verselbständigen. Sie fühlen sich (zurecht!) sicher bei all ihren Aktionen die einzig der Selbstdarstellung (keineswegs der Unterstützung der Mannschaft) dienen, wie z.B. bei den Pyro-Aktionen. Und auch der Verein, bzw. die AG kann sich sicher fühlen: Richtig bestraft werden die vom DFB nie, da gehe ich jede Wette ein!
03 Feb 2010 22:26 #13391 von KSCler
Dem kann ich zustimmen! Frankfurt ist ein DFB-Liebling...
04 Feb 2010 08:42 #13393 von Manfred
Man muss sich das mal klarmachen: Alleine von 2002 bis Anfang 2009 – so die nun offiziell veröffentlichten Zahlen – wurde die Eintracht sage und schreibe 17 Mal vom DFB wegen ihrer “Fans” vom DFB mit Geldstrafen sanktioniert; immer und immer wieder übrigens versehen mit lächerlichen und offenkundig nicht ernst gemeinten Androhungen härterer Sanktionen (Platzsperre, Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit) im Wiederholungsfall, der seit 2002 nun schon rund 20 Mal (!!) eintrat.
Man stelle sich nur einmal vor irgendein anderer Verein, der nicht am Sitz des DFB und der DFL zu Hause ist, hätte auch nur annähernd so viele Vorfälle wie die Eintracht (sc. rund 20 seit 2002: das sind ja nur die registrierten/geahndeten Vorfälle im Stadion!) zu verzeichnen...