Insolvenz und Abstieg: Gott schütze Rot Weiss Essen

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Auf Gott alleine sollte man sich nicht verlassen, vor allem nicht wenn es um die Leidenschaft  Fußball geht. Im Fall Rot Weiss Essen haben sich die Verantwortlichen wohl zu sehr auf ihren Glauben an große Zeiten verlassen, anstatt den Ideen Taten folgen zu lassen. Alles beten half nichts: Der Traditionsklub muss vorerst abdanken und sich in die fußballerischen Niederungen gegen Erkenschwick, Herne (NRW-Liga) oder vielleicht sogar gegen den KFC Uerdingen (Niederrheinliga) begeben.





Unverständlich ist es, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Der Klub hat in der vierten Liga mit über 6.000 Zuschauern eine der stärksten Fanbasen und hätte damit die Möglichkeit in ganz andere Sphären vorzustoßen. Aber wie in der Vergangenheit, verwirtschaftete sich RWE im Pump. 2,2 Millionen Euro fehlen in der Kasse - ein Betrag der nicht für den Spielbetrieb in der Regionalliga und vielleicht auch nicht in der NRW-Liga reicht. Wenn es hart auf hart kommt, ergeht Essen das gleiche Schicksal wie einst dem VfB und heutigem 1. FC Lokomotive Leipzig, die nach ihrer Insolvenz in der elften Liga (3. Kreisklasse) starteten sich aber durch eine Fusionierung und vier Aufstiege in Folge wieder in der Oberliga platzierten.

Noch denken die Fans nicht an die Kreisklasse, sondern an das vergangene wirtschaftlich verkorkste Jahr. Es liegt auf der Hand: Zu sehr und zu lange hat man über einen Stadionneubau schwadroniert, so dass man das eigentliche Problem - die finanzielle Schieflage des Klubs - übersah. Noch vor einem Jahr hielt man sich einen (was erlauben ...) Thomas Strunz, der schließlich gut dotiert vor die Tür gesetzt wurde. Zurück blieb ein Scherbenhaufen und jetzt sogar die Insolvenz.

Kommentar: RWE solte die Chance des Neuanfangs ergreifen und nicht wieder den Fehler machen eine alte Suppe nocheinmal aufzuwärmen. Zusammen mit der starken Fanbasis ist das machbar. Alte Zöpfe ab und neue engagierte und vor allem solche, die sich mit dem Verein identifizieren können ran. Siehe Lok Leipzig, wo die Fans zum Neustart die Oragnisation selber in die Hand nahmen. Glück auf.