In Bosnien und Herzegowina droht das Fußball-Chaos

06 Okt 2010 00:25 #15454 von Marco
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Die Meldung tickerte gestern Abend über Videotext: Die UEFA droht Bosnien und Herzegowina mit dem Ausschluss. Grund sei die Nicht-Nominierung eines Präsidenten des bosnisch-herzegowinischen Fußballverbandes. Zur Zeit wird der Verband von drei Vorsitzenden geleitet. Je ein Mitglied der bosniakischen, der kroatischen und der serbischen Bevölkerungsgruppe. Eigentlich keine schlechte Lösung für den extrem schwer regierbaren Balkanstaat, doch für die UEFA ist dies keine dauerhafte Lösung. Die Satzung muss geändert werden, ein gemeinsamer Präsident muss her. Gelingt dies dem bosnisch-herzegowinischen Fußballverband nicht, droht nach dem 31. März 2011 der komplette Ausschluss aus dem europäischen Spielbetrieb. Bestätigt wird diese auf der Seite des N/FSBIH.[/quote]





Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde der Verband Nogometni/Fudbalski Savez Bosne i Hercegovine (N/FSBIH) im Jahre 1992 wiedergegründet. Seit 1996 gehört er der FIFA und seit 1998 der UEFA an. [/quote]
Die Anfangszeit des Verbandes war alles andere als leicht. Nach dem Bosnienkrieg spaltete sich bosnisch-herzegowinische Fußballverband in den Fußballverband der serbischen Republik (FSRS) und den Fußballverband von Herceg-Bosna (NSHB) auf. Beide Verbände gründeten eigene Ligen, erst 2000 fusionierten wieder beide Verbände und gründeten eine gemeinsame Premijer Liga.[/quote]
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In der Saison 2009/10 wurde Zeljeznicar Sarajevo vor NK Siroki Brijeg bosnisch-herzegowinischer Meister. In der aktuellen Saison steht derzeit der amtierende Pokalsieger Borac Banja Luka an der Tabellenspitze, gefolgt vom FK Sarajevo.[/quote]

Über allem steht die Frage: Hat der Vielvölkerstaat Bosnien und Herzegowina eine gemeinsame Zukunft? Viele Menschen in der serbischen Teilrepublik sehen das nicht so und wünschen sich eine Abspaltung der Republika Srpska. In beiden Teilrepubliken gab es am Wochenende Parlaments- und Präsidentenwahlen. In der serbischen Teilrepublik wurde Milorad Dodik, der von einer friedlichen Trennung spricht, der Sieger. In der Föderation Bosnien und Herzegowina, in der vorwiegend Bosniaken und Kroaten leben, siegte der moderate Bakir Izetbegovic als Vertreter für die Bosniaken und Zeljko Komsic als Vertreter für die Kroaten. Alle drei besetzen gemeinsam das dreiköpfige Staatspräsidium.[/quote]

Was in der Politik funktioniert, darf es in den Augen der UEFA beim bosnisch-herzegowinischen Fußballverband nicht mehr geben. Finden die drei Volksgruppen keinen gemeinsamen Präsidenten für den Verband, droht im kommenden Frühjahr das Fußballchaos. [/quote]
Für heute ist eigentlich in der Premijer Liga der neunte Spieltag angesetzt. Borac Banja Luka würde um 17 Uhr auf Sloboda Tuzla treffen, um 19:30 Uhr wäre Anpfiff der Partie Zeljeznicar Sarajevo gegen Celik Zenica. Des Weiteren würde unter anderem Olimpik Sarajevo gegen Zrinjski Mostar und  Rudar Prijedor gegen Buducnost Banovici spielen.[/quote]

"Odgodena utakmica Zeljeznicar - Celik?", heißt es auf der Website des FK Zeljeznicar Sarajevo. Wird das Spiel verschoben? Das Treffen der alten Rivalen soll wohl vertagt werden, weil für die Sicherheit der Teilnehmer keine Garantie gegeben werden könnte. Nach Angaben des Vereins wurden Fans des FK Zeljeznicar beim letzten Auswärtsspiel brutal verletzt. [/quote]
06 Okt 2010 00:25 #15455 von Demir
wie bitte???
es funktioniert in der Politik mit 3 Staatführern??
also der Autor hat anscheinend absolut keine Ahnung wie es um die Politik in Bosnien geht??
Die erste Forderung der EU für einen Beitritt ist die Zentralisierung des Staates und das heißt es wird ein Staatsführer gefordert und darum --> kein EU-Beitritt.

Und genauso ist es bei der UEFA.
Sie hätten den Beitritt von Anfang an nicht zustimmen dürfen.

Der Verband macht sich einfach die politischen Probleme im Land zu nutzen und beudet so viel Geld wie möglich aus dem bosnischen Fußball aus.
Es gab schon Streiks, Demos, Zuschauer kamen nicht mehr zu Spielen, Nationalspieler spielten nicht mehr, trotzdem ließ sich der Verband nicht dazu führen etwas zu ändern.

Denn das Geld lacht... ;)