Zuschauerzahlen in Europa - positive und negative Überraschungen

10 Jan 2011 15:51 #15998 von Marco
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Die Top-30 der Zuschauerzahlen europäischer Fußballvereine ist gerade vielerorts im Gespräch. Wen wundert es, dass der FC Barcelona die meisten Zuschauer im Schnitt verbuchen kann, gefolgt von Borussia Dortmund, Manchester United, Real Madrid und dem FC Bayern München?! Der Berliner Hauptstadtklub Hertha BSC ist der einzige Zweitligaverein in der Top-30-Rangliste, worüber man sichtlich stolz ist. Knapp 40.000 Fans besuchten bisher in dieser Saison die Heimspiele im Berliner Olympiastadion. Neu in der Rangliste ist der SSC Neapel, der in der Zuschauergunst zulegen konnte.





Während alle über die Topvereine Europas sprechen, schauen wir einmal auf die kleineren Ligen des Kontinents und sehen nach, welche dortigen Klubs negativ oder positiv überraschen können.

Erster Abstecher: Die kroatische 1. HNL. Mit Abstand verzeichnet Hajduk Split in Kroatien die besten Zuschauerzahlen, im Schnitt pilgern über 7.800 Fans zu den Heimspielen des Adriaklubs. Wer meint, Dinamo Zagreb würde die Massen anziehen, der sieht sich getäuscht. Sicher, bei Europacup-Spielen und wichtigen Begegnungen in Liga und Pokal stehen die Fans wie eine Wand hinter ihrem Verein, doch im normalen Ligaalltag kommen nicht selten nur 1.500 Zuschauer. Im Schnitt sind es rund 3.200. Stadtrivale NK Zagreb hat einen Schnitt von 1.200, zu Lokomotive Zagreb kommen gar nur rund 400 Fans zu den Heimspielen. Eine positive Überraschung ist RNK Split, trotz der Übermacht von Hajduk besuchen immerhin fast 2.500 Zuschauer die Spiele.

In Serbien ist es Roter Stern (Crvena Zvezda), das satte 14.000 Fans im Schnitt hinter sich weiß. Zum Erzrivalen Partizan kommen dagegen nur knapp über 4.000 Zuschauer pro Spiel ins Stadion. Die wenigsten Fans der Vereine in der serbischen Super Liga hat der FK Metalac (rund 300).
Mächtig zugelegt haben die polnischen Vereine. Noch vor kurzer Zeit schien der polnische Fußball komplett am Boden. Ein Sinnbild war Legia Warschau, dort brachen die Zuschauerzahlen komplett ein. Derzeit ergibt sich wieder ein ganz anderes Bild. Neue Stadien, EM-Euphorie, das Hooliganproblem ein wenig eingedämmt. Über 19.000 Fans strömen im Schnitt zu den Heimspielen von Legia Warszawa, gleichauf liegt im Schnitt Lech Poznan. Rund 13.000 Zuschauer weiß Wisla Krakow hinter sich, rund 7.500 sind es beim Rivalen Cracovia. Die wenigsten Zuschauer hat Arka Gdynia, dort sind es 3.100 im Schnitt.

In Rumänien ist es kein Klub aus Bukarest, der in der Zuschauertabelle vorn liegt. Universitatea Craiova liegt in der Gunst ganz vorn, über 18.000 Fans pilgern ins Stadion, bei Steaua Bukarest sind es dagegen nur 9.500, bei Rapid Bukarest 7.800 und bei Dinamo Bukarest 5.600.
Recht traurig sieht es in Bulgarien aus. Der Schnitt der bulgarischen A grupa liegt bei knapp unter 2.000. Die meisten Zuschauer zieht PSFC Chernomorets (5.800) an, gefolgt von PFC Beroe (3.200). Erst dann kommt mit ZSKA Sofia ein Vertreter der bulgarischen Hauptstadt (2.900), zu Levski kommen gar nur 1.700 Fans pro Spiel. Verkehrte Welt, böser Einbruch im bulgarischen Fußball.

Einmal quer durch Europa, der Blick richtet sich nun auf Dänemark. Was geht dort? Wie vermutet liegen der FC Kopenhagen (15.000) und Bröndby Kopenhagen (12.000) in der Zuschauergunst ganz vorn. Zum Odense BK kommen immerhin 7.500 Fans pro Spiel. Der Schnitt der dänischen Superliga (6.400) ist mehr als dreimal so hoch als jener der bulgarischen A grupa.
Positiv überraschen auch die vermeldeten Zahlen aus der norwegischen Tippeligaen. Rosenborg Trondheim BK (17.000), SK Brann Bergen (13.500) und Valerenga IF (13.500) liegen ganz vorn. Der Ligaschnitt liegt bei über 8.000.
Etwas niedriger ist der Schnitt der schwedischen Allsvenskan (6.500), Spitzenreiter ist dort der Malmö FF (15.000), gefolgt von AIK Solna (12.000).
In Finnland schaut die Fußballwelt dagegen ganz anders aus. Rund 2.200 Zuschauer besuchen im Schnitt die Heimspiele der Vereine der Veikkausliiga. 3.650 Fans kommen pro Heimspiel des TPS Turku, knapp 3.500 sind es bei HJK Helsinki.

Abschließend noch ein Blick in die Alpenrepubliken. In der Schweizer Super League bleibt der FC Basel zuschauertechnisch das Maß aller Dinge, über 28.000 Fans besuchten im Schnitt die Heimspiele, bei Meister BSC Young Bern sind es immerhin 22.000, der FC Zürich kann knapp 11.000 Zuschauer pro Spiel verbuchen.
Während in der Schweiz über 11.000 Fußballfreunde die Erstligaspiele besuchen, so sind es in Österreich nur knapp über 8.000. Einen ordentlichen Schnitt haben Rapid Wien (15.800), Sturm Graz (11.600), RB Salzburg (11.000) und der FC Wacker Innsbruck. Unter 4.000 sind es dagegen beim SC Magna und beim Kapfenberger SV.

> zu den turus-Fotostrecken: Fußball, Stadien, Fans (über 1.500 Bilder)
10 Jan 2011 15:51 #15999 von alin
12 Jan 2011 10:09 #16000 von micha
Es sei angemerkt das der Verin Bröndby IF heißt und aus einem Vorort von Copenhagen kommt ;)