Absturz oder Wunder - was ist Arminia Bielefeld noch zuzutrauen?

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Eine Rückrunde für die Katz? Eh schon alles vorbei? Können die Lichter auf der Alm bereits ausgeknipst werden und zum Saisonstart der 3. Liga wieder auf Sparflamme eingeschaltet werden? Könnte man meinen. Sieben magere Pünktchen in der Hinrunde. In Bielefeld gibt man sich jedoch kämpferisch. Jetzt erst recht. "Werdet Helden" steht in großen blauen Buchstaben auf der Webseite der Arminia geschrieben. Hoch die schwarz-weiß-blaue Fahne, hoch das Schwert, hoch die Arme. Vor der Bielefelder Sparrenburg zeigt Trainer Ewald Lienen die Richtung an. Nach vorn, und nur nach vorn!




Mit auf dem Image-Motiv sind der Leineweber und Hermann, der Cheruskerfürst, zu sehen. In Bielefeld besinnt man sich auf die Tradition des Kampfes, denn schließlich geht es nicht nur um Armina Bielefeld, sondern um viel mehr.

Und siehe da, es regte sich was in der Schüco-Arena. Gegen die in dieser Saison positiv überraschende Mannschaft des FSV Frankfurt erkämpfte sich Arminia vor über 13.000 Zuschauern immerhin ein 1:1. Ein erstes Pünktchen für die Aufholjagd wurde eingefahren. Die Fans hatten auf einen Sieg gehofft, als Trost dürfen sie nun ihr Ticket gegen eine Eintrittskarte für das nächste Heimspiel umtauschen. "Tickets mit Sieggarantie" hieß es schließlich vor der Begegnung.

Alles schön und gut, doch mal im Ernst: Ist diese Aufholjagd zu schaffen? Acht Punkte auf dem Konto, mit Abstand Tabellenletzter, satte neun Punkte Rückstand zum Relegationsplatz, auf dem sich derzeit der Karlsruher SC befindet. Wir meinen: Ja, es ist machbar! Weshalb? Weil es in der ersten Liga in der Saison 2009/10 ein ähnliches Beispiel gab. Nach Abschluss der Rückrunde hing Hertha BSC mit jämmerlichen sechs Punkten auf dem letzten Rang fest. Kaum jemand gab noch einen Pfifferling auf den Hauptstadtclub. Und trotzdem, die Berliner kämpften sich ran. Mit 18 eingefahrenen Punkten und 21:17 Toren stand Hertha in der Rückrundentabelle immerhin auf dem 13. Platz.

Letztendlich reichte es bekanntlich nicht, doch das nur, weil zum Schluss ein wenig die Luft ausging. Spannend blieb es bis zum 30. Spieltag, dann brach die 0:1-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart der alten Dame das Genick. Das folgende 2:2 bei Eintracht Frankfurt und das 0:1 gegen den FC Schalke 04 ließen schließlich die Hoffnungslichter erlischen. Hertha BSC musste den bitteren Weg in Liga zwei antreten.
Hält Arminia Bielefeld dagegen bis zum Ende durch und fährt vom 19. bis zum 34. Spieltag stetig Punkte ein, könnte es etwas werden mit dem Klassenerhalt. Los geht es am kommenden Samstag in der Lausitz beim FC Energie Cottbus, anschließend folgt das Heimspiel gegen genau den Verein, vomn dem soeben die Rede war: Hertha BSC!
Bewegt sich der Karlsruher SC weiter in unteren Gefilden, so könnte es am 33. Spieltag zum großen Showdown kommen. Zu Hause empfängt dann die Arminia den Klub aus Baden. Am letzten Spieltag muss die Arminia dann zu Alemannia Aachen reisen. Zuschauertechnisch hätte es schlimmer kommen können. Ist noch alles drin, so können recht bequem tausende Arminia-Fans mit dem Zug anreisen. Mit dem ICE nach Düsseldorf und von dort aus weiter mit dem Regionalexpress - oder eben die komplette Strecke mit dem Nahverkehr...

Fotos:
oben: Kind mit Fußball
Mitte: Hertha BSC im Berliner Olympiastadion
unten: Tivoli von Alemannia Aachen