BFC – LFC: Elfer-Streit und Schützenfest

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Für den BFC Dynamo ging es am letzten Spieltag der Oberliga NOFV-Nord nur noch um die Ehre, für den Ludwigsfelder FC ging es dagegen um alles. Genauer gesagt, um den Klassenerhalt. Mit einem Sieg in Berlin-Hohenschönhausen hätte sich Ludwigsfelde zumindest auf Platz 14 vorschieben können. Da Türkiyemspor Berlin aus der Regionalliga Nord absteigt, bedeutet Platz 14 Entscheidungsspiele gegen den 14. der Staffel Süd. Die Ludwigsfelder schienen sich einiges vorgenommen zu haben. Vor 417 zahlenden Zuschauern gingen sie bereits in der dritten Spielminute durch einen Treffer von Naofumi Tsukiyama mit 1:0 in Führung.





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Die Hausherren wollten gewiss nicht alles auf eine Karte setzen und ein unnötiges Verletzungsrisiko vor dem immens wichtigen Pokalfinale am 8. Juni eingehen, doch mit einer Niederlage gegen den Tabellenletzten wollte man sich nicht aufs Finale einstimmen. Also etwas mehr Dampf rein ins Spiel und Druck erhöhen. Nur drei Minuten nach dem Rückstand bereits der Ausgleich durch Matthias Steinborn. Weitere 15 Minuten später erhöhte Steinborn auf 2:1. Die Zuschauer quittierten den Einsatz mit Applaus. Als Norbert Lemcke kurz vor der Pause auf 3:1 erhöhte, war für Ludwigsfelde die Sache im Prinzip gelaufen.

Der BFC Dynamo hatte Lust auf mehr und spielte sich nun richtig warm. Die Abwehr des Ludwigsfelder FC löste sich langsam aber sicher komplett auf. Im Abwehrchaos ein Handspiel – den fälligen Elfmeter verwandelte David Schimmelpfennig sicher zum 4:1. Wer dachte, die Partie würde nun plätschernd auslaufen, sah sich komplett getäuscht. Kuriose Szenen in den letzten 20 Minuten. In der 73. Minute pfiff der Schiedsrichter Elfmeter für Ludwigsfelde. Wenn schon nichts als Mannschaft passte, so wollte sich wohl manch ein Ludwigsfelder Spieler bei möglichen Spielerscouts empfehlen. Ein weiterer Treffer in der Vita – das könnte sich noch auszahlen. Das dachten wohl auch Ferreira Junior und Schwager. Es wurde gezofft, es wurde gestritten. Wie meinte schließlich der Stadionsprecher? Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Marcel Hass griff sich den Ball und verwandelte zum 4:4, äh 2:4-Anschlusstreffer (Zitat Stadionsprecher). Ferreira Junior trollte sich indes wie ein kleines bockiges Kind. Keine Empfehlung für die Scouts.

Mit den Toren konnte man in der Folgezeit ein wenig durcheinander geraten. Denn es ging ab jetzt Schlag auf Schlag. Statt eines Aufbäumens gab es beim Ludwigsfelder FC immense Auflösungserscheinungen. Matthias Steinborn erzielte nur Sekunden nach dem LFC-Streit-Elfer seinen dritten Treffer für den BFC zum 5:2. In der gleichen Minute schoss der zuvor eingewechselte Firat Karaduman das 6:2. Der gute Mann an der Anzeigetafel kam gar nicht mehr hinterher. Um die Sache mit der 6 aus dem Stehgreif zu improvisieren nahm er die Tafel mit der 4 und schob sie verkehrt herum in den Rahmen. Firat Karaduman war es, der zwei Minuten später wieder traf. 7:2 für die Weinroten. Das Publikum johlte vor Freude. Der Mann von der Anzeigetafel ging flitzen und holte rasch die weiteren Tafeln. Yeap, und schon fiel wieder ein Tor. 8:2? Der Mann schob schon mal die Tafel rein, doch der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben. In jener Spielphase hatte man das Gefühl, der Schiedsrichter könne das Spiel wegen sportlicher Überlegenheit vorzeitig beenden. Der LFC verweigerte zwischenzeitlich komplett die Arbeit, riss sich in der Schlussphase dann aber doch noch am Riemen. Der BFC kam zu weiteren guten Chancen, doch zweistellig sollte es dann doch nicht werden.

Ludwigsfelde muss nun in der Brandenburgliga einen Neustart in Angriff nehmen. Die Berliner beenden die Oberligasaison mit 45 geholten Punkten auf Platz 7 ab. Nun gilt es sich voll auf das Pokalfinale am 8. Juni im Jahn-Sportpark zu konzentrieren. Gegner wird dort der Berlinligist Steglitzer FC Stern 1900 sein. Man munkelt, dass Stern 1900 mit rund 300 Fans vor Ort sein wird. Insgesamt darf sicherlich mit über 3.000 Zuschauern gerechnet werden.

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