Die Meister des Balkans im Überblick

03 Jun 2011 21:50 #16546 von Marco
Die Meister des Balkans im Überblick wurde erstellt von Marco
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Es gibt gewiss unterschiedliche geografische Definitionen, welche Länder und Regionen in Südosteuropa zum Balkan gehören. Um es kurz zu machen: Folgender Beitrag befasst sich in Sachen Fußball mit den Staaten von Ex-Jugoslawien, mit Albanien, Bulgarien und Rumänien. Hiermit soll ein kurzer Überblick auf die frisch gebackenen Meister der dortigen Fußballligen geschaffen werden. Neben alten Bekannten gibt es Meister, von denen man europaweit gewiss noch nie gehört hat. Ein erstes Beispiel gefällig? Der FC Otelul Galati.





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Otelul – was? Hat man die rumänische Liga in der vergangenen Saison nicht weiter verfolgt, gibt es beim Anblick der Abschlusstabelle Liga I eine faustdicke Überraschung. Nicht der amtierende Meister CFR Cluj und auch nicht die rumänischen Platzhirsche Steaua Bukarest, Rapid Bukarest und Dinamo Bukarest stehen auf dem Platz an der Sonne. Mit vier Punkten Vorsprung vor dem FC Timisoara wurde zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte der FC Otelul Galati rumänischer Meister. Galati hat immerhin knapp 300.000 Einwohner und befindet sich an der Donau nahe der Grenze zu Moldawien. Der dortige Fußballverein stieg erstmals 1986 in die erste Liga auf. Nach dem Erreichen des Pokalfinales 2004 ist der Gewinn der Meisterschaft der erste richtig dicke Erfolg. Immerhin rund 7.700 Zuschauer wollten im Schnitt die Heimspiele des FC Otetul sehen, zuletzt kamen sogar über 12.000.

Im Nachbarland Bulgarien wurde dagegen Litex Lowetsch nach 1998, 1999 und 2010 nun zum vierten Mal Meister in der A grupa. Ganz anders als in Rumänien sehen in der bulgarischen Liga die Zuschauerzahlen aus. Gerade einmal rund 1.500 Fans besuchten im Schnitt die Heimspiele von Litex. Die meisten Zuschauer der Liga konnte PSFC Chernomorets verbuchen (3.300). Immerhin kamen zum Saisonabschluss von Litex gegen PFC Kaliakra Kavarna 2.500 Fans ins Stadion Gradski – eine Wucht ist das natürlich jedoch auch nicht. Allein gegen die Zugpferde CSKA und Levski Sofia war das 7.000 Zuschauer fassende Stadion mit 5.000 recht gut gefüllt. Dafür verloren sich gegen Vidima Rakovski nur ganze 350 wackere Fans im weiten Rund.

„Nas grad, nas klub!“ Unsere Stadt, unser Klub. Dies ist der Leitspruch einer der größten Fangruppierungen Bosnien und Herzegowinas: Lesinari 1987. Ihr Verein: Der 1926 ins Leben gerufene FK Borac Banja Luka. Den Jugoslawischen Pokal hatte Borac bereits 1988 geholt, der bosnisch-herzegwonischen Pokal kam 2010 dazu. Zwischendurch wurde 1992 noch der Mitropapokal gewonnen. Nun wurde das von den Anhängern heiß erwartete Ziel erreicht: Der Gewinn der Meisterschaft in der Premier Liga. Vor FK Sarajevo und dem amtierenden Meister Zeljeznicar Sarajevo wurde der Titel in trockene Tücher gebracht. Für die Jungs von Lesniari 1987 gab es somit in der zurückliegenden Saison häufig die Gelegenheit, auf den Rängen eine Pyroshow zum Besten zu geben. Krönender Abschluss das letzte Spiel gegen Leotar Trebinje. Erst eine große Blockfahne, dann ein mächtiger Männerchor und schließlich über 40 Bengalische Feuer in einer Reihe und dazu noch viel Rauch.

In der serbischen Jelen SuperLiga hatte am Ende der Saison wieder der amtierende Meister Partizan Belgrad vor dem Erzrivalen Roter Stern (Crvena Zvezda) die Nase vorn. In der Zuschauertabelle war allerdings Roter Stern wieder die Nummer eins. Über 13.000 Zuschauer pilgerten im Schnitt zu den Heimpartien, bei Partizan waren es 7.400. Der Dritte der Zuschauertabelle - Vojvodina Novi Sad (3.300) – wurde auch sportlich der Dritte in Fußball-Serbien. Ärgerlich aus Sicht von Novi Sad: Der zweite Platz war greifbar nah, doch im direkten Duell gegen Roter Stern am letzten Spieltag konnte der Sack nicht zugemacht werden. Vor 12.000 Zuschauern im Karadorde verlor Novi Sad das so genannte 6-Punkte-Spiel mit 0:2.

Mehr als überlegen kroatischer Meister wurde wieder einmal Dinamo Zagreb. Mit einem Vorsprung von 17 Punkten schloss Dinamo vor dem Rivalen Hajduk Split die Saison ab. Dritter wurde überraschend der Aufsteiger RNK Split, der mit Hajduk sportlich auf Augenhöhe war. 3.500 Zuschauer kamen im Schnitt zu den Heimspielen von Dinamo, 6.600 zu den Heimspielen von Hajduk. Die Heimpartien des NK Osijek, der die Saison mit Rang acht abschloss, kamen pro Spiel zirka 2.500 Fans. Und diese wussten sich stets in Szene zu setzen. Pyrotechnik kam bei den dortigen Fans und Ultras durchaus häufig zum Einsatz. Die meisten Zuschauer der Saison 2010/11 zogen die Duelle zwischen Dinamo und Hajduk an. Den 2:0-Sieg von Dinamo am 19. März 2011 wollten im Maksimir über 15.000 Zuschauer sehen, beim Hinspiel am 11. September 2010 im Stadion Poljud waren es gar über 30.000. Damals rang Hajduk dem Erzfeind ein 1:1 ab. Das Stadtduell zwischen Hajduk und Rnk wurde immerhin von rund 8.000 Fans besucht.

NK Maribor wurde in der slowenischen Prva Liga vor NK Domzale zum neunten Mal Meister. Olimpija Ljubljana vepasste mit 55 eingefahrenen Punkten recht deutlich den dritten Platz, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Auf europäischer Bühne ist wieder der FC Koper vertreten. Auch wenn es am 36. Spieltag für beide um nicht mehr viel ging: Das Spitzenspiel zwischen Maribor und Domzale sahen im Ljudski VRT über 11.000 Zuschauer, im Saisonschnitt waren es 3.600. Das 2:0 unterstrich die derzeitige sportliche Dominanz des NK Maribor.

Und in Albanien? In der albanischen Kategoria Superiore schaffte der KF Skenderbeu Korca eine Sensation. Nach 1933 holte der Klub aus der ostalbanischen Stadt Korca zum zweiten Mal den Meistertitel. Die Fans belohnten die tolle sportliche Leistung und unterstützten ihr Team nach Kräften. Rund 4.700 Zuschauer pilgerten pro Heimspiel ins Stadion Skenderbeu. Traurig sah es dagegen bei KF Tirana und Dinamo Tirana aus. Während bei KF pro Spiel 740 Zuschauer kamen, waren es bei Dinamo gar unter 500. Auch sportlich geriet der 18-malige Meister Dinamo (zuletzt 2010) in arge Schieflage. Nach dem 33. Spieltag war Dinamo nur Zehnter von insgesamt zwölf Mannschaften. Das bedeutete Relegation. In dieser konnte Dinamo jedoch mit 4:1 bei Beselidhja Lezhe gewinnen.

Der Blick geht nach Mazedonien. Kein Team aus Skopje, sondern der FK Shkendija 79 holte dort den ersten Meistertitel. Beheimatet ist dieser Verein in der viertgrößten Stadt Mazedoniens: Tetevo. Mit elf Punkten Vorsprung auf Metalurg Skopje wurde die Sache dieses Mal locker über die Bühne gebracht. Einen extrem spannenden Kampf gab es in Montenegro in der Prva Crnogorska Liga. Punktgleich vor FK Budusnost Podgorica wurde FK Mogren Budva zum zweiten Mal nach 2009 Meister. Für Aufsehen sorgte der FK Mogren Budva zudem zu Beginn der Saison, als er in der zweiten Qualifikationsrunde der Europa League den israelischen Klub Maccabi Tel Aviv zu Hause mit 2:1 geschlagen hatte. Dank des 2:0 in Tel Aviv zog Maccabi letztendlich doch noch in die nächste Runde ein...

> zu den turus-Fotostrecken: Fußballbilder aus aller Welt
03 Jun 2011 21:50 #16547 von Pokan
Mi volimo Dinamo! Kao i uvijek će biti savršen!
06 Jun 2011 10:19 #16555 von Ufta
eine Schande, was aus dem bulgarischen Fussball geworden ist., wirklich traurig.