125. Deutsche Meisterschaft im Bahnradsport – Einerverfolgung der Männer

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Velodrom Berlin, 06. Juli 2011. Der Stachel der Schmach saß tief, als vor knapp 4 Wochen die Deutsche Meisterschaft im Straßenradsport der U23 von Cottbus nach Görlitz und zurück ausgetragen wurde. Ausgerechnet im Heimrennen quasi vor der eigenen Haustür hatte sich das LKT Team - Brandenburg doch fest einen Platz auf dem Podium vorgenommen, wenn nicht gar mit dem Meistertitel geliebäugelt.  Doch leider sprang für das erfolgsverwöhnte KT – Team „nur“ der 7. Platz für Nikias Arndt heraus.





Das sollte heute alles anders werden! Nikias Arndt und Nico Heßlich waren im Vorfeld relativ locker beim warm fahren und hatten für jeden, der vorbei kam zur Begrüßung ein paar lockere Sprüche parat. Ganz anders die beiden älteren Stefan Schäfer und Henning Bommel. Abgeschottet unter Kopfhörern, jeder in einer anderen Ecke, bereiteten sie sich voll konzentriert auf den Vorlauf der 4000 m Einzelverfolgung vor.
Auch Trainer und Mechaniker im Team waren guter Dinge und sich sicher, dass heute alles nach Plan laufen würde.

Mit 4:24,655 Minuten legte Nikias Arndt im Vorlauf klar die Bestzeit hin und konnte seinen Gegner auf den letzten tausend Metern sogar noch einholen, welcher kein geringerer war als Leif Lampater vom Rudy Project Racing Team Irschenberg. Der Titelverteidiger Stefan Schäfer musste sich im letzten Vorlauf dem Zweiten der Internationalen Thüringen Rundfahrt und enorm stark fahrenden Jakob Steigmiller vom Thüringen Energie Team stellen. Steigmiller fuhr die zweitbeste Vorlaufzeit und für den Routinier Schäfer blieb mit der viertbesten Vorlaufzeit der Platz im kleinen Finale. Mit der drittbesten Vorlaufzeit sicherte sich der Berliner Marcel Kalz vom KED Bianchi Team die Hoffnung auf Bronze.
Fünfter wurde mit Henning Bommel der dritte LKT – Fahrer. Platz 6 belegte Robert Bengsch vom KED Bianchi Team – Berlin. Siebter wurde Erik Mohs vom Team Nutrixxion Sparkasse und den achten Rang belegte Christopher Muche vom 1. RV Stuttgardia Stuttgard 1886.

Das Finale!
Im Rennen um Platz 3 legte der Berliner Marcel Kalz ein ordentliches Anfangstempo vor und setzte sich im Kampf um Bronze leicht ab. Doch auf den letzten tausend Metern kam der „Alte Diesel“ - wie Stefan Schäfer liebevoll von seinem Cottbusser Trainer Michael Max genannt wird - stark auf und konnte gegenüber Marcel Kalz 3 ½ Sekunden herausfahren.   
Das Rennen um den Sieg trugen zwei der erfolgreichsten deutschen Nachwuchstalente, nicht nur im Bahnradsport, aus. Jakob Steigmiller legte in den Anfangsrunden ordentlich vor, doch Nikias Arndt ließ den Thüringer nur an der kurzen Leine und gewährte ihm kaum mehr als eine halbe Sekunde. In der Endphase konnte der Cottbusser wie schon im Vorlauf noch einmal ein Gang zulegen und sicherte sich souverän mit 2 ½ Sekunden Vorsprung in einer Zeit von 4:25,177 den Deutschen Meistertitel.

Ein durchaus positives Fazit, denn in der ersten Entscheidung bei den Männern konnten sich zwei der erfolgreichsten U23-Fahrer durchsetzen, was zeigt, dass die Nachwuchsarbeit hervorragend funktioniert und auch nach den etablierten Bahnfahrern Robert Bartko und Roger Kluge wieder Sportler nach internationalem Edelmetall im Bahn–Ausdauerbereich greifen können.
       
> zur turus-Fotostrecke: Bilder von der 125. Deutschen Meisterschaft

Eine tolle Veranstaltung mit einem dicken Programm. Ich hoffe, daß jetzt am Wochenende noch ein paar mehr Berliner ins Velodrom kommen werden. Gruß Steffen