Euro Beach Soccer League: Russland, Portugal & Deutschland fahren Siege ein

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Willkommen in der Welt des Strandfußballs. Vier Feldspieler plus Torhüter pro Mannschaft. Ein Spielfeld in der Größe von 28 mal 37 Metern. Spielzeit: Drei Perioden mit jeweils zwölf Spielminuten. Sollte eine Partie unentschieden enden, gibt es Verlängerung und anschließend gegebenenfalls Penaltyschießen. In Berlin macht zur Zeit die Euro Beach Soccer League 2011 Station. In der kleinen aufgebauten Arena vor der o2 World standen am Freitagabend drei Partien auf dem Terminplan.





Mit der Begegnung Russland gegen Rumänien startete das dreitägige Programm. Während sich unten auf dem Sand die Spieler warm machten, wurden den Pressevertretern Match Reports ausgeteilt, die von den Trainern der Nationalmannschaften persönlich unterzeichnet wurden. In diesem Fall Mikhail Likhachev und Stere Damasaru. Das russische Team ging als klarer Favorit auf das Feld und dementsprechend trat es auch auf. Die in rot gekleideten Russen übten mächtig Druck aus, und der Treffer zum 1:0 durch Ilya Leonov in Minute 8:19 des ersten Drittels war die logische Konsequenz.

In der Pause schauten manche nicht schlecht, was sich plötzlich unten auf dem Sand tat. Die äußerst knapp gekleideten Crocs Girls legten ein munteres Tänzchen hin – wer fotografierte, machte sich verdächtig. Im zweiten Drittel legte das russische Team noch eine Schippe drauf. In Minute 2:46 wurde auf 2:0 erhöht. Die Rumänen wurden nur bei Standardsituationen gefährlich, der Anschlusstreffer zum 1:2 fiel per Penalty in Minute 11:49. Marian Maciuca – kurz Maci – war der Torschütze. Nur noch elf Sekunden bis zur zweiten Pause, das sollte wohl der Zwischenstand bleiben. Wie schnell alles im Beach Soccer gehen kann, konnte man heute bestens sehen. Ganze sieben Sekunden brauchten die Russen, um auf 3:1 zu erhöhen. Und in der Tat, es hätte eigentlich schon 6:1 stehen können, denn ganze dreimal wurde im zweiten Drittel das Aluminium getroffen.
In der dritten Periode war es noch einmal Maci, der per Freistoß (eine Mauer gibt es dabei nicht) zum 2:3 aus Sicht der Rumänen traf. Fünfeinhalb Minuten vor Schluss machte Russland jedoch alles klar. Nach einer Ecke war es Eremeev, der zur Stelle war. Drei Sekunden vor Abpfiff schloss Shishin nach einer tollen Kombination zum 5:2-Endstand ab.

Es folgte die knackigste Partie des Abends. Europas bestes Team – die Rede ist von Portugal – traf auf die türkische Auswahl. Um es gleich vorwegzunehmen: Die Portugiesen besiegten die Türkei klar und deutlich mit 6:3. Allerdings brauchten sie ein wenig Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Eine ganze Zeitlang waren die Türken ein ebenbürtiger Gegner. Nuno Miguel Belchior brachte Portugal nach knapp vier Minuten in Führung. Dieser Belchior war die gesamte Spielzeit über präsent, er scheint der Christiano Ronaldo des Beach Soccers zu sein. Es war hübsch anzusehen, was er so alles anstellte. Allein das 1:0 war eine Augenweide. Aus recht großer Distanz schlenzte er einen Freistoß an den rechten Innenpfosten, der türkische Keeper Ahmet staunte nur.

Die Türkei gab nicht auf, kam zu Chancen, brachte sich jedoch selber auf die Verliererstraße. Ein unglücklicher Abpraller landete glatt im eigenen Gehäuse. Im zweiten Drittel konnten die Türken schließlich doch noch ausgleichen – und das innerhalb von vier Minuten. In der kleinen Arena kam plötzlich richtig Stimmung auf. Die Portugiesen wirkten nun gereizt und aus dem Konzept gebracht. Der Meister schwankte, doch er fiel nicht. Schließlich stand Belchior auf dem Platz. Zwei Treffer und schon stand es 4:2. Das letzte Aufbäumen der Türken samt 3:4-Anschlusstreffer nutzte nichts. Rui Coimbra und Belchior legten noch ein Schippchen drauf, so dass es am Ende verdient 6:3 aus Sicht der Selecao stand.

Deutschland gegen Andorra, das war die dritte und letzte Partie des Abends. Das klang nach einer leichten Angelegenheit, wenn man den Fußball auf dem Rasen als Maßstab nehmen würde. Auf Sand sind die Jungs aus dem Zwergstaat allerdings eine ganze Nummer besser, neulich sollen sie Norwegen ganz böse eins ausgewischt haben. Mit Schwung ging es gleich los. Minutenlanges Geplänkel – klare Fehlanzeige. Fallrückzieher im Minutentakt. Olli und Ulle setzten erste Akzente. Kapitän Stefano Mari überzeugte durch klare Anweisungen und körperliche Präsenz. Etwas über fünf Minuten dauerte es, bis es im Andorra-Gehäuse klingelte. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Drittelpause.
Christian Karembeu, ehemaliger französischer Nationalspieler, war vor Ort und spielte die Glücksfee. Er zog die Nummer des Glücklichen, der ein Trikot des FC Barcelona samt Unterschrift von Lionel Messi gewonnen hatte. Und schau an, der Glückliche war ein junger Mann im Trikot des 1. FC Union Berlin. Vorne drauf ganz fett: UNVEU. Er war wohl der einzige, der mit solch einer Art Fanbekleidung in die Arena stromerte. Fein, nun hat er noch ein Trikot mehr zu Hause.

Auf dem aufgewühlten Sand war es Andorra, das der nächste Treffer gelang. In Minute 9:12 des zweiten Drittels war es Sergi Moreno, der zum 1:1 einlochte. Nur zwanzig Sekunden später war das deutsche Team zur Stelle und stellte die Führung wieder her. Sebastian Ullrich – kurz Ulle – gab dem Ball noch die entscheidende Richtung. Laola auf den kleinen Tribünen. Beste Laune unter den Anwesenden. Mittendrin zirkelt Andorras Spieler David Codina den Ball am linken Eck vorbei. Ein Torwartfehler sorgte im letzten Drittel dafür, dass Thorsten Heger ganz easy zum 3:1 einschieben konnte. Im Tor der Deutschen Nationalmannschaft nun die Nummer 1. Nicht Manuel Neuer, sondern Manuel Klon, der ebenso eine gute Leistung ablieferte. Richtig was für´s Auge lieferte Marcos dos Santos, der per Fallrückzieher zum 4:1 für die deutsche Auswahl traf. Perfekt!

Am Samstag, den 9. Juli 2011 stehen die Partien Tschechische Republik – Andorra, Portugal – Rumänien und Russland – Türkei auf dem Programm. Am Sonntag, den 10. Juli 2011 gibt es folgendes zu sehen: Portugal – Russland, Rumänien – Türkei und Deutschland – Tschechische Republik. Um 19 Uhr gibt es zudem ein Beach Soccer Foundation Celebrity Match. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

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