Es geht voran in Sachen Pyrotechnik: DFB, DFL und Vereine diskutieren

22 Aug 2011 15:12 #16989 von turusv15
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„Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“. Die Stoffbanner mit entsprechenden Schriftzügen gehören inzwischen zum normalen Bild des deutschen Fanatismus. Ebenso wie Gesänge mit den Wortlauten „Pyrotechnik ist kein Verbrechen“.





Was früher noch in den 1990er Jahren zum Standard-Equipment jeder Kurve gehörte, ist heute aus Sicht des Deutschen Fußball Bundes, der deutschen Fußball Liga und auch der Vereine verpönt und zieht meist hohe Geldstrafen nach sich. Klar effektvoll aber auch manchmal gefährlich ist der unkontrollierte Einsatz von Pyrotechnik im Stadion. Aber galt vor einiger Zeit noch die Marschrichtung, das Thema totzuschweigen, können sich die Strippenzieher im deutschen Fußball heute vor allem durch das Engagement der Fan-Initiative „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ und deren Klubübergreifende Anerkennung nicht mehr verstecken.
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So ist zwar mit einer zügigen Entscheidung nicht zu rechnen, zumindest aber wird schon einmal diskutiert. Die DFL verschickte erst kürzlich an die 36 deutschen Profivereine einen Fragebogen, in dem um eine Stellungsnahme zu dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern genommen werden sollte. Einfach wird es nicht, zumal der DFB das Verbot nicht ohne weiteres kippen kann. So heißt es weiter kämpfen.

Zahlreiche Pyro Fotos gibt es in unserer Fotostrecke
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22 Aug 2011 15:12 - 06 Sep 2011 10:33 #16990 von Ralf Schmahld (turus)
Nachtrag Pressemeldung des DFB:
"DFB-Präsidium beschließt Rechtsgutachten zur Pyrotechnik

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat sich auf seiner heutigen Sitzung erstmals umfassend mit den Vorschlägen der Faninitiative „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ befasst. Die Mitglieder des Präsidiums kamen dabei zu der übereinstimmenden Überzeugung, dass zu den komplexen baurechtlichen sowie haftungsrechtlichen und versicherungstechnischen Fragen kurzfristig Rechtsgutachten einzuholen sind. Dabei müssen auch ordnungsrechtliche Aspekte berücksichtigt werden.

Im Anschluss daran sind die Klubs, die aufgrund ihrer Rolle als Veranstalter und der damit einhergehenden Haftungsrisiken unmittelbar betroffen sind, in den Entscheidungsprozess einzubinden. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt kann festgestellt werden, dass sich alle Überlegungen immer an der geltenden Rechtslage in Deutschland orientieren müssen und insbesondere die Vorgaben von Verwaltungs- und Ordnungsbehörden zu beachten sind."

25 Aug 2011 09:34 #17001 von Carlo
Ist das immerhin schon mal ein Lösungsansatz. Mehr jedoch nicht. VG Carlo
09 Sep 2011 16:08 #17367 von Fackeln an DFB raus
Die untere Pressemeldung des DFB zeigt deutlich, das es nur Gelabere war. Es stand nie eine Verhandlung zur Diskussion. Der DFB will das Thema einfach totschweigen, also die Konsequenzen ziehn und alle Lampen an.

Mit Bezug auf die aktuelle Diskussion um das Thema „Pyrotechnik“ möchte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) folgendes festhalten:

Der DFB und die Deutsche Fußball-Liga (DFL) weisen den Vorwurf entschieden zurück, die Faninitiative „Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren“ getäuscht und falsche Hoffnungen geweckt zu haben. In dem Dialog wurden zu keinem Zeitpunkt Zusagen gemacht, die eine restriktionslose Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien in Aussicht stellen. Dies war und ist schon auf Grund zwingender Regelungen im Polizei- und Ordnungsrecht sowie im Versammlungsrecht unmöglich. Bei allem Respekt vor der Fankultur darf nicht die Sicherheit anderer gefährdet werden.

Das Abbrennen während des Spiels – etwa nach den Toren – war auch nie Gegenstand der Diskussion. Dies hat der Anwalt der Initiative „Pyrotechnik legalisieren“, Benjamin Hirsch, bereits im August bestätigt (siehe Online-Portal Der Westen vom 11.8.2011). In der Diskussion ging es immer nur um eine erste Prüfung, ob und unter welchen Umständen eine teilweise Freigabe in ausgewiesenen Zonen überhaupt denkbar wäre.

Festzuhalten bleibt zudem, dass bei den entsprechenden Kommissionssitzungen keine juristische Bewertung der Thematik vorgenommen wurde. Um aber die alles entscheidende rechtliche Frage zu klären, wurde vom DFB-Präsidium auf seiner Sitzung am 19. August 2011 die bau- sowie haftungsrechtliche und versicherungstechnische Einordnung über entsprechende Rechtsgutachten beschlossen und bereits in Auftrag gegeben. Parallel zu diesem bereits laufenden Prozess sind die betroffenen Vereine als Veranstalter – insbesondere auch im Hinblick auf Haftungsrisiken – eng einzubinden.

Unabhängig davon stellen wir jedoch fest: Die öffentlich kolportierte Information, dass im Zeitraum des verabredeten Moratoriums keine pyrotechnischen Vorfälle zu verzeichnen waren, entspricht nicht den Tatsachen. In der Bundesliga, Zweiten Liga, 3. Liga, den Regionalligen und im DFB-Pokal kam es allein an den ersten drei Spieltagen insgesamt zu 21 registrierten Vorfällen. Das von der Faninitiative angestrebte Ziel, in diesem Zeitraum vollständig auf das verbotene Abbrennen von Feuerwerk zu verzichten, wurde damit nachweislich verfehlt.

Die Verpflichtung der Fan-Initiative aus dem Moratorium ist damit seitens der Fan-Initiative entgegen deren Behauptung nicht eingehalten worden. Besonders bedauerlich ist, dass von den 21 registrierten Vorstößen neun von Fan-Gruppen erfolgten, die sich der Initiative angeschlossen hatten.