Ostalgie, Trauerspiel und Desaster: Viktoria Frankfurt besiegt Stahl Brandenburg

Ich war seit Jahren nicht mehr SdF und werde so schnell nicht mehr hingehen. Natürlich könnte ich gegebenenfalls das Spiel gegen Babelsberg. Da es jedoch eine Demütigung a la 0:8 wird, spare ich mir das. Da die meisten so denken prophezeie ich: 543 Zuschauer, davon 221 aus Babelsberg und 43 verrückte aus Cottbus.

Stahlfeuer brennt. Doch leider wieder nix mit dem Aufstieg. Stahl und der BFC - unaufsteigbar. Hö hö.

Als gebürtige Frankfurter und alte Fans des FC Vorwärts Frankfurt Oder werden wir wohl eher eine Neugründung des FC Vorwärts Berlin erleben, als eine Rückbenennung des FFC Victoria´91 in seinen alten Frankfurter Traditionsnamen und dadurch die Bündelung der Leistungspitzen der Frankfurter Fußballclubs beim FCV ermöglicht wird. Über Jahre hinweg ignorieren die Frankfurter Politik und die FCV-Verantwortlichen die traditionsreiche Clubgeschichte des FCV. Fühlt sich dem Vorkriegsfußballclub Viktoria verbunden, zu dem kaum noch ein Frankfurter eine Beziehung hatte. Man hat einen Irrweg eingeschlagen und kommt einfach nicht mehr raus. Die DDR hat nun mal mit ihrer Fußballclubgeschichte existiert, egal wie man persönlich dazu steht. Das Fußballclubs, die in der DDR gegründet wurden, mit ihrem alten Klubnamen und Logos erfolgreich sein können, ist z.B. bei der SG Dynamo Dresden sichtbar. Dort schämt sich heute keiner des alten Volkspolizeifußballs. Deutsche Sportgeschichte findet in ihrer ganzen Fülle statt und man kann sich nicht nur das politisch akzeptable raus picken. Man muss sich ihr mutig und konsequent stellen und sich ihr nicht verweigern oder diese teilweise tot schweigen. Da die Frankfurter Politik in den neunziger Jahren sich hauptsächlich auf die Kultur und die Europauniversität konzentriert haben, ist nicht nur die Wirtschaft sondern auch demzufolge das Stadion der Freundschaft vernachlässigt worden. Nun sind viele der ehemaligen Fans des FCV da wo es die Arbeitsplätze gibt und das ist jedenfalls nicht in Frankfurt Oder. Aber da werden sich die Frankfurter Stadtväter bestimmt etwas besonderes einfallen lassen. Zum Beispiel einen gemeinsamen deutsch-polnischen Stadtfußballclub Slubfurt. Damit man auch nie mehr den Vereinsnamen Vorwärts gebrauchen muss. Weil der ungeliebte Hauch des Armeesports der DDR immer noch über der Stadt weht. Man kann nur hoffen, das die Verantwortlichen endlich mal aus ihrem Geschichtsverdrängungsschlaf aufwachen. Ansonsten Gute Nacht FC Vorwärts.