Wo einst im Juni 1942 zahlreiche Juden in Züge verfrachtet und in das KZ Theresienstadt deportiert wurden und am 03. Februar 1945 die Bomben der Alliierten das Hauptgebäude des Anhalter Bahnhofs zu großen Teilen in Schutt und Asche legten, wird Jahrzehnte später auf dem dortigen im Jahr 2002 eröffneten Kunstrasenplatz des Lilli-Henoch-Sportplatzes Fußball gespielt. Die am 26. Oktober 1899 im ostpreußischen Königsberg geborene Lilli Henoch war eine deutsche Leichtathletin und Turnlehrerin, die aus einer jüdischen Familie stammte. Im September 1942 wurde sie gemeinsam mit anderen jüdischen Gefangenen auf dem Weg ins Ghetto von Riga in einem Wald erschossen. Der besagte Sportplatz am Askanischen Platz in Berlin-Kreuzberg wurde nach ihr benannt, eine Tafel am Eingang erinnert an das Schicksal der mehrfachen Deutschen Meisterin.