Eingemacht: KJM watscht RTL für Fleck in der Hose ab

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Knappe drei Wochen ist es her und schon jetzt ist der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ein "Verstoß gegen die Bestimmungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags" bei der ersten „Casting“-Folge der neuen Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) aufgefallen. Demnach soll der in den Medien als "Pipi-Vorfall" und "Pinkel-Szene" deklarierte Auftritt eines Kandidaten "eine Entwicklungsbeeinträchtigung für Kinder unter zwölf Jahren" darstellen.





Der Kandidat kam mit einem nassen Fleck auf seiner Hose zum Casting – ein gefundenes Fressen für RTL und eines das sich die Jury um Dieter Bohlen, garniert mit deftigen Sprüchen, sich nicht entgehen lassen konnten. Nach Meinung der KJM zuviel des Guten: So erweckte RTL in der Inszenierung den Eindruck, der Kandidat könne seine Körperfunktionen nicht kontrollieren. Dies wurde ausführlich thematisiert, mehrfach gezeigt und mittels verschiedenen Inszenierungstechniken lächerlich gemacht, erklärten die Jugendschützer in einer Pressemeldung.

Neben dem herabwertenden Verhalten der Jury problematisierte die KJM vor allem die redaktionelle Gestaltung durch RTL, die die Kandidaten gezielt lächerlich macht und dem Spott eines Millionenpublikums aussetzt. Nachdem die KJM im Jahr 2008 gegen mehrere „Casting“-Folgen der fünften Staffel von DSDS ein Bußgeld von insgesamt 100.000 Euro verhängt hatte, legt RTL die „Casting“-Folgen von DSDS vor Ausstrahlung der FSF vor. Diese wurden nun ebenfalls von der KJM kritisiert, da diese die Sendung vor der Ausstrahlung für das Nachmittagsprogramm freigegeben hatte.

Übrigens gingen rund 500 Medien (Online und Print), teilweise ebenfalls in amüsanter Weise, auf den pikanten Vorfall ein. Und RTL? Eine Strafe wird dem Sender bestimmt nicht die "Pipi" in die Augen treiben – solange die Quote stimmt.