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Das große Fressen am Hermannplatz
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Schlemmen bis die Schwarte kracht. Fressen bis der Arzt kommt. Genießen bis sämtliche Geschmacksknospen befriedigt sind. Am Besten das Ganze nur für wenige Euro?! Wo das geht? Am Hermannplatz in Berlin an der Nahtstelle zwischen den Stadtbezirken Kreuzberg und Neukölln - kurz gesagt auf dem
"Hermi" in
"Kreuzkölln". Currywürste und Pommes satt. Kartoffelpuffer, Eierkuchen, Thai-Fast-Food oder deftiges Wildbret - für jede Gaumenfreude und jede kleine Geldbörse ist etwas zu haben. Dort, wo Berlin noch authentisch und bezahlbar ist.[/quote]
Hermannplatz. Freitag gegen 12 Uhr. Etwas los ist hier immer. Nicht immer ist es rund um den Platz vor dem Kaufhaus
Karstadt gemütlich, doch wenn Markttag ist, erscheint der Platz recht passabel, vielseitig und sehr multikulturell. Erreichbar ist der Hermannplatz optimal. Die U-Bahnlinien 7 und 8 kreuzen sich in der Tiefe. Etliche Buslinien schneiden zudem oberirdisch die Bezirksgrenze von Neukölln und Kreuzberg, die auf dem Bürgersteig vor dem Kaufhaus verläuft.[/quote]
Rasch was eingekauft und dann was in den Magen. Die Auswahl ist groß. Die Preise sind erstaunlich niedrig. An der Seite des Hermannplatzes, wo die Sonnenallee verläuft, bekommt man zwei Currywürste und Pommes rot-weiß für drei Euro. An der fest aufgebauten Bude klebt an der Scheibe ein Zettel:
"Es lebe der King of Rock´n´Roll!" Gleich nebenan verkauft ein Asiate an seinem Stand farbenfrohe Stringtanga für nen schlappen Euro. Und auch die Stadttauben kommen nicht zu kurz. Auf einem Podest hat ein Tierfreund einen ganzen Beutel Haferflocken ausgeschüttet.[/quote]
Am Fischbüdchen ist nicht viel los, dort kauft der eine oder andere etwas für zu Hause. Vor Ort wird gleich nebenan gemampft. Auf den Tellern dampfen heiße Nudeln und frisches Wildschweinfleisch. Das Ganze ist ebenfalls für drei Euro zu haben. Die Leute, die direkt am mobilen Stand futtern, schauen glücklich und zufrieden drein. Für den ganz schmalen Taler gibt es ein Schnitzel mit Brötchen für unsagbare 1,30.[/quote]
Der Kracher am Platz scheint eine Currywurstbude an der Seite zur Hasenheide zu sein. Die Schlange ist lang. Über zehn Leute warten geduldig auf ihr Sparmenü. Hier gibt es zwei Würste mit Fritten oder zwei Buletten (Frikadellen) für unschlagbare 2,90 Euro. Mit einem Menü wandern da schon mal schlappe 1.000 Kalorien in den Schlemmermagen.[/quote]
Gleich um die Ecke gibt es abschließend noch was für ganz andere Geschmäcker. Frisch gebratene Eierkuchen oder Kartoffelpuffer - so groß wie Wagenräder - und das für zwei Euro. Gespeist wird nicht etwa auf Pappe, sondern auf dem Keramikteller und mit Metallbesteck. Man möchte nicht wissen, wie viele Hungrige bereits vom Besteck gespeist haben, aber wer fragt das schon in einem Restaurant? Sauber ist alles und frischer können Eierkuchen und Puffer nicht sein. Drauf gibt´s Zucker, Apfelmus oder neuerdings auch Vanillesoße und Kirschen. Raue Männer - von den man nicht denken würde, sie speisen Süßkram zu Mittag - reihen sich dort brav ein und geben ihre Bestellung ab.[/quote]
Manche futtern schweigend. Manche suchen das Gespräch, manche plappern von Hause aus. Was zu bestaunen gibt es rund um den Hermannplatz immer. Gestalten. Schräge Frisuren. Hundchen an der Leine. Alteingesessene. Zugezogene. Verirrte Touristen. Penner. Schnapsleichen. Bummelnde. Und - Hungrige.[/quote]
Da es diese täglich gibt, brummt rings um den Hermannplatz das Geschäft. Beide Seiten wissen, was sie voneinander haben. An kaum einen anderen Platz in Berlin gibt es so ein faires Imbissangebot![/quote]
