KulturKanal: Auftaktfest in Recklinghausen - neue Visionen für die Region

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Wie einst das hässliche Entlein in der grimmschen Märchenwelt, so hat sich auch der Stadthafen Recklinghausen vom einst tristen Areal zum hochpolierten touristischen Magneten entwickelt. Nicht zuletzt durch die Idee von ein paar Geschäftsleuten den Hafen durch eine Strandbar (damals eine der ersten in Nordrhein-Westfalen) aufzuwerten, richtete auch den Blick der Stadtoberen auf das fast in Vergessenheit geratene Gelände an der Stadtgrenze zu Herne. Inzwischen als kleinster europäischer Hafen einer Großstadt auch weit über die Grenzen des Ruhrgebiets bekannt, machen sogar Ausflugsboote halt und bringen Besucher in die Lemon Beach oder das benachbarte Strommuseum. Nicht ohne Grund fand gestern die Eröffnungsfeierlichkeiten des Kulturhauptstadt-Projekts „KulturKanals“ zwischen Emscher und Rhein-Herne Kanal statt.





Rund 3.000 Besucher, so viele wie noch nie, erwiesen dem Stadthafen Recklinghausen an dem ersten richtigen Frühlingsabend des Jahres die Ehre. Zu sehen gab es ab 20 Uhr eine Wasserinszenierung der Theatergruppe "Die Pyromantiker" aus Theater und Feuerwerk. Eine zentrale Rolle spielten dabei die Elemente Wasser und Feuer, da diese sinnbildhaft für die Energiequellen des Ruhrgebietes stehen. Die zehn Anrainerstädte (bzw. deren menschlichen Vertreter) Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Herne, Recklinghausen, Castrop Rauxel, Waltrop und Datteln vereinten symbolisch das "Feuer der Kultur" im Hafenbecken, für die finale Symbiose des Rhein-Herne-Kanals zum KulturKanal.

So wie es sich liest war es aber leider auch: ein wenig zu spontan und fade. Die Moderatoren als Clown und „weiße Kapitänin“ verkleidet konnten die Besucher kaum aus ihre Strandkörben und -liegen reißen sowie begeistern (für alle die dabei waren, Stichwort: Hammer). Kurz und knapp: es war zu theatralisch inszeniert, ohne spannungsgeladene Höhepunkte. Das Feuerwerk der Inszenierung wurde verspätet gezündet, wie auch die Pointen der kompletten Darbietung. Versöhnt wurden die Besucher gegen 21:00 mit dem richtigen Abschlussfeuerwerk, welches von der Herner Hafenseite abgeschossen wurde. Dieses ließ den Stadthafen noch einmal richtig glänzen – hoffentlich auch für die Zukunft.

Und der KulturKanal: Wie schon der Stadthafen Recklinghausen, so will das Projekt die Aufenthaltsqualität des Rhein-Herne Kanals fördern und steigern. Der Kanal soll zum kulturellen Spielort genutzt und als öffentlichen Raum ins Bewusstsein gerückt werden: Neue Fahrgastschiffanleger, Freizeit- und Wohnquartiere, künstlerisch gestaltete Picknickplätze, Strandbars, Uferwege und Brücken sowie eine verstärkte Einbindung der Fahrgastschifffahrt und Kanalfeste liegen in der Vision des KulturKanals. Glück auf.

Fotostrecke: Eröffnungsfeier KulturKanal

Veranstaltungsprogramm: www.kulturkanal.net

Stimmt die Moderatio wirkte unprofessionell und zu sehr gekünstelt. da ist jedes Schultheater besser. Aber ansonsten ein toller Abend.