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Saures Land: Stadt Duisburg greift Blogger an
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Die Love-Parade Tragödie am 24. Juli 2010 in Duisburg, bei der 21 Menschen getötet wurden, nimmt immer weitere obskure Formen an. Nun will die Stadt kritische Medien mundtot machen - angefangen bei den Kleinsten: So erhielten die Macher des lokalen Blogs xtranews.de eine Einstweilige Verfügung, da sie nach Angaben der von der Stadt beauftragten Anwaltskanzlei vertrauliche Dokumente veröffentlicht hätten.
Worum es geht: Um einen Zwischenbericht zur Love-Parade Katastrophe, den die Stadt bei der Anwaltskanzlei Kanzlei Heuking, Kühn, Lüer & Wojtek in Auftrag gegeben hat und den sie "wegen des hohen öffentlichen Interesses" noch bis vor wenigen Stunden auf ihrer Webseite publiziert hatte. Pikant: Dieselben Anwälte, die das Gutachten für die Stadt angefertigt haben, wollen nun den lokalen Bloggern an den Kragen. Dabei geht es vor allem um Unterlagen, die Xtranews zusätzlich veröffentlicht hat und die in dem veröffentlichten Stadtdokument nicht zu finden sind. Nach Angaben der Blogger gehe die Kanzlei gegen sie in einer "Urheberrechtssache" vor.
Sollten die Blogger in den Rechtsstreit mit der Stadt ziehen, könnte es amüsant werden, denn dann muss geklärt werden, wer das Urheberrecht beispielsweise an Sitzungsprotokollen inne hat. Die Blogger hoffen nun auf Spenden um den Gerichtmarathon zu überstehen. Auf ein großes Medieninteresse können sie sich jetzt schon stützen: Neben zahlreichen Bloggern berichteten auch Heise, die WAZ und Spiegel Online über das Vorgehen. Es lebe der Streisand-Effekt. Achja: Das betroffene Dokument ist zwar nicht mehr auf
xtranews.de verfügbar, dafür aber auf andere Seiten in der weltweiten Webwelt.
Update: Inzwischen hat die Stadt ihr Eigentor erkannt und rudert in verschiedenen Medien zurück, ob auch die einstweilige Verfügung zurück gezogen wurde, ist noch nicht bekannt.
