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Baade vs JAKO: Abmahnung erzürnt die Blogwelt - PR-Gau im Web
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Idyllisch war es bis gestern zwischen Jagst und Kocher – nun droht der nach den beiden Flüssen benannten JAKO AG, die nach eigenen Angaben der zweitgrößte Hersteller von Teamsportbekleidung in Deutschland ist, der PR-Supergau. Mit seinen 300 Mitarbeitern kommt das Unternehmen nicht an Branchengrößen wie Nike und Adidas heran, zeigte aber in den letzten Monaten ordentlich seine Muskeln zur Verbesserung des eigenes Images ging.
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So ließ sich der bis dato eher unbekannte Frank Baade in seinem gleichnamigen Blog über das neue Logo des Unternehmens zu satirischen Kommentaren hinreissen. Dies gefiel der JAKO AG nicht und so ließ sie ihre Anwälte von der Leine: 2.000 Euro musste der Blogger für eine Abmahnung berappen und den Blog von der Seite nehmen. Viel Geld, aber das Unternehmen zeigte sich nicht zufrieden. Fand die Anwaltkanzlei doch zwei Monate später einzelne Blogpassagen im Web auf einer Newsseite wieder. Wieder ist das Stichwort: Denn wieder hagelte es eine Abmahnung. Diesmal in Höhe von 5.100 Euro.
Diesmal sollten aber keine Euros in Richtung JAKO fließen, denn Interesse und Unterstützung fand der Blogger bei allesaussersport.de. Dieser Blog veröffentlichte eine Zusammenfassung der Geschehnisse und sorgte somit zu einer netzweiten Lawine der Empörung. Zahlreiche Blogs aber auch Newsmagazine wie Heise oder Spielgel-Online stiegen in das Thema ein (wie wir vom turus|Magazin nun auch) und verbreiteten den Netzkampf von David gegen Goliath. Auf diese Reaktion war selbst das Unternehmen JAKO nicht gefasst. Die Webseite ist seit Stunden nicht erreichbar, ebenso wenig wie die der benannten Blogger.
Fazit dieses aktuellen Falls: Niemand sollte die Blogosphäre unterschätzen. Diese kann von einer Sekunde auf die andere explodieren und große Unternehmen in die Knie zwingen. Auch schon andere große wie die Deutsche Bahn, C&A oder Media Markt mussten ihr Web-Lehrgeld zahlen. JAKO wird nun auch zurückrudern. Eine Stellungsnahme wird in diesen Minuten erwartet. Unternehmen sollten vielleicht erst kommunikativ statt juristisch tätig werden.