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Leichtes Bargeld: Tausend EC-Kundendaten für 5.000 Euro zu verkaufen

14 Okt 2010 09:50 #15541 von turusv15
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Der Name des Unternehmens scheint Programm: easycash. Der in Ratingen ansässige EC-Netzbetreiber und Anbieter von Lösungen für den kartengestützten bargeldlosen Zahlungsverkehr soll, nach Informationen des Radioprogramms NDR Info, systematisch Daten von Kunden feilbieten. So würden Bankdaten für Kundenanalysen verwendet und Handelsunternehmen angeboten.





Nach Angaben des NDR biete easycash den Abgleich von Kontonummern, die beim Einsatz von EC-Karten in Supermärkten oder Tankstellen gespeichert wurden, mit den Daten von Kunden- und Rabattkarten an. Damit können die Daten umfangreich und direkt auf die einzelnen Kunden bezogen ausgewertet werden, ohne dass diese davon wissen oder diesem Vorgehen zugestimmt haben. Verantwortlich für den Abgleich sei die Easycash-Tochterfirma Easycash Loyalty Solutions in Hamburg, die nach eigener Aussage etwa 14 Millionen Kundenkarten von Handelsfirmen betreut. Für Datensätze mit je tausend EC-Kartenkunden sollen demnach Handelsunternehmen bis zu 5.000 Euro zahlen.

Während Easycash als EC-Netzbetreiber Kontodaten aus EC-Zahlungen dauerhaft speichere, verfüge Easycash Loyalty Solutions durch die Kundenkartenanträge neben der Bankverbindung auch über zahlreiche weitere Angaben wie Name, Anschrift, Beruf und Geburtsdatum. Easycash Loyalty Solutions suche bei dem Abgleich der EC-Karten-Daten und der Kundenkartendaten identische Kontonummern. Findet es sie, könne das Unternehmen das Einkaufsverhalten der betreffenden Kunden anhand ihrer EC-Karten in weiten Bereichen des Handels genau verfolgen und entsprechende Datensätze erstellen, teilte der NDR mit. Beim Thema Datenschutz ist easycash ein alter Bekannter: So ist das Unternehmen bereits Ende September in die Schlagzeilen geraten, weil es Daten von 50 Millionen EC-Karten dauerhaft speichert und dadurch die Kreditwürdigkeit der Kunden ermittelt. Was für Datenschützer ein Problem, ist für easycash keins: Das Unternehmen betrachte Kontoverbindungen nicht als personenbezogene Daten.

Wie in der Vergangenheit reagierte der Zahlungsdienstleister auch auf die aktuellen Vorwürfe aus den Medien. Demnach seien alle Datenverarbeitungsprozesse bei easycash gesetzeskonform. So würde easycash ausschließlich Kundendaten, die zur Zahlungsverarbeitung erforderlich sind übermitteln. Dies seien Kontonummer, Bankleitzahl, Kartenfolgenummer, Kaufbetrag, Zeit sowie eine eindeutige Identifizierung des eingesetzten EC-Terminals. Personenbezogene Daten wie Name, Adresse, Telefonnummer oder Detailinformationen zu Einkäufen würden nicht an easycash übermittelt. Zudem würden nach der Zahlung die persönlichen Daten gelöscht. Das Unternehmen betont zudem, keinerlei Daten an Dritte weiterzuverkaufen, wie fälschlicherweise behauptet wird.

Wie auch immer: Ein kleines "Geschmäckle" bleibt bei der Sache und durch das enorme Medieninteresse und die Tatsache der hohen Sensibilität der Bevölkerung in Sachen Datenschutz, drängt easycash in eine Ecke aus der nur mit einer Gegenbehauptung in Form einer Pressemeldung kaum herauszukommen ist.

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14 Okt 2010 09:50 #15542 von Bürger
Und der Bürger? Der kann sich nicht wehren

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