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Wut und Empörung bei Deutschlands Hebammen: \"Schlag ins Gesicht!\"

18 Okt 2010 13:42 #15571 von Marco
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Kein Verständnis zeigt die Initiative Hebammen für Deutschland für das  Ergebnis der Honorarverhandlungen der niedergelassenen Kassenärzte mit dem GKV. Die Ärztehonorare sollen jährlich um eine satte Milliarde Euro erhöht werden, während "die Hebammen gerade mit lächerlichen Beträgen abgespeist worden sind". Der Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands BfHD e.V. hat nun einen offenen Brief an den Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler geschickt. Im Brief wird beklagt, dass freiberufliche Hebammen kaum ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit verdienen können. Während der GKV alljährlich insgesamt 360 Millionen Euro für die Hebammenhilfe ausgibt, "schüttete der gleiche GKV nun ein Füllhorn von einer Milliarde Euro über die niedergelassenen Kassenärzte aus."[/quote]





So wird in dem offenen Brief an Gesundheitsminister Dr. Philipp Rösler mit bitterem Unterton aufgezeigt:[/quote]
"Rein rechnerisch darf sich jeder der 150.000 Kassenärzte jetzt über fast 6.700 Euro mehr im Jahr freuen, während eine selbständige Hebamme im Durchschnitt die ersten 12 begleiteten Geburten im Jahr umsonst arbeiten muss, um allein nur die ins uferlose steigenden Haftpflichtprämien bezahlen zu können. Dies alles, nachdem die Ärztehonorare bereits im vergangenen Jahr um 6,1 % gestiegen waren.[/quote]
Geradezu zynisch klingt es in den Ohren von Hebammen, wenn ein KBV-Funktionär sagt, noch höhere Vergütungen wären durchaus möglich gewesen, weil diese bereits im Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung für 2011 eingepreist seien. Den etwa 19.000 Hebammen hält man hingegen vor, man könne die Beitragsstabilität nicht aus den Augen verlieren.[/quote]
Die Ergebnisse der Vergütungsverhandlungen von Ärzten und Hebammen zeigen einmal mehr, welch geringen Stellenwert in Deutschland neues Leben und das wichtigste Ereignis im Leben eines Menschen, die Geburt, haben."[/quote]

Laut dem BfHD e.V. haben bereits tausende Hebammen ihren Beruf aufgeben müssen, weil es keine wirtschaftlichen Perspektiven gab. Zudem wird kritisiert, dass die "garantierte freie Wahl des Geburtsortes (Klinik, Hausgeburt, Geburtshaus) schon heute insbesondere in vielen ländlichen Gebieten zur reinen Farce verkommen sei."[/quote]
Mit den Worten "Herr Minister, tun Sie endlich auch etwas für Hebammen! Sonst wird in Deutschland in wenigen Jahren der Kernbereich eines Jahrtausende alten Berufes Vergangenheit sein. Lassen Sie es nicht so weit kommen!", endet der offene Brief, der ohne große Herumrederei auf ein wirklich gravierendes Problem im deutschen Gesundheitssystem aufmerksam macht.

> Fotostrecke: Nachwuchsfreuden[/quote]

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18 Okt 2010 13:42 #15572 von Anke
Das ist ja eine echte Sauerei! Aber so ist das in allen Branchen. Ingenieure sahnen ab, Facharbeiter müssen sehen wo sie bleiben... Das gleiche gilt bei Ärzten >-> Krankenschwestern / Hebammen...
LG Anke

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18 Okt 2010 13:45 #15573 von Karl-Heinz

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30 Okt 2010 16:59 #15657 von Matthias
Soviel zur Wertschätzung der Hebammenarbeit durch den Minister Dr. Rösler. Die "Götter in Weiß" haben da halt eine bessere Lobby. Die Klientelpolitik wurde von der FDP vor der Wahl teilweise auch angekündigt. Wohl dem der Lesen kann ;-)

Gruß
Matthias

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