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Wo leben und arbeiten Journalisten am gefährlichsten?

21 Okt 2010 18:01 #15591 von Marco
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Die Statistik des Reporter ohne Grenzen e.V. wird alljährlich mit großem Interesse erwartet. Welche Veränderungen gibt es im Vergleich zum Vorjahr, wo steht das Land von besonderem Interesse, wo befindet sich eigentlich das eigene Land in der Rangliste und wo sollte man besser nicht journalistisch tätig sein? Sicher, die ganz großen Überraschungen bleiben aus. Niemanden wird es gewaltig überraschen, dass Nordkorea, Birma, Turkmenistan, der Iran und Eritrea am Ende der Rangliste der Pressefreiheit zu finden sind. Und doch: Es gibt auch Überraschungen, denn wer hätte erwartet, dass es in der einstigen sowjetischen Teilrepublik Estland laut Rangliste mehr Pressefreiheit gibt als in Deutschland?[/quote]





Das Barometer 2010 von Reporter ohne Grenzen zeigt: Journalisten arbeiten weltweit teilweise überaus gefährlich. Allein in diesem Jahr wurden bisher 35 Journalisten getötet, 158 Journalisten wurden inhaftiert. Hinzu kommen zwei getötete Medien-Assistenten, neun inhaftierte Medien-Assistenten und 112 inhaftierte Online-Dissidenten. Die Dunkelziffer liegt womöglich weitaus höher, denn wer mag genau sagen, wie viele Journalisten in Eritrea getötet wurden? Hinzu kommen hunderte Journalisten, die auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit verletzt wurden.[/quote]

Zu den Fakten. In der neunten Rangliste zur weltweiten Situation der Pressefreiheit stehen Finnland, Island, Schweden, Norwegen, Island, die Niederlande und die Schweiz gemeinsam auf dem ersten Rang. Es folgt auf dem siebten Rang Österreich. Deutschland ist auf dem 17. Rang zu finden - mit einer Punktzahl von 4,25 Punkten.[/quote]
Nur drei Plätze dahinter stehen die Vereinigten Staaten mit einer Punktzahl von 6,75. Die ersten positiven Überraschungen folgen etwas weiter hinter. Die Kapverden, Ghana und Mali hätte man vielleicht nicht auf dem gemeinsamen 26. Platz erwartet. [/quote]

Hongkong wurde in der Rangliste als einzelnes Land aufgeführt und steht auf dem 34. Rang. Die Volksrepublik China findet man dagegen erwartungsgemäß auf dem 171. Rang, eingebettet zwischen Ruanda, Jemen und dem Sudan. Tatsache ist, dass in der Rangliste nur sieben Länder hinter China zu finden sind. [/quote]
Ebenfalls nicht gut weg kommt Russland. Mit 49,90 Punkten steht dieser Staat auf dem 140. Platz, der Vorsprung auf Afghanistan ist nicht wirklich groß. Nur zwei Plätze besser als Russland ist die Türkei, in der Journalisten nicht immer gemütlich ihrer Arbeit nachgehen können. [/quote]
Problematisch scheint die Lage auch in Montenegro zu sein, das mit Angola und Niger gemeinsam den 104. Rang belegt. Das Kosovo ist auf dem 92. Rang zu finden, nicht viel besser steht Serbien (85. Rang) da. Kroatien ist auf dem 62. Rang zu finden, anscheinend mehr Pressefreiheit gibt es dagegen in Bosnien und Herzegowina, das sich auf dem 47. Platz befindet. [/quote]

Nicht wirklich angenehm scheint es derzeit für Journalisten in Griechenland zu sein. Platz 70 ist nicht wirklich eine erfreulich Sache. Erschreckend ist vor allen Dingen die Tatsache, dass die Griechen in der Rangliste 2009 noch auf dem 35. Rang zu finden waren![/quote]
Das obere und untere Ende blieben im Vergleich zu 2009 weitgehend unverändert. Eritrea lag bereits 2008 und 2009 auf dem allerletzten Platz. Die Lage in Deutschland blieb laut Statistik weitgehend unverändert.[/quote]

Zurück zu den Todesfällen in diesem Jahr. Die meisten Opfer sind in Mexiko zu beklagen. Sieben mexikanische Journalisten, die meist für nationale Medien gearbeitet hatten, kamen ums Leben. Im Irak ließen in diesem Jahr fünf Journalisten ihr Leben, ebenfalls fünf Todesopfer gab es bisher in Pakistan. [/quote]
In Afghanistan kam am 9. Januar dieses Jahres Rupert Hamer, der für den Sunday Mirror tätig war, ums Leben. Erst vor drei Tagen starb in Brasilien Francisco Gomes de Medeiros von Rádio Cáico.[/quote]
Die meisten inhaftierten Journalisten gibt es derzeit in China (31) und Eritrea (30). Aus Nordkorea sickerte bisher eine einzige Inhaftierung durch. [/quote]

Was Europa betrifft beklagt die ROG, dass viele europäische Staaten weiter zurück fallen und es immer mehr Gegensätze innerhalb der Europäischen Union gibt. Während die skandinavischen Staaten ihre Spitzenposition in Sachen Pressefreiheit behaupten konnten, bewegen sich einige süd- und südosteuropäische Länder stetig abwärts. [/quote]
Was Deutschland anbelangt, wurde beklagt, dass immer Redaktionen zusammengelegt und Stellen gestrichen werden. Kritisiert wurde zudem, dass der Zugang zu Behördeninformationen unzureichend bleibt. Das Strafverfahren gegen zwei Leipziger Journalisten in der so genannten Sachsensumpf-Affäre führte ebenso dazu, dass Deutschland nicht in den Top Ten zu finden ist.[/quote]

Fotos: [/quote]
oben: Szene aus dem Film "Operation Milk"[/quote]
Mitte: Peking[/quote]
unten: symbolisches Bild "Nigeria"[/quote]

> zur Rangliste 2010 von Reporter ohne Grenzen[/quote]

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21 Okt 2010 18:01 #15592 von Tobi Brack
Nur mal am Rande: Auch als deutscher Reporter lebt man mitunter gefährlich. Fotografiert mal auf einer Demonstration oder dokumentiert eine polizeiliche Maßnahme. Recherchiert mal über einen Konzern oder sammelt Daten über bestimmte Politiker. Ganz fix ist es dann mit der Pressefreiheit vorbei. Auch bei uns hier im Lande!
Gruss Tobi Brack

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22 Okt 2010 11:06 #15599 von Rolli
Ich bin der Meinung - die Statistik hinkt. Hier in Europa kommt jeder Pfurz an die Oberfläche, in Schwarzafrika weiß keine Sau, was in einer Provinzstadt geschieht!!!

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21 Jun 2011 20:04 #16645 von bloumox
richtig rolli

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