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Peinlich: WAZ reitet auf der Wikileaks-Welle
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Die in Essen beheimatete WAZ-Mediengruppe versucht ihre Tantieme in allen Nischen zu verdienen, auch wenn es teilweise recht peinlich anmutet. Neben einer eigenen Bildagentur (fotopool) und dem Groupon-Gutschein-Copycat Westdeal, macht die WAZ nun auch noch in Sachen Wikileaks. Wie schon bei den freigestellten festen Fotografen scheinen nun schon bald nicht mehr die festen qualifizierten Journalisten die Nachrichten zu machen, sondern die unqualifizierte Öffentlichkeit.
So will die WAZ über mit der eigens eingerichtete Webseite "
www.derwesten-recherche.org" Informanten die Möglichkeit bieten, brisante Informationen der Redaktion zuzuspielen. Über die "Whistleblowe-Plattform" sollen nach Willen des Unternehmens Geschichten an die Öffentlichkeit gelangen, die es sonst nicht hätten. Oder wie es die WAZ schreibt: "
Wir versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen und Unbekanntes bekannt zu machen." Interessenten könnten anonym Kontakt aufnehmen oder bestimmte Dokumente direkt hochladen. Zwar will die Redaktion alle Geschichten prüfen, aber es wird bestimmt nicht lange dauern, bis die erste Fake-Story aus dem Westen die Netzwelt erblickt.
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Es kling ein wenig wie der gute Samariter für offene Ohren, wenn, ja wenn nicht hinter der ganzen Idee ein großes Medienunternehmen mit breit gestreuten wirtschaftlichen Interessen stehen würde. Auf der Suche nach einem dpa Ersatz (die WAZ kündigte ihren Nachrichtenzulieferen vor zwei Jahren), agieren nun die anonymen Informanten als Nachrichtenagentur - und zwar als kostenlose. Alles im Sinne der Gewinnmaximierung. Vielleicht schreiben ja schon bald die Informanten die Artikel und die Redaktionsräume an der Essener Friedrichstraße verweisen.