Silvester in Berlin: Messerstechereien, Übergriffe, Unfälle und Explosionen

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Prosit Neujahr! Wie jedes Jahr feierten in Berlin Millionen Menschen friedlich und ausgelassen Silvester, doch auch dieses Jahr gab es wieder die düstere Schattenseite in der Nacht vom 31. Dezember 2010 zum 01. Januar 2011. Lang ist die Liste der Meldungen der Berliner Polizei. Die Kombination aus reichlich Alkohol, Leichtsinn, Frust und Zerstörungswut brachte vielerorts reichlich Probleme mit sich. Zahlreiche Verletzte sind zu beklagen, hoch ist der entstandene Sachschaden. Nicht wirklich überraschend: Die meisten Zwischenfälle gab es aus dem Berliner Bezirk Neukölln zu vermelden.





Bereits am frühen Morgen des 31. Dezember wurde in der Weichselstraße in Neukölln ein geparktes Fahtzeug in Brand gesteckt, eine politische Tatmotivation war nach Stand der Ermittlungen jedoch nicht erkennbar.
Zur Sache ging es ebenfalls in Herrgottsfrühe in und vor einem Lokal in der Silbersteinstraße. Dort kam es nach einem heftigen Streit unter drei Männern zum Einsatz eines Messers. Der Täter verletzte den einen Kontrahenten leicht, den anderen schwer. Letzterer schwebte in Lebensgefahr und musste in einem Krankenhaus notoperiert werden. Der 43-jährige Messerstecher konnte später von der Polizei festgenommen werden, doch das nicht problemlos. Mit der Tatwaffe hatte dieser zuvor versucht, sich der Festnahme zu entziehen.

In der Silvesternacht wurde in der Braunschweiger Straße - ebenfalls in Neukölln - ein Einsatzwagen der Polizei beschädigt, nachdem diese einer hilflosen Person helfen wollte. Durch einen Flaschenwurf wurde eine Seitenscheibe zerstört, mit Farbe wurde eine Fahrzeugseite beschmiert.
Auf dem U-Bahnhof Parchimer Allee kam es in der Nacht zu einem Übergriff, bei dem ein 22-jähriger Mann von einem Messer verletzt wurde. Zuvor kam es zwischen ihm und drei unbekannten Person zu einem Streit.

Völlig aus der Kalten erhielt ein Mann in Kreuzberg gegen 3:45 Uhr einen Messerstich von einer unbekannten Person. Im Vorbeigehen wurde dem Opfer eine Rückenverletzung zugefügt, die dieser erst einige Zeit später bemerkte.
Schwer verletzt wurden ein Mann und eine Frau bei einer Messerattacke vor einer Bar in der Kreuzberger Falckensteinstraße. Der Mann schwebte in Lebensgefahr, die Mordkommission nahm die Ermittlungen auf.
Angegriffen wurden Polizisten bei einem Einsatz in Gesundbrunnen. Zehn Personen attackierten die Beamten mit Tritten und Schlägen. Vor Eintreffen weiterer Einsatzkräfte verzogen sich die Angreifer im Schutze der Nacht.

Vermummte Personen griffen in der Nacht die Polizeidienststelle in der Invalidenstraße in Berlin-Mitte an. Steine und Farbflaschen zerstörten die Fassade, zwei Brandsätze kamen am Eingangsbereich zum Einsatz. Diese konnten jedoch rasch gelöscht werden. Das LKA nahm die Ermittlungen auf.
Rund 15 bis 20 vermummte Angreifer attackierten zudem ein Justizgebäude in Weißensee. Feuerwerkskörper wurden gezündet, Schmierereien angebracht, die Eingangstür demoliert. Keine Frage - ein Fall für den Staatsschutz.

Schussverletzungen, abgefackelte Kinderwagen, Verletzungen durch Pyrotechnik, Einbrüche, Brände - es passierte einiges in der deutschen Hauptstadt. Die Bilanz der Berliner Polizei: In der Silvesternacht kam es zu 1.698 Funkwageneinsätzen, 3.887 Notrufe gingen ein, 41 Personen wurden bei Streitigkeiten verletzt, 11 Personen wurden durch Pyrotechnik verletzt, zudem kam es zu 81 registrierten Sachbeschädigungen. Im großen und ganzen friedlich blieb es bei der Silvesterparty am Brandenburger Tor, 850 Polizisten hatten dort für Ruhe und Sicherheit gesorgt. Nur vereinzelt kam es zu Verstößen und Handgreiflichkeiten.
Die allgemeine Tendenz im Vergleich zum Vorjahr: Insgesamt zwar weniger Einsätze der Polizei, doch leider mehr Verletzte...

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