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Mit Sack und Pack von der Scharni zum Supamolly

28 Feb 2011 19:06 #16184 von Marco
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Samstag war wieder Demo-Tag im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Ab 14 Uhr demonstrierten einige hundert Leute gegen das Bekleidungsgeschäft Tromsö, das sich am Frankfurter Tor befindet und auch Klamotten der umstrittenen Marke Thor Steinar anbietet. Vom Boxhagener Platz aus marschierten die Demonstranten in Richtung Rigaer Straße und von dort aus weiter direkt zum Laden Tromsö, der von polizeilichen Einsatzkräften abgesichert wurde. Ein paar Redebeiträge, einige Verbalattacken - weiter ging´s zum nächsten Treffpunkt.





16 Uhr in der Scharnweberstraße 29. An der Mainzer Straße und der Colbestraße kontrollierte die Polizei die Zugänge. Glasflaschen waren am Ort des Geschehens nicht erlaubt. Vor dem Schenkladen tat sich einiges. Ein Umzug stand an. Nicht nur ein Umzug im Sinne einer Kundgebung, sondern auch ein Umzug im wahrsten Sinne des Wortes.
Da am 3. März 2011 die polizeiliche Räumung des Ladens im Erdgeschoss ansteht, kamen die Betreiber der Sache zuvor und transportierten die Möbel gemeinsam mit den Demo-Teilnehmern zur Supamolly in der Jessnerstraße 41, die Asyl anbot und Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.

Kleinkinder in Tragesystemen, Kinderwagen, eine fröhlich bunte Trommlergruppe und ein kleiner gemieteter LKW vor der Hausnummer 29. Das Szenario ähnelte einem Trödelmarkt. Wäsche auf Kleiderstangen, Möbelstücke auf Sackkarren, Planzenkübel, Kissen und Regalbretter. Alles wurde von den Demo-Teilnehmern getragen, geschoben und gezogen.
Über die Mainzer Straße und die Frankfurter Allee bis zur Jessnerstraße. Im Prinzip hätte man nur die Scharnweberstraße hoch laufen müssen, doch dann hätte niemand etwas von der farbenfrohen Aktion mitbekommen. Eine Demo auf der Frankfurter Allee ist dagegen immer ein Blickfang für Passanten - und das erst recht, wenn die erste Reihe in schwarzer Kleidung, mit Sonnenbrillen und Transparent so martialisch aussieht. Vertreten dieses Mal auch schwarz-grüne Fahnen der Öko-Anarchisten.

Nach ein paar Warteminuten an der Ecke Frankfurter Allee / Jessnerstraße schräg gegenüber des Ringcenters wurden schließlich bei einbrechender Dämmerung die letzten Meter bis zum Supamolly / Supamolli zurückgelegt. Während die ersten Gegenstände ins Haus verfrachtet wurden, staunten Mütter mit ihren Kindern im anliegenden Park nicht schlecht.
Wie es weiter ging? Wer Lust hatte, schaute später gleich beim Konzert der dort spielenden spanischen SkaRockTrash-Band TrasHtuCada vorbei...

> zur turus-Fotostrecke: Berliner Alltag

aktuelles turus-Video von der Scharni 29-Demo:

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28 Feb 2011 19:06 #16185 von Georg
Immer mehr Freiräume verschwinden in der Stadt. Sanierungen schön und gut, doch ganze Stadtteile werden totsaniert. Es muss auch alternative Ecken geben.

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