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Schwarze Erinnerung
- lyrik-berlin
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- Beiträge: 74
07 Feb 2007 14:37 #5462
von lyrik-berlin
SCHWARZE ERINNERUNG
GOTTES HAND KAM ÜBER MICH, UND ER FÜHRTE MICH HINAUS IM GEIST UND STELLTE MICH MITTEN AUF EIN WEITES FELD, DAS LAG VOLLER TOTENGEBEINE.
auf dem Dorfplatz im Kreis
zum Dank und zur Ehre:
Maferefun Egungun!
lang ist die Zeit die vergangen ist:
zerbrochener Lehm zerschlagener Ton
Risse ziehen durch Häuser
der Tod ist zu unseren Fenstern hineingestiegen
und in unsere Häuser gekommen
die Feuerstelle kalt das Leben verwaist
wir aßen Staub aus leeren Krügen
der knirschte zwischen den Zähnen
Schwarzer Raum schwarze Erinnerung
nicht zu vergessen
die vielen Toten Namen Leben –
Herzblut Mama Afrika
Mutter
der blauen schwarzen Tiefe:
ich bin in dir –
Tränen fließen: im Spiegel
ein Gesicht der Anmut
tätowierte Erinnerung
in Geist und Haut - gehe zurück
woher ich komme
SELIG SIND DIE TOTEN, JA SPRICHT DER GEIST, SIE SOLLEN RUHEN VON
IHRER MÜHSAL, DENN IHRE WERKE FOLGEN IHNEN NACH.
geformte Menschen aus einer Farbe
Lehm, Wasser und Spucke dazu –
Gebärmutter allen Werdens – sehe all meine Leben:
aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft;
DENN DER STAUB MUSS WIEDER ZUR ERDE KOMMEN, WIE ER GEWESEN IST,
UND DER GEIST WIEDER ZU GOTT, DER IHN GEGEBEN HAT.
Mama Afrika:
Heimatland Gottesland
Boden unserer Vorfahren –
alles vergangen im Jahr von
leben als Reisender
für die Ewigkeit mit leeren Taschen
Zuhause ist, wo dein Herz ist
Sagten Sie; heimatlose Gefühle
die Götter im Exil
und wir waren in Ketten
mein Schweiß ist meine Schuld
wie SIE es uns weissagten
und der Himmel war für uns vergangen
wir wurden getauft
mit dem heiligen Wasser der Gnade
doch es wurde zu Blut;
... wascht Eure Kleider macht sie weiß...
und Eure Werke folgen nach...
der Spiegel stumm und zerbrochen
und Gott spielt Horn für den Jüngsten Tag bei der Heilsarmee
WER kann die ERINNERUNG an die VERGANGENHEIT bewahren?
(O Bruder, wo bist du?)
im Tempel schläft
der Messias friedlich – während eine weißgekleidete Frau am Fluß
mit dem Wasser spricht –
Heiliger Gesang
aus allen vier Richtungen; Stimmen, Hände klatschen, rythmisch
während am Himmel die Geier kreisen – ein Zeichen:
auf dem Wasser buntes Funkeln Kongoschall:
überschäumend aus trüben Wassern
SCHOLA WEMBE – A WEMBE SCHOLA
eine verzückte Gestalt tanzt – den Blick himmelwärts
eine Vision im Rauch; ein Todesengel
Widerhall von Trommeln –
ein gellender Schrei
durchdringt
Körper, Zeit und Raum
Elfenbeinmasken leuchten hell:
Schweißnasse Körper zucken
Schlaf senkt sich
über die Augen – Traumlos...
Tag- und Nachtgleiche
Auf dem Markt wird ein Hahn geopfert
eine Seele fliegt in den Himmel
die Ahnen sitzen in den Wipfeln der Bäume
Staub wirbelt von der Erde auf
überall lauert der Herr der Wege
gierig seinen Anteil bekommend
ein Rasselschlag eine Traumsequenz
Leuchtfeuer der Seele ein Trommelschlag
die dunkle Nacht:
die Reise beginnt geführt vom schwarzen Wind
weht uns voran läßt uns zurück
die Ketten von einst – Vergangenheit
eine Stimme spricht durch Raum und Zeit
Jahrzehnte, Jahrhunderte, ein Rasselschlag
Schatten erheben sich und vergehen;
die Stimme spricht weiter: Sei dir gewiß!
und Gott lacht im Wohlgefallen
fern ruft eine Glocke
auf dem Markt Treiben und Geschrei
Puls, Leben, Geruch und Geschmack;
auf den Dächern und in den Bäumen dem Himmel nah
- lächeln gepuderte Gesichter
ein sanfter Hauch geht durch den Morgen
trocken rascheln die Blätter zum Abschied
ein neuer Tag
- - - - - -
texte, lyrik, prosa auf:
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Schwarze Erinnerung wurde erstellt von lyrik-berlin
SCHWARZE ERINNERUNG
GOTTES HAND KAM ÜBER MICH, UND ER FÜHRTE MICH HINAUS IM GEIST UND STELLTE MICH MITTEN AUF EIN WEITES FELD, DAS LAG VOLLER TOTENGEBEINE.
auf dem Dorfplatz im Kreis
zum Dank und zur Ehre:
Maferefun Egungun!
lang ist die Zeit die vergangen ist:
zerbrochener Lehm zerschlagener Ton
Risse ziehen durch Häuser
der Tod ist zu unseren Fenstern hineingestiegen
und in unsere Häuser gekommen
die Feuerstelle kalt das Leben verwaist
wir aßen Staub aus leeren Krügen
der knirschte zwischen den Zähnen
Schwarzer Raum schwarze Erinnerung
nicht zu vergessen
die vielen Toten Namen Leben –
Herzblut Mama Afrika
Mutter
der blauen schwarzen Tiefe:
ich bin in dir –
Tränen fließen: im Spiegel
ein Gesicht der Anmut
tätowierte Erinnerung
in Geist und Haut - gehe zurück
woher ich komme
SELIG SIND DIE TOTEN, JA SPRICHT DER GEIST, SIE SOLLEN RUHEN VON
IHRER MÜHSAL, DENN IHRE WERKE FOLGEN IHNEN NACH.
geformte Menschen aus einer Farbe
Lehm, Wasser und Spucke dazu –
Gebärmutter allen Werdens – sehe all meine Leben:
aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft;
DENN DER STAUB MUSS WIEDER ZUR ERDE KOMMEN, WIE ER GEWESEN IST,
UND DER GEIST WIEDER ZU GOTT, DER IHN GEGEBEN HAT.
Mama Afrika:
Heimatland Gottesland
Boden unserer Vorfahren –
alles vergangen im Jahr von
leben als Reisender
für die Ewigkeit mit leeren Taschen
Zuhause ist, wo dein Herz ist
Sagten Sie; heimatlose Gefühle
die Götter im Exil
und wir waren in Ketten
mein Schweiß ist meine Schuld
wie SIE es uns weissagten
und der Himmel war für uns vergangen
wir wurden getauft
mit dem heiligen Wasser der Gnade
doch es wurde zu Blut;
... wascht Eure Kleider macht sie weiß...
und Eure Werke folgen nach...
der Spiegel stumm und zerbrochen
und Gott spielt Horn für den Jüngsten Tag bei der Heilsarmee
WER kann die ERINNERUNG an die VERGANGENHEIT bewahren?
(O Bruder, wo bist du?)
im Tempel schläft
der Messias friedlich – während eine weißgekleidete Frau am Fluß
mit dem Wasser spricht –
Heiliger Gesang
aus allen vier Richtungen; Stimmen, Hände klatschen, rythmisch
während am Himmel die Geier kreisen – ein Zeichen:
auf dem Wasser buntes Funkeln Kongoschall:
überschäumend aus trüben Wassern
SCHOLA WEMBE – A WEMBE SCHOLA
eine verzückte Gestalt tanzt – den Blick himmelwärts
eine Vision im Rauch; ein Todesengel
Widerhall von Trommeln –
ein gellender Schrei
durchdringt
Körper, Zeit und Raum
Elfenbeinmasken leuchten hell:
Schweißnasse Körper zucken
Schlaf senkt sich
über die Augen – Traumlos...
Tag- und Nachtgleiche
Auf dem Markt wird ein Hahn geopfert
eine Seele fliegt in den Himmel
die Ahnen sitzen in den Wipfeln der Bäume
Staub wirbelt von der Erde auf
überall lauert der Herr der Wege
gierig seinen Anteil bekommend
ein Rasselschlag eine Traumsequenz
Leuchtfeuer der Seele ein Trommelschlag
die dunkle Nacht:
die Reise beginnt geführt vom schwarzen Wind
weht uns voran läßt uns zurück
die Ketten von einst – Vergangenheit
eine Stimme spricht durch Raum und Zeit
Jahrzehnte, Jahrhunderte, ein Rasselschlag
Schatten erheben sich und vergehen;
die Stimme spricht weiter: Sei dir gewiß!
und Gott lacht im Wohlgefallen
fern ruft eine Glocke
auf dem Markt Treiben und Geschrei
Puls, Leben, Geruch und Geschmack;
auf den Dächern und in den Bäumen dem Himmel nah
- lächeln gepuderte Gesichter
ein sanfter Hauch geht durch den Morgen
trocken rascheln die Blätter zum Abschied
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- Rodando
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- Beiträge: 144
20 Feb 2007 23:00 #5533
von Rodando
Rodando antwortete auf Re: Schwarze Erinnerung
Schöne Zeilen, interessante Fotos.
Vielen Dank für das Bereitstellen dieses Textes.
Muchas gracias muchacho!
Rodando
Vielen Dank für das Bereitstellen dieses Textes.
Muchas gracias muchacho!
Rodando
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