Schusswaffen in der Schweiz
- kalleman
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In der Schweiz sind mittlerweile rund 2,3 Millionen Schusswaffen im Umlauf, darunter 1,8 Millionen von der Armee. Der Punkt ist, dass jeder Militärdienstpflichtige seine Waffe (Gewehr oder Pistole inkl. Munition) nach Hause nehmen muss und jeder, der den Militärdienst beendet, kann seine Waffe für 100 Franken kaufen. Er braucht dafür keinen Waffenschein!
Die Diskussion über Soldat und Gewehr wurde von linken Gruppen angestossen, die Politik stellt sich bockig. Jetzt wird für eine Volksinitiative gesammelt. Es geht darum, dass kein Soldat länger eine Waffe und Munition zu Hause haben darf. Es ist so gut wie sicher, dass sie durchgeführt und angenommen wird.
Die Diskussion verläuft sehr emotional. Unter der Gewalt mit Schusswaffen leiden vor allem Ehefrauen. Die Armeewaffe wird rund 5-10 pro Jahr zum Töten eingesetzt. Doch die Männer stellen sich stur. Viele erfinden so einen Quatsch wie "Soldat und Waffe" ist eine Einheit und denken im Traum nicht daran, ihre Waffe abzugeben. Die bürgerlichen Parteien, die nicht genug betonen können, das sie für Sicherheit in der Schweiz sorgen wollen, stellen sich stur.
Dennoch dürfte es mit dieser Relikt einer Tradition bald vorbei sein. Das Volk wsird die Regierung zum Handeln zwingen. Dennoch ist es für mich enttäuschend und frustrierend, dass es Leute gibt, die die "Waffe zu Hause" emotional verteidigen, obwohl es keinen rationelen Grund dafür gibt.
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- Hannibal Fletcher
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So konkret wusste ich das nicht. Für 100 Franken nimmst du die Knarre mit nach Hause? Wie viel Vertrauen haben denn bitte schön das Militär und die Politik in ihre Bürger??
Hast du auch ein Gewehr? Wenn ja, möchte ich dass du einem etwaigen Forumtreffen fern bleibst!
Wer weiß, mit welchem Kaliber der Buhli noch auftritt. Geschweige der Chrono... Dann wird es noch dampfig am Stammtisch.
Aber ich will gar nicht weiter scherzen. Das Thema ist echt ernst. Das mit dem Mädel ist echt übel. Zeit, dass was passiert!
H.F.
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- kalleman
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Jedes Jahr muss ich ins Schützenhaus ins Schiesstraining und wenn ich dort versage, was ich regelmässig tue, kannste nachsitzen. Wenn ich nicht gehe, gibt es saftige Bussen bis hin zu Gefängnisstrafen!
Ich habe von Anfang an diese sinnlose Art der Landesverteidigung nicht begriffen (selbst wenn der Feind käme, ich treffe sowieso nichts).
Passieren tut viel. Einmal hat einer das Stadtparlament des Kantons Zug hingerichtet, Amokläufe und Suizide gibt es jährlich, am dramatischten sind aber die Ehedramen.
Es ist eher das Misstrauen des Bürgers in die Politik. Denn wenn jeder Bürger eine Waffe hat, sit eine Diktatur nicht möglich. Zumindest war das der Grundgedanke vor was weiss ich 200 Jahren.
Erst jetzt beginne ich aber zu begreifen, dass es eigentlich gar nichT um die Landesverteidigung geht. Da sagt doch der Bundesrat Schmid, dass es um das Bild des wehrhaften Schweizers gehe, um die Symbolik! Rechtaussenpolitiker meinen, dass gehöre zur Tradition des Landes, der grosse Tenor spricht von Freiheitsentzug, der Staat greift in die Freiheit des Bürgers ein, aber man hört auch, dass Waffe und Soldat ein Körper ist und die Kränkesten behaupten, dass wir uns nur so auf den Ernstfall vorbereitet sind. Wie wenn es denn noch gäbe und wenn, dann nützen MG's sicherlich nicht mehr viel. Die häufigste Ausrede ist aber: Wer töten will, tut es sowieso. Wenn er keine Waffe hat, organisiert er sich eine. Ich persönlich glaube, bornierte Elemente wollen einfach die männerbündsche Lebensweise aufrechterhalten.
Das ganze kommt übrigens dank den Frauen zu Fall, die genug davon haben immer Opfer zu sein und die Mehrheit des Volkes haben sie hinter sich. Nicht aber die Politik, die wohl auch von der mächtigen Lobby der Schützenhäuser unterwandert ist (die gehen ohne das "obligatorisches Schiessen" pleite). Nun ja, in spätestens zwei Jahren ist diese "Tradition" zum Glück vorbei.
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- Anke
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kalleman schrieb: Jaja, auch ich habe ne Knarre und Munition. Somit wäre das Thema Sicherheit an der Euro erledigt ...
Jedes Jahr muss ich ins Schützenhaus ins Schiesstraining und wenn ich dort versage, was ich regelmässig tue, kannste nachsitzen. Wenn ich nicht gehe, gibt es saftige Bussen bis hin zu Gefängnisstrafen!
Kalleman, ist das ehrlich dein Ernst?
Du hast eine geladene Waffe zu Hause?
Was passiert denn, wenn jemand bei dir einbricht und dir die Waffe stiehlt?
Oder du schläfst, es wird eingebrochen, du wachst auf... Machst du dann Gebrauch von deiner Wumme?
Anke
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- kalleman
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Ich habe eine gegen meinen Willen wie alle anderen Schweizer auch! Ich will sie nicht, aber wenn ich das der Armee sage, werde ich heftigst bestraft.
Was passiert wenn ein Einbrecher kommt? Das war offenbar noch nie ein Problem. Was aber passiert ist und zwar viel zu oft, ist, dass die Ehefrauen von ner Armeeknarre (viele Soldaten haben keine MG zu Hause, sondern eine Pistole) umgebracht wurden und die Frauen haben jetzt die Schnauze voll. Es gibt jährlich rund 200-300 Tote durch Armeewaffen, die meisten sind Suizide, danach folgen Familiendramen.
Das Unverständliche ist, dass die rechtsbürgerlichen Parteien behaupten, mit ihrer Politik (vorallem gegen kriminelle Ausländer gerichtet) die Sicherheit im Land verbessern wollen, gleichzeitig sind sie aber gegen Tempolimiten und die Waffe soll gefälligst beim Soldaten bleiben.
Dank den Frauen wird das in naher Zukunft vorbei sein und ich kann endlich meine MG abgeben. Es wird ein Freudentag werden!
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- timo
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Ich bin irritiert. Du hast keine Dienstpistole zu Hause, sondern gleich ein komplettes MG??
Du meinst, du wirst heftigst bestraft, wenn du die Waffe ablehnst!
1. Wie kann das sein?
2. Was sind die Folgen?
Also wenn jeder Schweizer ein MG zu Hause hat, ist es kein Wunder, dass noch niemand die Schweizer angegriffen hat! Ein Volk unter Waffe. Nicht einmal Hitler traute sich, Euch zu überfallen. Das wird der Grund gewesen sein. Die Berge, das komplizierte Terrain und die vielen Waffen in der Bevölkerung. Das würde gleich in einen Partisanenkrieg ausufern....
Timo
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- kalleman
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Wir haben nicht nur eine Waffe, die CH-Armee hat auch die grösste Fahrzeugpark der Welt (proportional zur Bevölkerung gerechnet) Du solltest mal sehen, was in den Kasernen alles rumsteht. 1000nde von Fahrzeugen, die nie mehr gefahren werden.
Früher konnte die Armee machen was sie wollte. Sie war ein Staat im Staate. Erst durch eine Armee-Abschaffungsinitiative 1989 (die beinahe angenommen worden wäre) lockerte sich langsam das Ganze und seither wird an der Armee rumgesägt Mit dem Ende der UDSSR kam den Ärmsten auch noch der Feind abhanden und denn sucht sie nun verzweifelt.
Als ich einrücken musste (1996) hatten viele die Waffe verweigert. Sie wurden beschimpft und verunglimpft und irgendwann waren sie weg. Sie wurden wohl aus der Armee entlassen. (Das geht über einen Psychiater, den man dann vollheulen muss)
Die Armee hat den Zeitgeist nicht begriffen. Früher waren die Wiederholungskurse (3 Wochen) alle zwei Jahre. Diese Kurse waren wie Ferien, man tat nichts, genoss das Wetter und den Ausgang. Nun muss man aber jedes Jahr in den Kurs und es ist viel strenger. Im Schlamm robben, endlose Wachdienste, dauernd Geschrei, viel rennen und nun kackt es alle an und viele (wie ich) verweigern nun. Wir üben Krieg wie zu Zeiten der Weltkriege. Kein Soldat sieht darin einen Sinn.
Zur Touristen-Hochsaison wollen sie auch die Flüge der FA18 in den Bergen verdoppeln. Zudem will sie dauernd neue Panzer, Flieger und sonstiges Zeug. Das Volk wird sie wiedermal zurückpfeifen müssen.
Was passiert uns? Wer sich weigert, Zivildienst (relativ neue Möglichkeit) zu leisten und nicht mehr in die Armee will, landet nach wie vor für lange Zeit im Knast. Wer Zivildienst leisten will, auf den wartet eine Busse, die zwischen 0 Franken und mehreren 1000 Franken betragen kann (1 Franken sind etwa 75 cent.)
Einmal im Jahr musste die Knarre nehmen und in den Schiesskurs. Ich ging oft nicht und durfte jeweils heftige Bussen bezahlen. Wer 4x verweigert, wandert in den Knast mit Eintrag ins Strafregister!
Warum wir eine Waffe inklusive Munition zu Hause haben müssen, das kann dir nichtmal mehr die Armee erklären. Ich vermute, dass es um so ein borniertes Weltbild geht. Der "wehrhafte Schweizer" und so Käse. Zudem geht es um die Schützenhäuser, die es wie Sand am Meer gibt und die hauptsächlich von den obligatorischen Schiesstrainings leben. Fallen die weg, gehen viele von denen Pleite.
Ich wurde mal in einem Schützenhaus von einem alten Sack becshimpft, weil ich die obligatorische Punktzahl nicht erreichte. Es gibt hier eine kleine, aber sehr mächtige Gruppe, die um jeden Preis am "wehrfähigen Schweizer" festhalten. Alle anderen sind Landesverräter.
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