DDR und Deutschtum
- kalleman
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Kann es sein, dass gewisse deutschtümlerische Elemente in der DDR "konserviert" wurden und so überlebten?
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- Buhli
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- Anke
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Bei solchem Wort müsste ich eigentlich gleich speien.
Nein, das klingt nicht gut!
Brrrr. Wie viel "Schweiztum" wurde denn in den jeweiligen Kantonen konserviert?
Und was soll das eigentlich genau sein. "Deutschtum".
Laut wiki hat es auch folgendes auf sich:
Der VDA hat seit seiner Gründung auf private Initiative im Jahre 1881 als "Allgemeiner Deutscher Schulverein" eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Laut § 1 der Gründungssatzung lag der Vereinszweck darin, die Deutschen außerhalb des Mutterlandes, "...dem Deutschtum zu erhalten und sie nach Kräften in ihren Bestrebungen, Deutsche zu bleiben oder wieder zu werden, zu unterstützen".
Na, das hat ja prima Wurzeln...
Anke
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- kalleman
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Viele Begriffe wurden von den Nazis, Völkischen und wie sie alle hiessen gebraucht, teilweise missbraucht, ihnen einen schalen Geruch gegeben. Deshalb kennt man sie nur in diesem Zusammenhang und gar nicht ihre tatsächliche Herkunft und wahre Bedeutung.
Marxismus verbindet ja auch jeder mit der Sowjetunion, dabei ist es abgrundtief falsch. Aber weiss das jemand?
Was unter "Deutschtum" zu verstehen ist, da sind wir frei. Ich glaube aber, bevor ganz Europa mit "amerikanisiert" wurde, jedes Land, Region typische Charakterzüge hatte, welche sie ganz klar von anderen Regionen abtrennte. Wenn du Pilgerberichte aus dem 15. Jahrhundert liesst, findest du genau die gleichen Klischees wie heute. (Der Deutsche geht ins Hotel eines Deutschen, der Italiener ist ein Gauner und Dieb, der Holländer tarnt sich als Pilger, dabei geht es ihm nur ums Geschäftemachen, die Türken verlangen riesige Summen (Wegzoll), bevor sie die Christen weiterziehen lassen und zeigten auch sonst nicht sonderlich viel Respekt für Nichtmuslime, die Juden ... usw.)
Das "Schweizertum" ist aus meiner Sicht ziemlich klar erkennbar, denn durch die ganze Geschichte hindurch wurden gewisse Charakterzüge immer wieder hervorgehoben. Seien es Mythen oder tatsächliche Eigenschaften spielt da aus meiner Sicht keine Rolle. Es ist egal, ob das Volk diese Charakterzüge tatsächlichauf gewiesen hat oder nicht, es geht nur darum, wie dieses "tum" dargestellt wurde.
Wenn ich beispielsweise Fontane lese, dann kommt mir einfach so ein klassisches Bild, ein Klischee des Preussen in den Sinn. Ordnungsliebend, Obrigkeitsgläubig, Sittlichkeit, aber auch so eine melancholisch pessimistische Grundstimmung aber auch etwas idyllisch, neben anderen Eigenarten, die ich als "typisch preussisch" taxiere. In der EX-BRD erkenne ich eigentlich diese Eigenarten nicht mehr, in der Schweiz ist das "Schweizertum", noch sehr stark vorhanden: Freiheit, Armee, Skepsis gegenüber allem, was von aussen kommt, eine gewisse Spiessigkeit, etc.
Im Osten glaubte ich mich halt noch eher an den Roman von Fontane erinnert. Die Beschreibungen der Städte, eine etwas melancholische Grundstimmung, schau dir doch nur mal die Ostseebäder an, die Badekultur (abgesehen vom FKK ), wie Buhli erwähnt hat die Unterhaltungskultur, etc.
Im Osten glaubte ich halt noch mehr an Preussen erinnert.
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- Hannibal Fletcher
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kalleman schrieb: Im Osten glaubte ich halt noch mehr an Preussen erinnert.
Kalleman, das ist doch auch nicht weiter verwunderlich. Das Kernland Preußens - Inbegriff für zackiges "Deutschtum" - lag nun mal im östlichen Teil unseres Landes. Berlin, Brandenburg, Teile Mecklenburgs, etc.
Traditionen haben dort trotz sozialistischem Systems in der Tat überdauert...
H.F.
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- Buhli
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- Anke
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kalleman schrieb: Glaub mal nicht zuviel der Wiki, Schon Engels spricht vom Deutschtum (ist aus meiner Sicht ursprünglich ein positiver Begriff) und da gab es nichtmal die deutsche Nation, also auch keine Nazis und Alldeutsche und wie sich die Möchtegernrichtigdeutschen damals nannten.
Wenn du meinst...
Das konnte ja mal anders gewesen sein mit diesem Begriff.
Doch bis dato änderte sich einiges. Und in meinen Augen sehe stehe ich diesem Begriff nun mal wirklich skeptisch gegenüber...
Anke
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