Kommt die grüne Welle?
- kalleman
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Barack Obama will nun die USA auf grün trimmen. Was für ein Umschwung nach den dreckigen Bush-Jahren!
Die Schweiz ist grünes Niemandsland. Der Wirtschaftsblock verhindert jede Entwicklung, Die Energiebranche hat sämtliche Ansätze abgemurkst. Sie träumt von Kernkraftwerken. (Es sind übrigens die gleichen Kräfte, die politisch für die Finanzkrise verantworten sind und nichts dabei gelernt haben.)
Nun hat aber eine Studie für Aufsehen gesorgt. Ausgerechnet die wirtschaftsnahe MC Kinsey (hätte nie geglaubt, dass von denen mal was brauchbares kommt) hat mit ihrer Studie die Ewiggestrigen aufgeschreckt. Sie behauptet, die Schweiz könne ohne grosse Kosten und Komfortverlust den CO2-Austoss halbieren! Ich vermute mal, das ist in Resteuropa auch so.
Allein durch Reduktionsmassnahmen im Inland könnte der Ausstoss um 43% gesenkt werden! Bei 40% der Massnahmen liesse sich sogar Geld sparen. Zum Beispiel könnte man mit besser rollenden Reifen, Direkteinspritzung und ähnlichen Verbesserungen die Emissionen des Verkehrs um 1/3 senken. Weil man Benzin spart, spart man längerfristig sogar Geld. Energiesparlampen oder Bau von Häusern mit energiesparenden Minergiestandard. (Dies hat man schon vor 20 Jahren gefordert, aber die Bürgerlichen wollten davon nichts wissen) -> Was spricht denn dagegen, dies sofort zu fördern?
Die SVP und ihre bürgerlichen Gspänli, (schon geschockt durch den Absturz der neoliberalen Ideologie) die sich regelmässig über den "unsinnigen" Umweltschutz lustig machen wollen davon nichts wissen. Sie wollen, dass die Schweiz ihre CO2-Reduktionsziele im Ausland "kauft". (Unterstützung Klimaprojekte gegen Verschmutzungsrechte) Die Mittelinks bis links wollen die Reduktion im Inland erreichen.
Für mich ist der Fall klar. Jetzt Infrastrukturprojekte nach Vorbild Obamas. Erneuerung Schulen und Infrastruktur, Anreize für umweltschonendes Verhalten, Fördergelder für grüne Projekte. Das hätte man schon viel früher tun sollen. Aber der Kampf gegen die Ewiggestrigen, Ideologen und Interessen ist nicht gewonnen. Sie werden alles tun, dass die Wirtschaft keinen Rappen investieren muss, sie ihre Kernkraftwerke bekommen und im Offroader ihr "Prestige" geniessen können.
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- ka
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Deutschland ist ja seit längerem auf dem Weg in Richtung des grünen Daumens, aber wie das so ist: In den kommenden Monaten wird uns ein großes Wahljahr und wahrscheinlich auch ein Regierungswechsel in Richtung Schwarz-gelb (CDU-FDP) beschert. Vor allem hier sind recht viele "Ewig-Gestrige" aktiv, die den grünen Daumen am Liebsten wieder zurück in die Steinzeit katapulieren wollen. Bleibt zu hoffen das sich, egal welche politische Richtung Deutschland einschlägt, der grüne Gedanke sich weiterdreht.
Es bleibt zu hoffen, das bei uns keine Schweizer-Verhältnisse ausbrechen, denn das liest sich ja schon sehr erschreckend. "CO2-Reduktionsziele im Ausland kaufen", davon habe ich bisher noch nichts gelesen, wirklich erschreckend diese Entwicklung.
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- kalleman
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Es bleibt zu hoffen, das bei uns keine Schweizer-Verhältnisse ausbrechen, denn das liest sich ja schon sehr erschreckend. "CO2-Reduktionsziele im Ausland kaufen", davon habe ich bisher noch nichts gelesen, wirklich erschreckend diese Entwicklung.
Jop, das ist echt tragisch. Das war der Kompromiss, damit Kyoto überhaupt zustande kam. Die bürgerlichen Regierungen haben sich das wohl so vorgestellt, dass sie sich vor dem Wahlvolk als Umweltschützer hinstellen können und Kyoto-feiern. Tun dafür müssen sie gar nichts. Einfach ein wirtschaftlich unterentwickeltes Land suchen, dass weniger CO2-Ausstoss hat als im Protokoll vorgeschrieben. Denen kann man dann "Verschmutzungsrechte abkaufen". Keine Ahnung wer das bezahlt, der Steuerzahler oder dann doch mal die Wirtschaft? Ich weiss auch nicht, ob diese Länder, die Verschmutzungsrechte anbieten, das Geld in Klimaprojekte investieren müssen oder ob sie damit machen können was sie wollen. Vermute mal sie müssen dafür irgendeinen Wald aufforsten oder so.
Die Umweltschützer haben sich wohl gedacht, besser so, als garnichts. Sonst wäre wohl nichts zu holen gewesen. Russland, China, Japan hätten sonst nie zugestimmt.
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- silbermond
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überlegt mal, wie das verständnis in den 60er oder 70er jahren war...
es wird offen gesprochen und auch gehandelt.
doch mir stinkt, dass mit manchen umweltthemen einfach nur geschäfte gemacht werden. es ist in "ein klimaschützer" zu sein. hier ein quadratmeter regenwald, dort ein paar kilo eingespartes co2...
es ist mode über kohlendioxid zu sprechen. in den 80ern sprach man über das ozonloch. in den 90ern kam der feinstaub auf. nun labert man nur noch über co2.
wie bescheuert ist denn das? ich habe das gefühl, man wird häufig nur verarscht und zahlen werden gedreht, wie es gerade passt...
ein politiker oder eine firma, die über umwelt quatscht, schwimmt auf der welle und ist voll in.
die wirklichen probleme werden nur spärlich angepackt. es ist eine farce, dass noch immer tonnenschwere karossen literweise erdöl verbrennen wie vor 100 jahren...
lg yvonne
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- kalleman
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es ist mode über kohlendioxid zu sprechen. in den 80ern sprach man über das ozonloch. in den 90ern kam der feinstaub auf. nun labert man nur noch über co2.
Mag mich noch erinnern, als ich klein war, war das Waldsterben "voll in". Davon redet heute auch niemand mehr.
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