Bayer 04 Leverkusen
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„Bode sollte mein Nachfolger werden“
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Offener Brief der Fanszene Leverkusen
Dieser Brief geht an JEDEN einzelnen Spieler und an ALLE sportlichen Verantwortungsträger von Bayer 04 Leverkusen!
Hiermit möchten wir weder einzelnen Spielern die Schuld an der Niederlage geben, noch die aktuelle (sportliche) Situation überdramatisiert darstellen. Lediglich sollen Gedanken und Anregungen zum Ausdruck gebracht werden, die uns Fans nach solch einer wiederholten Nicht-Leistung im Derby, wie am vergangenen Samstag, im Kopf herumschwirren.
Sicherlich ist der Druck in gewisser Maßen höher, wenn es zum Tabellenletzten geht, als bei einem Gastspiel in der Außenseiterrolle bei den roten Münchenern oder wie bei einem CL-Spiel, bei dem in der Gruppe schon alles so gut wie entschieden ist, und die alte Dame aus Turin im Haberland gastiert.
Dass das Spiel am Samstag in Köln einem Totalversagen glich, sollte wohl jedem klar sein. Von der ersten bis zur letzten Minute ließ die Mannschaft alles vermissen, was bei einem normalen Meisterschaftsspiel benötigt wird, um es in der Regel zu gewinnen.
Wie soll dann ein DERBY gewonnen werden!? Ein Derby, wo JEDER wusste, wie viel Uhr es auf der anderen Rheinseite geschlagen hat! Die Angst in den Augen war allen anzusehen. Unkonzentriertheit, fehlende Motivation, Schiss in der Hose und eine 0-Bock-Einstellung führten zu einer Zweikampfphilosophie, die bei jedem Sonntagskick in der Kreisliga um Längen übertroffen wird.
Wer sich in 96 Minuten beim Tabellenletzten keine einzige richtig Torchance herausspielt, der sollte die Schuld in erster Linie bei sich selbst suchen.
Ein Derby kann verloren werden, auch ein Spiel beim Tabellenletzten kann in die Hose gehen, aber nicht auf diese Art und Weise und schon gar nicht mit den Ambitionen, die der Bayer Jahr für Jahr ausspricht!
Schließlich muss man „da sein“, wenn die Bayern patzen… Vermeintliche Top-Spieler dürfen auch trotz spezieller Ausbildung für den Umgang mit Drucksituationen einen schlechten Tag haben, aufgeregt sein oder sonst was, aber an diesem Tag hat der gesamte Verein versagt! Chancen können vergeben werden, der Ball kann über den Schlappen rutschen, man kann sich auch mal zu einer überzogenen Aktion hinreißen lassen, aber wenn man einfach zu 0 Prozent den Willen auf den Platz bringt, ein Spiel zu gewinnen, dann wird den Fans nur eins signalisiert: Uns Spieler interessiert es nicht.
Wir können mit der These falsch liegen, aber wir standen am Samstag keine 100m vom Platz entfernt und haben es mit eigenen Augen gesehen.
Umso peinlicher, dass versucht wird, den Schiedsrichter mit in diese Nichtleistung reinzuziehen. Das „Wie“ ist hier der entscheidende Faktor.
Als Fan dieses Vereins, im Gästeblock und sicherlich auch als Fan daheim vor dem Fernseher, hatte man bereits nach der ersten Halbzeit den klaren Gedanken, dass fast niemand dort auf dem Platz stehen wollte. Es wurde vielmehr das Gefühl vermittelt, dass die meisten Spieler an diesem windigen und verregneten Samstag lieber auf der Bank Platz genommen hätten.
Vielleicht liegt der größte Teil der Fans mit dieser Annahme falsch, der Eindruck war dennoch in großer Mehrheit immer derselbe: KEINER auf dem Platz wollte den Sieg wirklich erzwingen. Wenn zwei Teams aufeinandertreffen, die beide einen schlechten Tag haben, dann gewinnt am Ende das Team, das den Sieg mehr will. Und das war am Samstag der FC!
Und genau das ist es, was uns so traurig, wütend und enttäuscht auf diesen Tag zurückblicken lässt. Es kann nicht sein, dass ausgerechnet bei diesem Spiel jedes Mal die Nerven blank liegen. Spieler und Trainer wurden in den letzten Jahren zur genüge ausgetauscht. Das lässt uns darauf schließen, dass diese „larifari“-Mentalität von den oberen Verantwortlichen vorgelebt wird. Schon vor dem Spiel ließ die Mannschaft jedes Signal, welches deutlich machen soll, dass nur wir ZUSAMMEN das Spiel rocken können, vermissen.
Doch worüber reden wir hier? Es ist Fußball. Derby. Fußball mit Atmosphäre und dem unbändigen Willen, den Feind zu besiegen. Das ist eines dieser speziellen Spiele, wofür jeder den Mist, auf dem Platz oder auf den Rängen, macht. Das sind die Spiele, bei denen jeder bis in die letzte Faser elektrisiert sein muss.
Gerade bei solchen Spielen kann man die Nacht zuvor nicht schlafen, weil man es kaum abwarten kann, dass es losgeht. Das sind die Spiele, in denen Charakter und Persönlichkeit bewiesen werden können.
Doch die Leistung am Samstag war eine der emotionslosesten und peinlichsten Leistungen, die es seit Jahren zu sehen gab. Dieses Mal solltet ihr nicht eure tollen Selbstvermarktungsbilder im Netz teilen, sondern euch für diese Leistung öffentlich, ehrlich und mit voller Ernsthaftigkeit entschuldigen! JEDER!
Umso trauriger und enttäuschender, dass es genau das Derby sein musste, indem Ihr alle so eine Nicht-Leistung auf den Platz gebracht habt. Derby-Versager trifft es hier ganz gut, bedenkt man, wie das letzte Auswärtsderby endete. Viele von euch verstehen vielleicht nicht, was dieses Derby für uns bedeutet, aber jeder spielt seit klein auf Fußball und weiß, was ein Derby ist.
Leverkusen und Köln trennt kein einziger Kilometer. Beide Städte grenzen aneinander. Viele Kölner arbeiten in Leverkusen, viele Leverkusener arbeiten in Köln. Familien sind durchzogen von dieser Feindschaft. Viele von euch leben in Köln, gehen feiern in Köln.
Für viele von euch ist das nur ein weiteres Spiel nach Juventus und vor der Hertha auf eurem Weg zu einem höher dekorierten Verein im Ausland.
Für uns nicht.
Für uns ist es weitaus mehr.
Schämt euch für diese Leistung!
www.nk12.de/offener-brief-derby/
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