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Reiseberichte, Erfahrungen für Reisen nach Lateinamerika, insbesondere Brasilien. Karneval in Rio, Regenwald und Amazonas – der grüne Kontinent steht Euch offen, was interessiert Dich am meisten?
Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
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27 Dez 2005 18:55 #2229
von pushbike
Laßt es rollen, am besten umweltfreundlich.
pushbike antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
Hi marco,
meine Interrail-Tour war annodazumal 1986, glaub ich zumindest. Hab da u. a. Madrid, Barcelona, Paris mir angesehen. Zu der Zeit waren die Nachtzüge so voll, das die Leute oft genug auf den Gängen gepennt haben. Mit ein Grund für mich, aufs Rad umzusteigen.
Ja, der Iran. Mittlerweile eines meiner Lieblingsländer. Dabei solltest Du dich, wenn Du in dieses Land reist, nach Möglichkeit außerhalb der touristischen Zentren aufhalten. Aber selbst in diesen sind die Leute sehr freundlich, da noch kein Massentourismus. Für mich die angenehmste Stadt im Iran ist Shiraz.
Was die lange Tour angeht, war die oft genug Streß. Hab z.B. Anfang Sept. in Kashgar sein müssen, da ich sonst
Schwierigkeiten mit dem Winter in China gehabt hätte. Der war aber auch so schon heftig genug. Schnee am Khunjerab und in Xiahe, in Litang hab ich den Bus nach Dali und Kunming wegen technischen Problemen nehmen müssen. Felge war in 2 Teile gebrochen.
Dazu oft genug üble Pisten, die schlimmsten davon in Pakistan.
Auf Radtour muß mit sowas aber abfinden.
Gruß peter
meine Interrail-Tour war annodazumal 1986, glaub ich zumindest. Hab da u. a. Madrid, Barcelona, Paris mir angesehen. Zu der Zeit waren die Nachtzüge so voll, das die Leute oft genug auf den Gängen gepennt haben. Mit ein Grund für mich, aufs Rad umzusteigen.
Ja, der Iran. Mittlerweile eines meiner Lieblingsländer. Dabei solltest Du dich, wenn Du in dieses Land reist, nach Möglichkeit außerhalb der touristischen Zentren aufhalten. Aber selbst in diesen sind die Leute sehr freundlich, da noch kein Massentourismus. Für mich die angenehmste Stadt im Iran ist Shiraz.
Was die lange Tour angeht, war die oft genug Streß. Hab z.B. Anfang Sept. in Kashgar sein müssen, da ich sonst
Schwierigkeiten mit dem Winter in China gehabt hätte. Der war aber auch so schon heftig genug. Schnee am Khunjerab und in Xiahe, in Litang hab ich den Bus nach Dali und Kunming wegen technischen Problemen nehmen müssen. Felge war in 2 Teile gebrochen.
Dazu oft genug üble Pisten, die schlimmsten davon in Pakistan.
Auf Radtour muß mit sowas aber abfinden.
Gruß peter
Laßt es rollen, am besten umweltfreundlich.
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- travelnator
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28 Dez 2005 02:46 #2232
von travelnator
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
travelnator antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
Mutwillig zur falschen Zeit am falschen Ort.
Ich muss ehrlich sagen, die Zeiten haben sich stark
geändert. Früher bist Du in ein Land gereist und nach dem
Motto "Was geht?" verfahren. So hat man Land und Leute
zuerst einmal "von aussen her" kennengelernt und das
"eigentliche Innere" dieser Menschen war einem zunächst
verborgen geblieben. Oder es musste noch eigens entdeckt
werden. Vielleicht bist Du dann wiedergekommen. Vielleicht
aber auch nicht und es blieben die Erinnerungen. Vielleicht
verblieben auch nur die Sehnsüchte eines Tages
wiederzukommen und das wars dann eigentlich schon gewesen.
Ich habe einige Reiseberichte hier im Forum gelesen und
irgendwie haben sie eines gemeinsam: Man reist nach
Brasilien um etwas zu erwarten, wo man weiss, dass das
ursprünglich Erwartete sich sicher nicht so auf diesem
Spontanwege erfüllen wird. Zum Beispiel diese Sache mit der
Anbaggerei nur des Geldes wegen. Man fährt hin, kennt
niemanden, weiss schon vorher, dass man angebaggert wird
oder garantiert zuerst einmal auf die Sorte der "falschen
Schlange" treffen wird. Was ansonsten bleibt einem anderes
übrig, wenn nicht man alles dem Zufall und dem Glück
überlässt? Ist es dann nicht auch so, dass man nichts
anderes erwarten darf, falls man überhaupt etwas erwartet,
wo es gerade Dinge gibt, die kommen werden?
Heute ist das etwas anders. Das Hinderniss, Land, Leute,
Menschen und Kulturen auf dem Wege des "zuerst zunächst
einmal"-Spontanweges kennenzulernen, kann mit Hilfe des
Internets spielend leicht übersprungen werden. Interessiert
man sich für eine Stadt in Brasilien, loggt man sich ins
Internet ein und wirft die Suchmaschine an. Und schon kommen
in der Regel zahlreiche Fotos, die ungemein hilfreich dazu
beizutragen, eine erste Vorstellung darüber zu erhalten.
Ein gutes und hier bereits angesprochenes Beispiel ist
Cuiaba, MT. Sie war früher eine reine Goldgräberstadt. Nie
jemals dort gewesen zu sein, würde man sie sich zunächst
einmal als eine Stadt vorstellen, die so ähnlich wie
Whitehorse aussieht. Uralte Holzblockhäuser, die viel zu
schnell und zu hektisch aufgebaut wurden, um baldmöglichst
ins Goldgeschäft kommen zu können. Sie sind alle verlassen
und leer. Das Internet zeigt es einem, dass man mit solchen
Vorstellungen falsch liegt. Es gibt zahlreiche Fotos von
Cuiaba, MT und plötzlich sieht die ganze Stadt ganz anders
aus. Eine hochmoderne Stadt, die sich beinahe mit Dallas
oder einer anderen Stadt aus Texas ähnelt. Es gibt
Wolkenkratzer, Fernsehtürme, modernste Klimaanlagen,
Autobahnen, DSL. Dass dies einmal eine ehemalige
Goldgräberstadt war, sieht man ihr nicht mehr an.
Von alten Goldgräberhütten mitten im Dschungel,
wahrscheinlich keine Spur davon.
Genauso verhält es sich auch mit den Leuten, die in
Brasilien leben. Gerade das Internet macht es möglich, einen
ersten Eindruck über das "Innere" dieser Leute zu erfahren.
Wie sie sich verhalten. Wie sie denken. Wie sie drauf sind.
Und wenn man sich bei den richtigen Foren, Chats und
Communities bei den Brasilianer/innen aufhält, ergeben sich
oftmals sehr nette Bekanntschaften. Egal, ob jung oder alt,
weiblich oder männlich. Alles ist drin. Von Piranhas, die
nur Dein Geld wollen und auf den günstigen Zeitpunkt zum
Abzocken lauern, fehlt jedenfalls meistens jede Spur.
Meistens. Mit der Zeit ergibt es sich dann von selbst, dass
man den einen oder anderen bei einem Ereignis in Brasilien
auch persönlich treffen möchte. Zum Beispiel zu einer
Geburtstagsparty und sie holen Dich vom Flughafen ab.
Natürlich kommen dorthin zur Party auch andere Freunde des
Geburtstagskindes wie ebenso auch Familiengehörige. Das ist
dann das "echte Brasilien".
Aber auch zum Beispiel Einladungen, doch zum Karneval zu
kommen. Da bin ich etwas skeptisch und würde das zunächst
einmal für unseriös halten, wenn man die Leute und das ganze
Drumherum nicht 100%ig kennt. Der Karneval hat leider den
Beigeschmack von möglichen Fasttotbesäufnissen,
nymphomanisches Rumgeficke, zahlreiche Ausraubungen, extreme
Eifersuchtsstreiterein und usw.. Hulahula-Buschtrommeln von
einem Karnevalverein zum anderen, das gehört zur Kultur dazu
und ist der eigentliche Karneval. Er bringt aber automatisch
auch mögliche Schattenseiten mit sich, auf die man sich
vorher einstellen sollte.
Oder zum Beispiel, wenn man sagt, man habe selber Geburtstag
und möchte gerne mit ihrer/seiner Bekanntschaften den
Geburtstag gemeinsam in Brasilien feiern. Für einen Europäer
klingt das romantisch. In solchen Fällen geht es - aus der
Sicht von Brasilianerinnen - dann meistens ums Zwangsficken,
denn wenn ein Gringo Geburtstag hat, kriegt er den
Sonderstatus zum kostenlosem Bumsen. "Heute hast Du
Geburtstag, Du bist mein König und Herr und ich Deine
Ergebene und Sklavin, Du darfst mit mir machen was Du
willst, all Wünsche werden Dir garantiert erfüllt", um nur
ein Beispiel zu nennen. Das ist auch ein Teil der
brasilianischen Kultur. Und so mancher Gringo lässt sich
dann nach dem Geburtstag nicht mehr blicken. Das Motto "ah,
schön wars, Du doofe Schlampe, haste echt gemeint, dass...
Du, ich muss jetzt weiterreisen.", liest man auch hier in
diesem Forum, wenn Brasilianerinnen schamlos ausgenutzt
werden. Oder er kriegt auch nach dem Geburtstag den
Sonderstatus auch so nicht mehr, von seiner ah so
Heissgeliebten. Auf Enttäuschungen sollte man sich gefasst
machen, ausgenommen, an der ganzen Sache ist wirklich was
dran und man meint es wirklich ernst bei einer Beziehung mit
einem/einer Brasilianer/in.
Wie gut, dass ich nicht im Februar zur besten Karnevalszeit
Geburtstag habe. Hernach würde ich noch in Konflikt zwischen
seriösen Geburtstagspartys und unseriösem Karnevalkarnickeln
kommen.
Oder zum Beispiel die Sache mit den Brasilianerinnen, die
zahlreiche Englischkurse besuchen, nur um mit einem Gringo
besser ins Gespräch kommen zu können, nur um (kostenlos) in
vielen Tagen und Wochen das schöne Brasilien zu zeigen und
Land und Leute zu erklären, um dann im letzten Moment, wenn
man das Gefühl hat, der Gringo habe sie ins Herz
geschlossen, mit den ersten Mitleidsmaschen daherkommt, was
letztendlich wieder bei irgendwelchen Geldzahlungshoffnungen
landet. Besonders dann, wenn vorher auffallend oft
klarzustellen versucht wird, man habe es nicht aufs Geld
abgesehen und man verdiene selbst seine eigene Kohle mit
anständiger Arbeit, das macht es dann umso mehr verdächtig,
dass hier etwas nicht stimmt.
Plötzlich wurde gestern der Vater von der Arbeit entlassen,
plötzlich möchte man ein Geheimnis preisgeben, der Bruder
sitze im Rollstuhl, plötzlich arbeitet man nicht mehr bei
der Radiostation, weil mal wieder die Löhne nicht bezahlt
worden sind und man sich eine andere Stelle suchen möchte,
und usw. Und wenn man dann selbst querdenkt und in die
Offensive geht und sagt, man habe Beziehung zur Regierung
und die hätten eine tolle neue und sichere Arbeitsstelle,
man schreibe einen Schriftsatz an den Arbeitgeber um wegen
der ungerechten Entlassung Druck zu machen, dann plötzlich
werden all diese querdenkerischen Hilfsangebote nicht
umgesetzt oder sind auf einmal gar nicht mehr nötig. Es gilt
nur das Problem zu lösen, weil man gerade nicht flüssig ist.
War dann das ganze Theater nur oberflächlich oder "phony"
wie man so schön im Süden der USA sagt? Weder noch. Vieles
spricht dann für gezielt ausgelegte und langfristige
Vorbereitungshandlungen, bei der es aufs Gleiche hinausgeht:
Geld abzocken auf die Schnelle ist "out", Geld abzocken mit
langen Vorbereitungshandlungen sind "in". Neue Masche,
gleiches Spiel. In Deutschland ist es genauso. Man
investiert ein wenig in etwas und danach wird abkassiert.
Übrigens, wegen Imperatriz, das hat hier damit nichts zu
tun. Die Leute, die hier jedes Jahr wegen dem Oktoberfest in
München bei mir übernachten, die wohnen ganz woanders.
Imperatriz scheint ein Sonderfall zu sein, weil hier das
Internet am Ende des Lateins ist. Es gibt kaum Fotos, kaum
Berichte, man findet kaum etwas über diese Stadt. Was
kallemann hier über "Fazenda"-Besitzer und den
Fazenda-Tagesarbeiter aus Para, Ceara und Maranhao erzählt
hat (danke für diesen Hinweis), oder sie Sache dort mit der
deutsche Nonne in Imperatriz, ich habe echt überhaupt keine
Ahnung darüber. Mich würde das sehr interessieren. Kannst Du
hierzu nicht etwas mehr darüber erzählen? Gibt es hierzu
mehr Infos oder was ist denn mit den "Fazenda"-Besitzern da
los in Imperatriz? Wieso soll das ein schäbiger Ort sein?
Danke. :-)
Gruss
TM
Ich muss ehrlich sagen, die Zeiten haben sich stark
geändert. Früher bist Du in ein Land gereist und nach dem
Motto "Was geht?" verfahren. So hat man Land und Leute
zuerst einmal "von aussen her" kennengelernt und das
"eigentliche Innere" dieser Menschen war einem zunächst
verborgen geblieben. Oder es musste noch eigens entdeckt
werden. Vielleicht bist Du dann wiedergekommen. Vielleicht
aber auch nicht und es blieben die Erinnerungen. Vielleicht
verblieben auch nur die Sehnsüchte eines Tages
wiederzukommen und das wars dann eigentlich schon gewesen.
Ich habe einige Reiseberichte hier im Forum gelesen und
irgendwie haben sie eines gemeinsam: Man reist nach
Brasilien um etwas zu erwarten, wo man weiss, dass das
ursprünglich Erwartete sich sicher nicht so auf diesem
Spontanwege erfüllen wird. Zum Beispiel diese Sache mit der
Anbaggerei nur des Geldes wegen. Man fährt hin, kennt
niemanden, weiss schon vorher, dass man angebaggert wird
oder garantiert zuerst einmal auf die Sorte der "falschen
Schlange" treffen wird. Was ansonsten bleibt einem anderes
übrig, wenn nicht man alles dem Zufall und dem Glück
überlässt? Ist es dann nicht auch so, dass man nichts
anderes erwarten darf, falls man überhaupt etwas erwartet,
wo es gerade Dinge gibt, die kommen werden?
Heute ist das etwas anders. Das Hinderniss, Land, Leute,
Menschen und Kulturen auf dem Wege des "zuerst zunächst
einmal"-Spontanweges kennenzulernen, kann mit Hilfe des
Internets spielend leicht übersprungen werden. Interessiert
man sich für eine Stadt in Brasilien, loggt man sich ins
Internet ein und wirft die Suchmaschine an. Und schon kommen
in der Regel zahlreiche Fotos, die ungemein hilfreich dazu
beizutragen, eine erste Vorstellung darüber zu erhalten.
Ein gutes und hier bereits angesprochenes Beispiel ist
Cuiaba, MT. Sie war früher eine reine Goldgräberstadt. Nie
jemals dort gewesen zu sein, würde man sie sich zunächst
einmal als eine Stadt vorstellen, die so ähnlich wie
Whitehorse aussieht. Uralte Holzblockhäuser, die viel zu
schnell und zu hektisch aufgebaut wurden, um baldmöglichst
ins Goldgeschäft kommen zu können. Sie sind alle verlassen
und leer. Das Internet zeigt es einem, dass man mit solchen
Vorstellungen falsch liegt. Es gibt zahlreiche Fotos von
Cuiaba, MT und plötzlich sieht die ganze Stadt ganz anders
aus. Eine hochmoderne Stadt, die sich beinahe mit Dallas
oder einer anderen Stadt aus Texas ähnelt. Es gibt
Wolkenkratzer, Fernsehtürme, modernste Klimaanlagen,
Autobahnen, DSL. Dass dies einmal eine ehemalige
Goldgräberstadt war, sieht man ihr nicht mehr an.
Von alten Goldgräberhütten mitten im Dschungel,
wahrscheinlich keine Spur davon.
Genauso verhält es sich auch mit den Leuten, die in
Brasilien leben. Gerade das Internet macht es möglich, einen
ersten Eindruck über das "Innere" dieser Leute zu erfahren.
Wie sie sich verhalten. Wie sie denken. Wie sie drauf sind.
Und wenn man sich bei den richtigen Foren, Chats und
Communities bei den Brasilianer/innen aufhält, ergeben sich
oftmals sehr nette Bekanntschaften. Egal, ob jung oder alt,
weiblich oder männlich. Alles ist drin. Von Piranhas, die
nur Dein Geld wollen und auf den günstigen Zeitpunkt zum
Abzocken lauern, fehlt jedenfalls meistens jede Spur.
Meistens. Mit der Zeit ergibt es sich dann von selbst, dass
man den einen oder anderen bei einem Ereignis in Brasilien
auch persönlich treffen möchte. Zum Beispiel zu einer
Geburtstagsparty und sie holen Dich vom Flughafen ab.
Natürlich kommen dorthin zur Party auch andere Freunde des
Geburtstagskindes wie ebenso auch Familiengehörige. Das ist
dann das "echte Brasilien".
Aber auch zum Beispiel Einladungen, doch zum Karneval zu
kommen. Da bin ich etwas skeptisch und würde das zunächst
einmal für unseriös halten, wenn man die Leute und das ganze
Drumherum nicht 100%ig kennt. Der Karneval hat leider den
Beigeschmack von möglichen Fasttotbesäufnissen,
nymphomanisches Rumgeficke, zahlreiche Ausraubungen, extreme
Eifersuchtsstreiterein und usw.. Hulahula-Buschtrommeln von
einem Karnevalverein zum anderen, das gehört zur Kultur dazu
und ist der eigentliche Karneval. Er bringt aber automatisch
auch mögliche Schattenseiten mit sich, auf die man sich
vorher einstellen sollte.
Oder zum Beispiel, wenn man sagt, man habe selber Geburtstag
und möchte gerne mit ihrer/seiner Bekanntschaften den
Geburtstag gemeinsam in Brasilien feiern. Für einen Europäer
klingt das romantisch. In solchen Fällen geht es - aus der
Sicht von Brasilianerinnen - dann meistens ums Zwangsficken,
denn wenn ein Gringo Geburtstag hat, kriegt er den
Sonderstatus zum kostenlosem Bumsen. "Heute hast Du
Geburtstag, Du bist mein König und Herr und ich Deine
Ergebene und Sklavin, Du darfst mit mir machen was Du
willst, all Wünsche werden Dir garantiert erfüllt", um nur
ein Beispiel zu nennen. Das ist auch ein Teil der
brasilianischen Kultur. Und so mancher Gringo lässt sich
dann nach dem Geburtstag nicht mehr blicken. Das Motto "ah,
schön wars, Du doofe Schlampe, haste echt gemeint, dass...
Du, ich muss jetzt weiterreisen.", liest man auch hier in
diesem Forum, wenn Brasilianerinnen schamlos ausgenutzt
werden. Oder er kriegt auch nach dem Geburtstag den
Sonderstatus auch so nicht mehr, von seiner ah so
Heissgeliebten. Auf Enttäuschungen sollte man sich gefasst
machen, ausgenommen, an der ganzen Sache ist wirklich was
dran und man meint es wirklich ernst bei einer Beziehung mit
einem/einer Brasilianer/in.
Wie gut, dass ich nicht im Februar zur besten Karnevalszeit
Geburtstag habe. Hernach würde ich noch in Konflikt zwischen
seriösen Geburtstagspartys und unseriösem Karnevalkarnickeln
kommen.
Oder zum Beispiel die Sache mit den Brasilianerinnen, die
zahlreiche Englischkurse besuchen, nur um mit einem Gringo
besser ins Gespräch kommen zu können, nur um (kostenlos) in
vielen Tagen und Wochen das schöne Brasilien zu zeigen und
Land und Leute zu erklären, um dann im letzten Moment, wenn
man das Gefühl hat, der Gringo habe sie ins Herz
geschlossen, mit den ersten Mitleidsmaschen daherkommt, was
letztendlich wieder bei irgendwelchen Geldzahlungshoffnungen
landet. Besonders dann, wenn vorher auffallend oft
klarzustellen versucht wird, man habe es nicht aufs Geld
abgesehen und man verdiene selbst seine eigene Kohle mit
anständiger Arbeit, das macht es dann umso mehr verdächtig,
dass hier etwas nicht stimmt.
Plötzlich wurde gestern der Vater von der Arbeit entlassen,
plötzlich möchte man ein Geheimnis preisgeben, der Bruder
sitze im Rollstuhl, plötzlich arbeitet man nicht mehr bei
der Radiostation, weil mal wieder die Löhne nicht bezahlt
worden sind und man sich eine andere Stelle suchen möchte,
und usw. Und wenn man dann selbst querdenkt und in die
Offensive geht und sagt, man habe Beziehung zur Regierung
und die hätten eine tolle neue und sichere Arbeitsstelle,
man schreibe einen Schriftsatz an den Arbeitgeber um wegen
der ungerechten Entlassung Druck zu machen, dann plötzlich
werden all diese querdenkerischen Hilfsangebote nicht
umgesetzt oder sind auf einmal gar nicht mehr nötig. Es gilt
nur das Problem zu lösen, weil man gerade nicht flüssig ist.
War dann das ganze Theater nur oberflächlich oder "phony"
wie man so schön im Süden der USA sagt? Weder noch. Vieles
spricht dann für gezielt ausgelegte und langfristige
Vorbereitungshandlungen, bei der es aufs Gleiche hinausgeht:
Geld abzocken auf die Schnelle ist "out", Geld abzocken mit
langen Vorbereitungshandlungen sind "in". Neue Masche,
gleiches Spiel. In Deutschland ist es genauso. Man
investiert ein wenig in etwas und danach wird abkassiert.
Übrigens, wegen Imperatriz, das hat hier damit nichts zu
tun. Die Leute, die hier jedes Jahr wegen dem Oktoberfest in
München bei mir übernachten, die wohnen ganz woanders.
Imperatriz scheint ein Sonderfall zu sein, weil hier das
Internet am Ende des Lateins ist. Es gibt kaum Fotos, kaum
Berichte, man findet kaum etwas über diese Stadt. Was
kallemann hier über "Fazenda"-Besitzer und den
Fazenda-Tagesarbeiter aus Para, Ceara und Maranhao erzählt
hat (danke für diesen Hinweis), oder sie Sache dort mit der
deutsche Nonne in Imperatriz, ich habe echt überhaupt keine
Ahnung darüber. Mich würde das sehr interessieren. Kannst Du
hierzu nicht etwas mehr darüber erzählen? Gibt es hierzu
mehr Infos oder was ist denn mit den "Fazenda"-Besitzern da
los in Imperatriz? Wieso soll das ein schäbiger Ort sein?
Danke. :-)
Gruss
TM
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
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28 Dez 2005 04:44 #2233
von travelnator
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
travelnator antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
Hallo Marco,
Naja, es geht so. Man gewöhnt sich an ruhige Weihnachten,
die man gezwungenermassen alleine feiern muss. Ich hätte es
mir romantischer vorgestellt, per Post mehr als nur eine
Packung Kopierpapier geschenkt zu bekommen. Aber dann denke
ich doch wieder brasilianisch und freue mich über jedes
Geschenk. Mit meinem bayrischen Sarkasmus allerdings würde
ich sagen, das Papier reicht locker, um die bisherig hier
geposteten Tagebucheinträge auszudrucken. Also, dann
schreibt doch bitte fleissig weiter. ))
Ich muss Dich da enttäuschen. Soviel wie die meisten hier -
wie Du auch - gereist sind, da kann ich gar nicht mithalten.
Da bin ich noch sehr bescheiden. Das liegt wahrscheinlich
auch daran, weil ich die Reisen alle selbst bezahlen und mir
mühevoll erarbeiten muss. München ist wirklich so derart
teuer und wird noch teurer. Das geht schon mal mit der Miete
los. Unter 1000,- Euro geht da nichs mehr in München. Das
ist natürlich ein grosser Unterschied zu zum Beispiel
jemanden, der irgendwo anders in Deutschland wohnt und nur
350,- Euro Miete bezahlt. Und sich dadurch jedes Monat 650,-
Euro für Reisen sparen kann. Das macht schon viel aus, denke
ich. Dass solche Leute sich auch längere und viel
ausgedientere Fernreisen leisten können, ist ganz normal.
Und ich bin da auch gar nicht neidisch darauf. Im Gegenteil
und ich weiss die Tagebucheinträge sehr zu schätzen.
Die bisherigen Reisen sind eigentlich immer ganz normal
verlaufen. Und ja mei, wie es halt so ist, ab und zu gab es
halt mal das eine oder andere Abenteuer. Das erlebt
eigentlich jeder von uns irgendwann einmal. Jedenfalls, als
ich mal wieder ein Abenteuer hatte und ich ein paar
Bekannten darüber erzählt habe, nannte mich eines Tages
einer "Travelnator" also eine Art Ableitung vom
"Terminator". Diese Erlebnisse waren auch ziemlich heftig.
Du wolltest, dass ich das mal kurz aufliste, was mir so
spontan einfällt:
- Ein Platten mit dem Fahrrad am Chiemsee.
- Motorschaden am Wendelstein.
- Autounfall mit Folgen.
Hahaha. ))
Nee, im Ernst:
- Gegenangriff zum Angriff von einem hungrigen Grizzlybär im Yosemite Park (USA)
- Plötzlich ausgesetzt in Holland
- Vereitelung eines Schuhbomben-Attentats auf einem Flug in die USA
- Eine Seefahrt, die ist lustig, oder: Segel-Weltmeisterschaft am Sneeker Meer in Holland, 5. Platz (war eigentlich nichts besonderes, aber weils halt hier im Forum Segler gibt, erwähne ich das halt mal *g*)
- Mit Bestechung aus den Fängen der korrupten tschechischen Polizei, oder: Wie man mit 200 Autobatterien verlorene Bestechungsgelder wieder wettmacht.
- Als unfreiwilliger Pilot einer 747er-Boeing notgelandet.
- Auto- und Bekleidungsdiebstahl in Rom.
- Schwarzmarkt-Betrug in Ungarn
- Mittendrin bei 200 Mafiosis, eine Zugfahrt der besseren Nerven in Italien.
- Unfreiwillig freiwillig mit Interpol organisierte Kriminalität in Rom auffliegen lassen.
- in Karlsbad einem durchdrehendem Kampfhund den Hals verdreht
- Plötzlich als Veranstalter einer grossen Zickenparty in Prag
- Betrügerische Busfahrer in Paris, oder: Wie man zwei Flughäfen vertauscht.
- Wie man 3.000,- Euro in Spanien verliert und sie trotzdem wiederkriegt.
- Vaterschaftsschwindel einer Nichtdeutschen.
Vielleicht habe ich das eine oder andere noch vergessen...
ziemlich heftig war die Sache mit dem Grizzlybär und
Interpol.
Übrigens, weil Du 2006 angesprochen hast: Nebst der
Transsibirischen Eisenbahn und Brasilien, würde mich
"Guantanamo Bay" südlich von Kuba interessieren.
"Guantanamo Bay", das ist das amerikanische
Konzentrationslager, wo Terrorverdächtige in den orangen
Kitteln sitzen und gefoltert werden. Warum mich das
interessiert? Weil das CIA und die US-Army dorthin einen
Berliner Deutschen verschleppt haben, der dort seit 4 Jahren
unschuldig sitzt. Die entsprechenden Gerichtsentscheidungen,
dass er unschuldig ist, gibt es bereits in Deutschland und
in Washington, B.C (USA). Aber die lassen den Berliner trotzdem
nicht raus und ich würde da gerne mal in dieser Gegend rumkurven
wollen... Fotos schiessen, Interview-Versuche, und so.
Gruss
TM
Marco schrieb: gut Weihnachten verbracht?
Naja, es geht so. Man gewöhnt sich an ruhige Weihnachten,
die man gezwungenermassen alleine feiern muss. Ich hätte es
mir romantischer vorgestellt, per Post mehr als nur eine
Packung Kopierpapier geschenkt zu bekommen. Aber dann denke
ich doch wieder brasilianisch und freue mich über jedes
Geschenk. Mit meinem bayrischen Sarkasmus allerdings würde
ich sagen, das Papier reicht locker, um die bisherig hier
geposteten Tagebucheinträge auszudrucken. Also, dann
schreibt doch bitte fleissig weiter. ))
Wo warst du eigentlich bisher unterwegs? Wo hat es
dich meistens hingezogen, und wo hat es dir am Besten gefallen? Dein Name spricht Bände
Ich muss Dich da enttäuschen. Soviel wie die meisten hier -
wie Du auch - gereist sind, da kann ich gar nicht mithalten.
Da bin ich noch sehr bescheiden. Das liegt wahrscheinlich
auch daran, weil ich die Reisen alle selbst bezahlen und mir
mühevoll erarbeiten muss. München ist wirklich so derart
teuer und wird noch teurer. Das geht schon mal mit der Miete
los. Unter 1000,- Euro geht da nichs mehr in München. Das
ist natürlich ein grosser Unterschied zu zum Beispiel
jemanden, der irgendwo anders in Deutschland wohnt und nur
350,- Euro Miete bezahlt. Und sich dadurch jedes Monat 650,-
Euro für Reisen sparen kann. Das macht schon viel aus, denke
ich. Dass solche Leute sich auch längere und viel
ausgedientere Fernreisen leisten können, ist ganz normal.
Und ich bin da auch gar nicht neidisch darauf. Im Gegenteil
und ich weiss die Tagebucheinträge sehr zu schätzen.
Die bisherigen Reisen sind eigentlich immer ganz normal
verlaufen. Und ja mei, wie es halt so ist, ab und zu gab es
halt mal das eine oder andere Abenteuer. Das erlebt
eigentlich jeder von uns irgendwann einmal. Jedenfalls, als
ich mal wieder ein Abenteuer hatte und ich ein paar
Bekannten darüber erzählt habe, nannte mich eines Tages
einer "Travelnator" also eine Art Ableitung vom
"Terminator". Diese Erlebnisse waren auch ziemlich heftig.
Du wolltest, dass ich das mal kurz aufliste, was mir so
spontan einfällt:
- Ein Platten mit dem Fahrrad am Chiemsee.
- Motorschaden am Wendelstein.
- Autounfall mit Folgen.
Hahaha. ))
Nee, im Ernst:
- Gegenangriff zum Angriff von einem hungrigen Grizzlybär im Yosemite Park (USA)
- Plötzlich ausgesetzt in Holland
- Vereitelung eines Schuhbomben-Attentats auf einem Flug in die USA
- Eine Seefahrt, die ist lustig, oder: Segel-Weltmeisterschaft am Sneeker Meer in Holland, 5. Platz (war eigentlich nichts besonderes, aber weils halt hier im Forum Segler gibt, erwähne ich das halt mal *g*)
- Mit Bestechung aus den Fängen der korrupten tschechischen Polizei, oder: Wie man mit 200 Autobatterien verlorene Bestechungsgelder wieder wettmacht.
- Als unfreiwilliger Pilot einer 747er-Boeing notgelandet.
- Auto- und Bekleidungsdiebstahl in Rom.
- Schwarzmarkt-Betrug in Ungarn
- Mittendrin bei 200 Mafiosis, eine Zugfahrt der besseren Nerven in Italien.
- Unfreiwillig freiwillig mit Interpol organisierte Kriminalität in Rom auffliegen lassen.
- in Karlsbad einem durchdrehendem Kampfhund den Hals verdreht
- Plötzlich als Veranstalter einer grossen Zickenparty in Prag
- Betrügerische Busfahrer in Paris, oder: Wie man zwei Flughäfen vertauscht.
- Wie man 3.000,- Euro in Spanien verliert und sie trotzdem wiederkriegt.
- Vaterschaftsschwindel einer Nichtdeutschen.
Vielleicht habe ich das eine oder andere noch vergessen...
ziemlich heftig war die Sache mit dem Grizzlybär und
Interpol.
Übrigens, weil Du 2006 angesprochen hast: Nebst der
Transsibirischen Eisenbahn und Brasilien, würde mich
"Guantanamo Bay" südlich von Kuba interessieren.
"Guantanamo Bay", das ist das amerikanische
Konzentrationslager, wo Terrorverdächtige in den orangen
Kitteln sitzen und gefoltert werden. Warum mich das
interessiert? Weil das CIA und die US-Army dorthin einen
Berliner Deutschen verschleppt haben, der dort seit 4 Jahren
unschuldig sitzt. Die entsprechenden Gerichtsentscheidungen,
dass er unschuldig ist, gibt es bereits in Deutschland und
in Washington, B.C (USA). Aber die lassen den Berliner trotzdem
nicht raus und ich würde da gerne mal in dieser Gegend rumkurven
wollen... Fotos schiessen, Interview-Versuche, und so.
Gruss
TM
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
Bitte Anmelden oder Kostenlos registrieren um der Konversation beizutreten.
- travelnator
- Autor
- Offline
Weniger
Mehr
- Beiträge: 457
28 Dez 2005 04:54 #2234
von travelnator
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
travelnator antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
Hallo Marco,
wegen Deiner Story zum Busüberfall:
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin froh, nicht in Deiner
Situation gesteckt zu haben. Vor allem, weil Ihr von der
Bushaltestelle bis zum Urwald kaum etwas mitbekommen habt.
Das alles hätte auch böse ausgehen können, wie so viele ganz
andere Dinge im Leben wahrscheinlich auch. Das kann auch am
Kreuzberg in Berlin oder in Dresden passieren. Gefahren
lauern überall und damit muss man leben. Gewürzt war das
Erlebnis vermutlich "eigentlich nur", weil man auf den
Überraschungseffekt gesetzt hat. Plötzlich aufwachen,
plötzlich wildfremder Urwald und ein kleines Wegerl weit
abseits der Strasse und kein Mensch kennt sich mehr aus, wo
man sich eigentlich befindet. Oder einzig nur zu wissen und
festzustellen, dass hier etwas nicht stimmt. Das Ganze
dramatisiert sich dann auch noch, weils mitten im Urwald
ist. In Berlin oder wo auch immer, da wäre es vielleicht ein
normaler deutscher Wald gewesen, wo im Dunkeln die grossen
Monster und Wölfe lauern sollen.
Ziemlich mulmig ist es mir allerdings geworden, als ich
gelesen habe, dass Du auch noch ganz vorne im Bus gesessen
bist, wahrscheinlich fast neben dem stehenden Entführer.
Mein Instinkt sagte es mir schon immer irgendwie, egal ob
Bus oder Zug oder Flugzeug, niemals ganz vorne oder ganz
hinten zu sitzen. Andererseits wars vielleicht auch ganz gut
so, vorne zu sein, weil Ihr dabei vielleicht gerade deswegen
nicht so aufgefallen seit. Und, aber mal ehrlich, diese
risikoreichen Nachtfahrten, ich weiss nicht. Muss denn das
unbedingt nachts sein? Ging denn das nicht auch irgendwie
tagsüber? Ich mein, wenn Du z.B. Berlin kennst, dann weisst
Du sicherlich auch, welche Nachtfahrten Du Dir zutrauen
würdest und welche nicht. Da hast Du wohl noch ein
Abschätzungsvermögen. Nicht aber in einem solch fremden
Land. Ich würde mir jedenfalls solchartige Nachtfahrten in
Brasilien nicht zutrauen, solange man die Gegend nicht
kennt. Ich habe aber auch das Gefühl - so wie ich Deine
Zeilen gelesen habe - dass hier in gewisser Weise eine
Hektik drin war. Eine Hektik, "unbedingt baldmöglichst" nach
Belem kommen zu müssen, weil gerade das Geld ausgegangen
ist. Oder so ähnlich.
Immer wenn es hektisch wurde, nur weil Lebensgewohnheiten
einen dazu anzutreiben versuchen, sich an etwas halten zu
müssen (obwohl es gar nicht notwendig wäre), ging manchmal
etwas schief, was man vermeiden hätte können.
In Sao Paulo (oder wars in Rio, weiss ich jetzt gerade nicht
mehr, wurde auf Arte ausgestrahlt) gabs auch eine
Busentführung, hier war die Polizei und vor allem die Presse
schneller am Tatort als erlaubt. Die haben munter mitgefilmt
und alles live übertragen. Diese Schnelligkeit der Polizei -
insbesondere gerade deren Anwesendheit - hat den Leuten im
Bus mehr geschadet als genutzt, weil der Entführer in Panik
geraten ist und nicht mehr so einfach aus dem Bus
rauskonnte.
Gruss
TM
wegen Deiner Story zum Busüberfall:
Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin froh, nicht in Deiner
Situation gesteckt zu haben. Vor allem, weil Ihr von der
Bushaltestelle bis zum Urwald kaum etwas mitbekommen habt.
Das alles hätte auch böse ausgehen können, wie so viele ganz
andere Dinge im Leben wahrscheinlich auch. Das kann auch am
Kreuzberg in Berlin oder in Dresden passieren. Gefahren
lauern überall und damit muss man leben. Gewürzt war das
Erlebnis vermutlich "eigentlich nur", weil man auf den
Überraschungseffekt gesetzt hat. Plötzlich aufwachen,
plötzlich wildfremder Urwald und ein kleines Wegerl weit
abseits der Strasse und kein Mensch kennt sich mehr aus, wo
man sich eigentlich befindet. Oder einzig nur zu wissen und
festzustellen, dass hier etwas nicht stimmt. Das Ganze
dramatisiert sich dann auch noch, weils mitten im Urwald
ist. In Berlin oder wo auch immer, da wäre es vielleicht ein
normaler deutscher Wald gewesen, wo im Dunkeln die grossen
Monster und Wölfe lauern sollen.
Ziemlich mulmig ist es mir allerdings geworden, als ich
gelesen habe, dass Du auch noch ganz vorne im Bus gesessen
bist, wahrscheinlich fast neben dem stehenden Entführer.
Mein Instinkt sagte es mir schon immer irgendwie, egal ob
Bus oder Zug oder Flugzeug, niemals ganz vorne oder ganz
hinten zu sitzen. Andererseits wars vielleicht auch ganz gut
so, vorne zu sein, weil Ihr dabei vielleicht gerade deswegen
nicht so aufgefallen seit. Und, aber mal ehrlich, diese
risikoreichen Nachtfahrten, ich weiss nicht. Muss denn das
unbedingt nachts sein? Ging denn das nicht auch irgendwie
tagsüber? Ich mein, wenn Du z.B. Berlin kennst, dann weisst
Du sicherlich auch, welche Nachtfahrten Du Dir zutrauen
würdest und welche nicht. Da hast Du wohl noch ein
Abschätzungsvermögen. Nicht aber in einem solch fremden
Land. Ich würde mir jedenfalls solchartige Nachtfahrten in
Brasilien nicht zutrauen, solange man die Gegend nicht
kennt. Ich habe aber auch das Gefühl - so wie ich Deine
Zeilen gelesen habe - dass hier in gewisser Weise eine
Hektik drin war. Eine Hektik, "unbedingt baldmöglichst" nach
Belem kommen zu müssen, weil gerade das Geld ausgegangen
ist. Oder so ähnlich.
Immer wenn es hektisch wurde, nur weil Lebensgewohnheiten
einen dazu anzutreiben versuchen, sich an etwas halten zu
müssen (obwohl es gar nicht notwendig wäre), ging manchmal
etwas schief, was man vermeiden hätte können.
In Sao Paulo (oder wars in Rio, weiss ich jetzt gerade nicht
mehr, wurde auf Arte ausgestrahlt) gabs auch eine
Busentführung, hier war die Polizei und vor allem die Presse
schneller am Tatort als erlaubt. Die haben munter mitgefilmt
und alles live übertragen. Diese Schnelligkeit der Polizei -
insbesondere gerade deren Anwesendheit - hat den Leuten im
Bus mehr geschadet als genutzt, weil der Entführer in Panik
geraten ist und nicht mehr so einfach aus dem Bus
rauskonnte.
Gruss
TM
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
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- Marco
- Offline
28 Dez 2005 14:48 #2236
von Marco
Hallo,
na, das liest sich ja auch recht knackig!
Ja, der Segler im Forum, der bin ich... :wink:
Am "Besten" gefiel mir der Angriff des Bären. O meu Deus, genau davor hatten wir während der Wanderung in den Bergen Kanadas wirklich Angst. Nachts überrumpelt zu werden vom Bären, der etwas roch...
Wie lief das bei Dir ab?
Zum Busüberfall: Nein, wir hatten es nicht eilig. Die Verbindung über Nacht nach Belém war einfach üblich. So viele Möglichkeiten gab es da gar nicht. Schau mal: Von Goiânia nach Imperatriz ging es am Tage, von Imperatriz nach Belém in der Nacht. Hm, was soll man da machen? Die Wege sind lang...
Also neben dem Busüberfall war die Segelgeschichte auf der Nordsee am übelsten:
[url:craxnic7]sambamarco.piranho.de/Boot.htm[/url]
Da ging es bei uns wirklich um Kopf und Kragen, das war verdammt knapp, auch wenn damals die Angst gar nicht so groß war...
Es grüßt Marco
Marco antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
- Gegenangriff zum Angriff von einem hungrigen Grizzlybär im Yosemite Park (USA)
- Plötzlich ausgesetzt in Holland
- Vereitelung eines Schuhbomben-Attentats auf einem Flug in die USA
- Eine Seefahrt, die ist lustig, oder: Segel-Weltmeisterschaft am Sneeker Meer in Holland, 5. Platz (war eigentlich nichts besonderes, aber weils halt hier im Forum Segler gibt, erwähne ich das halt mal *g*)
- Mit Bestechung aus den Fängen der korrupten tschechischen Polizei, oder: Wie man mit 200 Autobatterien verlorene Bestechungsgelder wieder wettmacht.
- Als unfreiwilliger Pilot einer 747er-Boeing notgelandet.
- Auto- und Bekleidungsdiebstahl in Rom.
- Schwarzmarkt-Betrug in Ungarn
- Mittendrin bei 200 Mafiosis, eine Zugfahrt der besseren Nerven in Italien.
- Unfreiwillig freiwillig mit Interpol organisierte Kriminalität in Rom auffliegen lassen.
- in Karlsbad einem durchdrehendem Kampfhund den Hals verdreht
- Plötzlich als Veranstalter einer grossen Zickenparty in Prag
- Betrügerische Busfahrer in Paris, oder: Wie man zwei Flughäfen vertauscht.
- Wie man 3.000,- Euro in Spanien verliert und sie trotzdem wiederkriegt.
- Vaterschaftsschwindel einer Nichtdeutschen.
Hallo,
na, das liest sich ja auch recht knackig!
Ja, der Segler im Forum, der bin ich... :wink:
Am "Besten" gefiel mir der Angriff des Bären. O meu Deus, genau davor hatten wir während der Wanderung in den Bergen Kanadas wirklich Angst. Nachts überrumpelt zu werden vom Bären, der etwas roch...
Wie lief das bei Dir ab?
Zum Busüberfall: Nein, wir hatten es nicht eilig. Die Verbindung über Nacht nach Belém war einfach üblich. So viele Möglichkeiten gab es da gar nicht. Schau mal: Von Goiânia nach Imperatriz ging es am Tage, von Imperatriz nach Belém in der Nacht. Hm, was soll man da machen? Die Wege sind lang...
Also neben dem Busüberfall war die Segelgeschichte auf der Nordsee am übelsten:
[url:craxnic7]sambamarco.piranho.de/Boot.htm[/url]
Da ging es bei uns wirklich um Kopf und Kragen, das war verdammt knapp, auch wenn damals die Angst gar nicht so groß war...
Es grüßt Marco
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- travelnator
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- Beiträge: 457
28 Dez 2005 18:30 #2243
von travelnator
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
travelnator antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
Hallo Marco,
Grizzlystory, ok. Wo poste ich denn das im Forum? Danke.
Gruss
TM
Grizzlystory, ok. Wo poste ich denn das im Forum? Danke.
Gruss
TM
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
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- travelnator
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28 Dez 2005 18:32 #2244
von travelnator
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
travelnator antwortete auf Re: Te adoro Brasil und wie bitte kommt man nach Imperatriz, MA
Übrigens: Irgendwie vermisse ich Tips zum Mietwagen-Verleih oder zum
Kauf eines Gebrauchtwagens in Brasilien, den man nach der Reise wieder
verkauft.
Gibt es hierzu keine Erfahrungen?
Gruss
TM
Kauf eines Gebrauchtwagens in Brasilien, den man nach der Reise wieder
verkauft.
Gibt es hierzu keine Erfahrungen?
Gruss
TM
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
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