Welche Städte sind in Sibirien sehenswert?

07 Sep 2005 14:12 #1138 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Novosibirsk und Akademgorod
Kann mir jemand sagen, wie man am besten von Novosibirsk nach Akademgorod gelangt und wieviel Zeit man für einen solchen Trip einplanen sollte?

Danke für eure Hilfe! :)

Sebastian.

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07 Sep 2005 21:05 #1140 von Danilov
Hallo Sebastian,

kein Problem, da kann ich dir doch sofort behilflich sein!
Akademgorodok, das 25 Kilometer südlich von Novosibirsk liegt, ist mit einem Vorortzug innerhalb von 45 Minuten erreichbar. Man kann auch mit einem Bus von der Metrostation "Recnoj Vokzal" fahren.
Wusstest Du, dass Akademgorodok in den 50er Jahren von der sibirischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften gegründet wurde?
Man wollte dort optimale Arbeits- und Lebensbedingungen schaffen. Sogar die Novosibirsker Universität zog nach Akademgorodok um!

Poka, Danilov :D

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08 Sep 2005 09:00 #1143 von Marco
Privjet,

im Süden von Novosibirsk liegt ja auch der große Stausee, das sogenannte Obsker Meer - 200 Kilometer lang. Am Ostufer befindet sich wohl ein bei den Einheimischen sehr beliebter Strand, der mit der Elektricka erreichbar ist.

Poka, Marco :D

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14 Nov 2005 15:51 #1719 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Unsere Erfahrungen!
Hier nochmal der Text mit Umlauten:

Zwischenzeitlich sind wir von unserer Transsib-Reise zurück gekehrt. Für diejenigen, die ebenso wie wir vor der Frage stehen, welche Städte sehenswert sind, hier unsere Eindrücke:

Nishni Novgorod: UNBEDINGT Station machen! Die Stadt atmet regelrecht Geschichte. Sie liegt landschaftlich traumhaft an Oka und Wolga. Die vielen Kirchen sind allesamt mächtig beeindruckend. Es macht Spaß durch die Gassen zu schlendern. Es gibt ein gutes Angebot an Restaurants und Cafes. Und wer ein wenig auf die Menschen zugehen kann, hat sehr gut die Möglichkeit auch einen Einblick in das Leben der orthodoxen Klöster zu bekommen. Der absolute Tiefpunkt ist allerdings der Leninplatz und die in der Nähe liegenden historischen Messegebäude. Letztere sind in den letzten Jahren umstellt worden von potthäßlichen modernen Schnellbauhallen - wer das veranlaßt hat und damit sein Geld verdient hat, sollte bestraft werden. Es ist echt bitter, wie man so einen Blick entstellen konnte. Zum Glück liegt das eigentliche und schöne Stadtzentrum auf dem anderen Ufer der Oka.

Jekaterinburg: Mächtig beeindruckend ist die neue Kirche am Platz der Ermordung der Zarenfamilie. Man kann außerdem schön um den Stadtsee schlendern. Auch die Straßen um den Leninplatz lohnen sich. Außerdem bietet sich die Gelegenheit, mit der Elektritschka zur Kontinentgrenze zu fahren (ca. 45 Minuten, ein paar Rubel) und da die vielbeschriebene Säule "Europa-Asien" (die in jedem Führer benannt ist und kaum jemand bei der Vorbeifahrt wahrnimmt) in Ruhe anzusehen - noch besser 2 - 3 Stunden durch den Ural wandern. Übrigens - Jekaterinenburg ist die zweite Stadt Sibiriens, die eine U-Bahn besitzt.

Novosibirsk: Die Stadt hat einige sehr monumentale Gebäude (Oper, Bahnhof etc.). Ansonsten hat sie uns eher weniger fasziniert. Das nahe gelegene Akademgorodok ist dagegen ein echter Hit. Nicht nur wegen des studentischen Flairs. Auch die Lage an einem Stausee - traumhaft schön - machte sie uns sehr sympathisch. Und wer Eisenbahnen mag, der braucht einige Stunden für das Freiluft-Eisenbahnmuseum in Akademgorodok.

Krasnojarsk: Die Innenstadt bietet recht abwechslungsreiche Gebäude, ist aber eher unspektakulär. Vielleicht lag es auch am Wetter, dass wir die vielgepriesene Lage am Jenissej nicht als so spektakulär wahrnahmen, wir wir es uns vorgestellt hätten. Ein Ausflug in die Vororte lohnt sich aber allemal, auch die Eisenbahnbrücke und die auf jeder 10-Rubel-Note abgebildete Kapelle über der Stadt sollte man unbedingt besuchen. Die vielgepriesene Felsformation in der Nähe der Stadt ähnelt etwas dem Elbsandsteingebirge in Sachsen.

Irkutsk: Wir wohnten einige Tage in Irkutsk. Sehr lohnend. Wenn ihr aber wenig Zeit habt, ist ein Aufenthalt am Bajkalsee vielleicht spannender (in jedem Falle abwechslungsreicher, wenn man zuvor schon einige Stationen in russischen Städten gemacht hat.) Wem nicht so der Sinn nach Museen steht, der kann auch am oberhalb der Stadt gelegenen Angara-Stausee wunderschön wandern. Wenn ihr aus dem Stadtzentrum kommt, dann fahrt mit dem Marschrutentaxi/Bus noch über den Staudamm und lauft von dort los. (Also die Seite, die der "Raketa" gegenüber liegt.)

Ulan Ude: Wir denken, dass ein Tag vollkommen ausreicht. Das Theater ist mächtig beeindruckend, der überdimensionale Leninkopf und die Vielzahl an Holzhäuser auch. Das wars dann aber auch schon. Die Stadt - und vor allem das Ufer der Selenga - ist extrem dreckig. Von wegen romatischer Spaziergang am Flussufer, nett baden gehen, Picknick - vergesst es. Das Flussufer ist eine MÜLLHALDE - Schade! Der Ausflug in das ca. 35 km entfernt liegende bhuddistische Kloster ist eine nette Sache. Die Klöster in Ulan Bator und vor allem in Peking sind um ein Vielfaches beeindruckender. Wem aber der Sinn nach einer recht urtümlichen Klostergemeinschaft steht, der sollte den Weg auf sich nehmen.

Wladiwostok: UNBEDINGT. Die Stadt liegt nicht nur schön auf Halbinseln am pazifischen Ozean. Sie bietet dank ihrer südlichen Lage auch ein sehr mildes Frühjahrs- und Herbstklima. Wir fühlten uns so ein wenig an die gelöste Lebensstimmung in Odessa erinnert. Man kann in der näheren Umgebung prima Wandern oder Baden gehen. Leider leben die Denkmale und Museen der Stadt maßgeblich von der Militärgeschichte. Es gibt aber auch so eine Vielzahl an sehr schönen Gebäuden - und eine deutsche Kirche. Einziger Wermutstropfen - hinter Touristen werden häufig als erstes Amerikaner vermutet und die haben sich in den vergangenen Jahren mit ihrem Benehmen leider unbeliebt gemacht. Deutsche sind dagegen sehr beliebt - vielleicht waren noch nicht so viele da :wink:

Viel Spaß bei eurer Entscheidung!
Sebastian.

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15 Nov 2005 14:20 #1727 von Marco

Wladiwostok: UNBEDINGT. Die Stadt liegt nicht nur schön auf Halbinseln am pazifischen Ozean. Sie bietet dank ihrer südlichen Lage auch ein sehr mildes Frühjahrs- und Herbstklima. Wir fühlten uns so ein wenig an die gelöste Lebensstimmung in Odessa erinnert. Man kann in der näheren Umgebung prima Wandern oder Baden gehen. Leider leben die Denkmale und Museen der Stadt maßgeblich von der Militärgeschichte. Es gibt aber auch so eine Vielzahl an sehr schönen Gebäuden - und eine deutsche Kirche. Einziger Wermutstropfen - hinter Touristen werden häufig als erstes Amerikaner vermutet und die haben sich in den vergangenen Jahren mit ihrem Benehmen leider unbeliebt gemacht. Deutsche sind dagegen sehr beliebt - vielleicht waren noch nicht so viele da


Privjet Sebastian,

da gebe ich Dir recht. Vladivostok ist in der Tat sehenswert und spannend.
Wo habt Ihr denn übernachtet? In der Gostiniza nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt?
Seid Ihr auch mal mit dem Schiff rüber zu den vorgelagerten Inseln gefahren?
Von Vladivostok aus fuhren wir damals mal nach Sedanka und nach Artem und wanderten dort über die Felder und durch die Dörfer...



Mir persönlich hat Irkutsk am Besten gefallen. Das waren weniger die Gebäude, sondern einfach nur die Atmosphäre, das Wohnen bei Einheimischen, die Ausflüge zum Baikalsee, das Spazieren am Ufer der Angara, der Charme der alten Holzhäuser, die Fahrt auf die Datsche außerhalb der Stadt - Irkutsk war wirklich toll, und nach dieser Stadt bekomme ich regelmäßig Sehnsucht!!



Poka, Marco :D

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02 Dez 2005 11:26 #1929 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Vladivostok - ein lohnendes Ziel.
Hallo Marco,

ich bin mir gar nicht sicher, ob ich von der Stadt her Irkutsk oder Vladivostok hübscher finde. Sicherlich ist das kulturelle Angebot in Irkutsk sehr viel spannender. Dafür ist es in Vladivostok ein umwerfendes Gefühl mit einem Schaschlyk in der Hand am Pazifik zu stehen und den Blick über das Meer streifen zu lassen. Es sind vielleicht auch unterschiedliche Reize, die sich nicht gut vergleichen lassen. Naja, und wenn man mit Freunden vor Ort zusammentrifft, dann bekommt der Ort immer ein besonderes Flair - da kann man schon mal Omsk interessant finden. :lol: (Lieber Omsker - bitte entschuldigt, ich rede bei eurer Stadt wie der Blinde von der Farbe)

Aber wie auch immer - absolutes Highlight ist natürlich der Bajkalsee - und der liegt nun mal bei Irkutsk.

:wink:

Wir haben übrigens in einem Studentenwohnheim übernachtet - nicht weit entfernt von der evangelischen (deutschen) Kirche und dem Funikulor. Etwas dodgy - aber kakerlakenfrei und zentral. Der evangelischen (deutschen) Kirche in Vladivostok sollte man unbedingt einen Besuch abstatten. Es ist nicht nur spannend den Wiederaufbau dort zu sehen - wenn man etwas Glück hat, kann man auch den deutschen Honorarkonsul treffen, der zugleich Propst in der Kirche ist und Geige spielt.

Viel Spaß beim Reise-planen,
Sebastian.

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05 Dez 2005 01:29 #1961 von Marco
Privjet Sebastian,

na, es gibt nicht wirklich viele Leute, denen Vladivostok wirklich gefallen hatte. Wie gesagt, auch ich bin der Meinung, dass diese Stadt etwas hat, doch die Atmosphäre behagte mir mehr in Irkutsk. Aber vielleicht war das Ausschlaggebende, der private Kontakt zu einigen Leuten vor Ort.
Aber sag, hast du Galina in Irkutsk besucht? Hast du Sascha kennengelernt, der auch Russisch- und Deutschunterricht gibt?!

Poka, Marco :D

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