Die polnischen Medien kennen seit Tagen kein anderes Thema: 70 Jahre danach will der russische Ministerpräsident Wladimir Putin heute gemeinsam mit Polens Regierungschef Donald Tusk der Ermordeten beim Massaker von Katyn gedenken. Die Polen sehen in dieser von Russland initiierten Geste, ein Ereignis von historischer Bedeutung, wenngleich die Beweggründe nach dem jahrelangen Totschweigen Rätsel aufgeben.
Massaker von Katyn: Russland und Putin in Reue
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Paulchen Panther
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Die polnischen Medien kennen seit Tagen kein anderes Thema: 70 Jahre danach will der russische Ministerpräsident Wladimir Putin heute gemeinsam mit Polens Regierungschef Donald Tusk der Ermordeten beim Massaker von Katyn gedenken. Die Polen sehen in dieser von Russland initiierten Geste, ein Ereignis von historischer Bedeutung, wenngleich die Beweggründe nach dem jahrelangen Totschweigen Rätsel aufgeben.
Worum geht es beim Massaker von Katyn? 1943 entdeckte die deutsche Wehrmacht in dem heute russischen Dorf Katyn (nahe Smolensk) Massengräber. Hier wurden 1940 tausende polnische Offiziere und Zivilisten verscharrt. Nachdem im Herbst 1939 die östlichen Gebiete Polens von sowjetischen Truppen besetzt wurden, gerieten rund 15.000 Offiziere und Soldaten der polnischen Armee in sowjetische Gefangenschaft. Am 5. März 1940 gab das Politbüro der KPdSU den Befehl, "Nationalisten und konterrevolutionäre Aktivisten" zu exekutieren. Im Frühjahr 1940 ermordete der sowjetische NKWD in Katyn etwa 10.000 polnische Gefangene.
> das Massaker von Katyn auf DVD
Diese Erkenntnis führte zu einem tiefen Bruch zwischen der polnischen Exilregierung und der sowjetischen Führung. Stalin machte jedoch die deutsche Wehrmacht für dieses Massaker verantwortlich. Erst 1990 erklärte Michail Gorbatschow, dass die Sowjetunion für den Massenmord in Katyn verantwortlich war. Ende Juli 2006 wurde im Wald von Bykowina (in der heutigen Ukraine) ein weiteres Massengrab des NKWD entdeckt.
Nachdem in der Gorbatschow Ära das Massaker eingestanden wurde, verleugneten die Russen es später wieder. Bis zum heutigen Tag. Wladimir Putins heutige Geste wird zum finalen Symbol für alle Hinterbliebenen, die seit Jahren für Russlands Reue kämpfen. Die Reue begann bereits vergangene Woche, als das russische Fernsehen den vor zwei Jahren mit einem Oscar nominierten Film "Katyn" des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda zeigte. Putin Initiative könnte ein neuer Schritt im angekratzten Verhältnis zu Polen sein. Warum er diesen tut? Ganz einfach: Polen ist die Tür zu Europa und diese will Russland sich nicht verschließen.
siehe auch:
> Filmkritik das Massaker von Katyn
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