Maximilian Schachmann Zweiter in Portugal: Deutsche Profis insgesamt auf der Erfolgsspur

Maximilian Schachmann Zweiter in Portugal: Deutsche Profis insgesamt auf der Erfolgsspur

 
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Die Saison 2020 hat für die deutschen Straßenprofis äußerst erfolgreich begonnen. Noch sind keine zwei Monate um und schon haben sie nicht weniger als 21 Podiumsplatzierungen, darunter immerhin acht Siege, verzeichnen können. Es war kein Geringerer als Emanuel Buchmann von BORA-hansgrohe, der Vorjahresvierte der Tour de France, der den ersten Sieg beim Eintagesrennen Trofeo Serra de Tramuntana in Spanien einfuhr. Sein Teamkamerad Maximilian Schachmann wollte es ihm nachmachen, aber er fand bei der fünftägigen Rundfahrt Volta ao Algarve em Bicicleta mit dem erst 20-jährigen Belgier Remco Evenepoel von Deceuninck-Quick Step einen Gegner vor, der schon in diesem Jahr die Vuelta a San Juan Internacional in Argentinien für sich entschieden hatte und derzeit als der „Überflieger“ in der Profiszene gilt.

Da konnte Maximilian Schachmann, der mit dem Start in Portugal seine Saison eröffnete, trotz starker Leistung den Gesamtsieg des in bemerkenswerter Frühform fahrenden Belgiers nicht verhindern. Auf der schweren 2. Etappe mit der Bergankunft zum Alto da Foia wurde der gebürtige Berliner zeitgleich hinter Remco Evenepoel hervorragender Zweiter und belegte auf der 4. Etappe einen guten vierten Platz. Auch diese Etappe endete mit einer kleinen Bergankunft, die der Kolumbianer Miguel Angel Lopez vom Astana Pro Team für sich entschied. Für Spannung war gesorgt bevor es ins abschließende Einzelzeitfahren über 20,3 km ging, denn mit Remco Evenepoel, dem Iren Dan Martin vom Team Israel Start-Up Nation und Maximilian Schachmann lagen drei Fahrer zeitgleich in Führung und nur eine Sekunde dahinter lauerte Miguel Angel Lopez. 

Ein entfesselter Remco Evenepoel ließ sich das Zeitfahren nicht nehmen und gewann in 24:07 Minuten bei einem Durchschnitt von 50,5 km/h mit zehn Sekunden Vorsprung vor dem amtierenden australischen Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis vom Team INEOS und dem Schweizer Stefan Küng von Groupama-FDJ, der 19 Sekunden preisgeben musste. Für Maximilian Schachmann, der 38 Sekunden verlor, reichte es dennoch zu einem weiteren vierten Platz sowie dem zweiten Platz in der Gesamtwertung. Dieser Auftakt verlief für Maximilian Schachmann sehr verheißungsvoll und lässt für die kommenden Aufgaben im März und April wie z.B. bei Tirreno-Adriatico, der Volta Ciclista a Catalunya und den Klassikern Amstel Gold Race, La Fleche Wallonne und Liege-Bastogne-Liege auf weitere Topplatzierungen hoffen. Auch Teamkamerad Lennard Kämna glänzte in Portugal mit einem sehr guten 7. Platz in der Gesamtwertung ebenso wie der ebenfalls in Berlin geborene Simon Geschke vom CCC Team mit Platz 6, nachdem dieser seine tolle Form bereits mit Rang 3 bei der Santos Tour Down Under unter Beweis gestellt hatte. 

In der Erfolgsspur befinden sich auch die Sprinter Pascal Ackermann von BORA-hansgrohe, Phil Bauhaus von Bahrain-McLaren und Max Walscheid von NTT Pro Cycling. Während Pascal Ackermann mit seinen Siegen bei der Clasica de Almeria in Spanien und der 1. Etappe bei der UAE Tour an seine Vorjahreserfolge anzuknüpfen scheint, gewann Max Walscheid die 3. und die 8. Etappe der Tour de Langkawi. Absolut bemerkenswert war die Leistung von Phil Bauhaus bei der Saudi Tour, wo er die 3. und 5. Etappe für sich entschied und fast schon sensationell auch die Gesamtwertung gewann. Ein absolutes Novum für den Deutschen, der sein Glück kaum fassen konnte!

Bei der Aufzählung der bisherigen Erfolge deutscher Radsportler sollten aber auch die Frauen nicht unerwähnt bleiben. Einen hervorragenden Einstand in die neue Saison feierte Liane Lippert vom Team Sunweb, die bei der Santos Women’s Tour Down Under Zweite der Gesamtwertung hinter der US-Amerikanerin Ruth Winder von Trek-Segafredo Women wurde und dort auch mit Platz 3 auf der 2. Etappe sowie Platz 2 auf der 3. Etappe überzeugen konnte. Ihr bisheriges Topergebnis fuhr sie dann beim Cadel Evans Great Ocean Road Race ein, als sie das zur Woman World Tour (WWT) zählende Eintagesrennen im Alleingang für sich entschied und gleichzeitig die Führung in der UCI-Wertung übernahm. 

Zum jetzigen Zeitpunkt hat auch Clara Koppenburg von Bigla-Katusha bei ihrem ersten Saisonstart einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Bei der viertägigen Rundfahrt Setmana Ciclista Valenciana in Spanien erreichte sie auf der Königsetappe über 126 Kilometer von Agost nach Finestrat hinter den Niederländerinnen Anna van der Breggen vom Boels-Dolmans Cycling Team und Demi Vollering von Parkhotel Valkenburg den dritten Platz, der am Ende noch durch den zweiten Platz in der Gesamtwertung hinter Anna van der Breggen veredelt werden konnte. 

Der deutsche Radsport kann nach diesen frühzeitigen Erfolgen optimistisch nach vorne schauen. Allein die 33 Rennfahrer der WorldTour sollten in Zukunft für weitere Topplatzierungen gut sein. Auch bei den Frauen, wo Lisa Klein von Canyon SRAM Racing, Lisa Brennauer und Franziska Brauße von Ceratizit-WNT Pro Cycling oder auch Mieke Kröger von Hitec Products noch nicht ins Renngeschehen eingegriffen haben, ist noch reichlich Potenzial für künftige Erfolge vorhanden.

Bericht: Bernd Mülle 

Fotos: Mario Stiehl

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Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Rundfahrt

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G
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Herrlisch
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..... da kann man ja nur hoffen, dass es so bei der bevorstehenden Bahn-WM in Berlin so weiter geht
TS
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G
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