Die Tissot UCI Bahnrad-Weltmeisterschaften 2024, die in der Ballerup Super Arena in Dänemark stattfanden, endeten mit einer Reihe spannender Rennen, emotionaler Siege und rekordverdächtiger Leistungen. Die Veranstaltung brachte das Beste des Bahnradsports an die Spitze, wobei Dänemark, die Niederlande, Japan und Großbritannien zu den herausragenden Nationen gehörten.
Highlights UCI-Bahnrad-Weltmeisterschaften 2024 in Dänemark
Dänemarks Dominanz auf heimischem Boden
Das Gastgeberland Dänemark konnte während der gesamten Meisterschaft eine fantastische Erfolgsserie verzeichnen. Am letzten Tag bescherte Julie Leth ihrer Profikarriere mit dem Sieg im Punktefahren der Frauen ein märchenhaftes Ende. Leth, die bereits mit ihrer Teamkollegin Amalie Dideriksen Gold im Madison gewonnen hatte, sicherte sich in ihrem letzten Rennen einen weiteren Sieg und setzte sich gegen die starke Konkurrenz der Belgierin Lotte Kopecky, die sich mit Silber begnügen musste, und der Irin Lara Gillespie, die Bronze knapp gewann, durch.
Tobias Hansen hielt die dänischen Zuschauer mit einer weiteren Goldmedaille im Ausscheidungsrennen der Herren auf den Beinen, sein zweiter Titel in dieser Woche, nachdem er Dänemark zuvor zum Sieg in der Mannschaftsverfolgung der Herren verholfen hatte. Hansens Triumph krönte eine erfolgreiche Meisterschaft für die Dänen, die auch Niklas Larsen und Michael Mørkøv im Madison der Herren auf dem Bronze-Rang sahen, knapp geschlagen von den Deutschen Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg, die Gold holten.
Lavreysens historischer 16. Titel und niederländische Stärke
Harrie Lavreysen, die niederländische Sprintikone, festigte seinen Platz in der Radsportgeschichte, indem er seinen 16. UCI-Weltmeistertitel im Sprint der Herren errang und damit den Rekord des Franzosen Arnaud Tournant übertraf. Lavreysen dominierte den Wettbewerb und besiegte seinen Teamkollegen Jeffrey Hoogland im Finale, während sich der Japaner Kaiya Ota die Bronzemedaille sicherte.
Lavreysen spielte auch eine entscheidende Rolle beim Sieg des niederländischen Teams im Teamsprint der Herren, zusammen mit Roy van den Berg und Hoogland. Dieser Sieg war der sechste Titel in sieben Jahren für das niederländische Trio in dieser Disziplin und festigte ihre Dominanz auf der Weltbühne.
Die Niederlande beendeten die Meisterschaften als erfolgreichste Nation mit vier Gold-, fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen. Das niederländische Frauenteam unter der Leitung von Lorena Wiebes zeigte ebenfalls starke Leistungen. Wiebes holte sich ihren ersten Weltmeistertitel im Scratch-Rennen der Frauen und ließ dabei ihre Rivalinnen Jennifer Valente (USA) und Ally Wollaston (Neuseeland) hinter sich.
Japans Double-Keirin-Erfolg
Japan schrieb Geschichte, indem es als erste Nation seit 2016 sowohl bei den Herren als auch bei den Damen die Keirin-Wettbewerbe bei den UCI-Bahnrad-Weltmeisterschaften gewann. Kento Yamasaki errang den Sieg im Keirin der Herren, während Mina Sato nach zwei aufeinanderfolgenden Silbermedaillen in den Vorjahren Gold bei den Damen holte. Diese Siege waren ein bedeutender Moment für Japan und zeigten die wachsende Stärke des Bahnradsports.
Kazushige Kuboki brachte auch Gold für Japan im Scratch-Rennen der Herren mit nach Hause und fügte der beeindruckenden Erfolgsbilanz der Nation einen weiteren Weltmeistertitel hinzu. Sein gewagter Angriff in den letzten Runden sicherte ihm einen spannenden Sieg über den Dänen Tobias Hansen und den Franzosen Clément Petit.
Britische Brillanz in Verfolgung und Sprint
Großbritannien glänzte weiterhin in den Verfolgungs- und Sprintwettbewerben. Anna Morris verblüffte die Menge mit ihrem Sieg über die US-Amerikanerin Chloe Dygert in der Einzelverfolgung der Frauen, während Emma Finucane die Sprintwettbewerbe dominierte und sowohl den Einzel- als auch den Teamsprinttitel gewann. Finucanes Leistungen, zusammen mit denen ihrer Teamkolleginnen Sophie Capewell und Katy Marchant, sorgten dafür, dass Großbritannien in den Sprintdisziplinen weiterhin eine Macht blieb.
Das britische Verfolgungsmannschaftsteam der Frauen mit Katie Archibald, Megan Barker, Josie Knight und Anna Morris holte ebenfalls Gold in der Mannschaftsverfolgung und besiegte Deutschland im Finale. Dies war Archibalds sechster Weltmeistertitel, ein Beweis für ihre anhaltende Exzellenz im Bahnradsport.
Belgien und Italien beeindrucken im Omnium und in der Einzelverfolgung
Die Belgierin Lindsay De Vylder zeigte im Omnium der Herren eine herausragende Leistung und holte sich mit einem gut getimten Angriff im abschließenden Punktefahren Gold. Der Italiener Jonathan Milan, bereits Olympiasieger, stellte im Einzelverfolgungsrennen der Herren einen neuen Weltrekord auf und besiegte den Briten Josh Charlton in einem spannenden Finale. Mit seinem Sieg fügte Milan seiner bereits beeindruckenden Karriere einen weiteren Erfolg hinzu.
Deutschland besiegelt die Weltmeisterschaft mit einem spannenden Sieg im Madison
Die Tissot UCI Bahnrad-Weltmeisterschaften 2024 gipfelten in einem dramatischen Madison-Rennen der Herren, bei dem die Deutschen Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg eine Meisterleistung ablieferten und sich die letzten Regenbogentrikots der Veranstaltung sicherten. In der voll besetzten Ballerup Super Arena dominierte das deutsche Duo das Rennen, überrundete das Feld zweimal und holte sich mit beeindruckenden 76 Punkten Gold.
Das belgische Duo Lindsay De Vylder und Fabio Van den Bossche kämpfte hart, um sich mit 60 Punkten die Silbermedaille zu sichern, knapp vor den Dänen Niklas Larsen und Michael Mørkøv, die mit 59 Punkten Bronze holten.
Fotos von den Bahnrad Weltmeisterschaften bei unserer Bildagentur frontalvision.com