Heute um 20:00 Uhr wird der Diskusweltmeister Robert Harting den Startschuss zum ältesten und größten Sechstagerennen Europas geben.
Kaum eine andere Veranstaltung hat soviel Stehvermögen und Ausdauer gezeigt, wie die alljährliche Rundenhatz, die seit 1997 immer über das letzte Januarwochenende an der Landsberger Allee stattfindet. Dabei ist das Berliner Velodrom eigentlich mehr ein Zufallsprodukt, welches für die Olympiabewerbung Berlins 2000 als Vorzeige- und Prestigeobjekt herhalten sollte. Heute ist es die letzte in Deutschland verbliebene reine Radarena mit einer UCI genormten 250 m Bahn, auf der auch nationale und internationale Titel ausfahren werden dürfen.
Ausblick auf das 100+1. Berliner Sechstagerennen 2012
Im Gegensatz zu den kurzen 200 m Bahnen, die bei vielen anderen Six Days kurzfristig in eine Merzweckhalle eingebaut werden, ist es in Berlin alljährlich ein verdammt hartes Stück Arbeit auf den langen Geraden den Gegnern zu entkommen, um außer Sichtweite zu gelangen und einen Rundengewinn herauszufahren. Oft genug hat man hier das ein oder andere Team am langen Arm verhungern lassen. Zudem können sich die Fahrer in Berlin immer auf ein sachkundiges, sportbegeistertes und faires Publikum freuen. Hier ist immer die Hütte voll, was für eine einzigartige Atmosphäre und eine fantastische unvergessene Stimmung sorgt.
Dieser Ansicht sind auch die beiden Weltmeister und Vorjahreszweiten Leigh Howard und Cameron Meyer aus Australien. Sie waren von der Veranstaltung im vergangenen Jahr so begeistert, dass sie in diesem Jahr unbedingt wieder dabei sein wollten und sich beim Sportdirektor Dieter Stein selbst eingeladen haben.
Nach der Absage von Robert Bartko der im vergangenen Jahr an der Seite von Roger Kluge das 100. Jubiläum vor täglich 11 000 begeisterten Zuschauern gewinnen konnte, sind die beiden Youngsters aus Down Under, die in dieser Saison nur ein Sechs Tage Rennen (das in Berlin) bestreiten, die klaren Anwärter auf den Thron ... und das mit Ansage. „... die fliegende Australier wollen zurück nach Berlin 6 mit die Herausforderung an die Lokalmatadoren Kluge und Bartko und gewinnen in der Regenbogen-Trikot die 101. Ausgabe!“ Auszug der Beiden aus dem Bewerbungsschreiben an Sportdirektor Dieter Stein. Zudem dürften beide Top vorbereitet nach Berlin reisen, denn die Weltmeisterschaften 2012 sind in Australien und da möchten beide zum dritten mal hintereinander das Regenbogen-Trikot gewinnen.
Doch leicht werden sie es nicht haben. Dem Vorjahressieger Roger Kluge haben die Veranstalter den ehemaligen Nationalfahrer und Sechstageroutinier Leif Lampater zur Seite gestellt. Der Schwaikheimer, der für das Rudi Project Racing Team Irschenberg fährt, kommt mit einem 3. Platz aus Bremen, wo er bis zum Schluss an der Seite des amtierenden Europameisters Iljo Keisse aus Belgien um den Sieg mitfuhr. 2007 konnte er bereits an der Seite von Guido Fulst in Berlin gewinnen.
Iljo Keisse fährt in Berlin mit seinem belgischen Landsmann Kenny de Ketele zusammen. Beide sind die amtierenden Europameister und ebenfalls in Top Form. Der belgische Cowboy gewann bereits das Sechs Tage Rennen in Zürich an der Seite des Schweizers Franco Marvulli, in Grenoble zusammen mit dem Franzosen Morgan Kneisky, und in Amsterdam an der Seite des Niederländers Niki Terpstra. Kenny de Ketele sicherte sich an der Seite von Robert Bartko den Sieg in Gent. Im Schatten der Favoriten könnten die beiden Berliner Marcel Kalz und Uwe Bengsch zu den neuen Lokalmatadoren avancieren und den favorisierten Teams ein Schnippchen schlagen. In den vergangenen Jahren behaupteten sie sich in Berlin immer wieder im Mittelfeld. In diesem Jahr gewannen sie souverän die Deutsche Meisterschaft.
Robert Bengsch der in diesem Jahr zum Rudy Project Racing Team gewechselt ist, konnte im vergangenen Jahr sein erstes Sechs Tage Rennen an der Seite von Robert Bartko in Bremen gewinnen. In bestechend starker Form ist sein Partner Marcel Kalz, der vor gut einer Woche den Sieg in Bremen an der Seite von Franco Marvulli nur knapp verpasste.
Es wird also viel Spannendes von der Landsberger Allee aus dem Berliner Velodrom in den nächsten Tagen zu berichten geben.
Neben der Betreuung des Zukunftsrennes (UIV-Cup U 23) auf der Internetseite www.berlinsixdays-u23.de werden wir natürlich auch aktuell vom Rennen der Profis berichten und an den letzten beiden Tagen den Keirin-Sprint und die große Abschlussjagd am Finaltag mit zwei Onboardkameras begleiten und spannende Bilder direkt aus dem Rennen liefern.
> Trailer - Berliner Sechs Tage Rennen 2012 - Zukunftsrennen
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