Skoda Velothon 2012: Trainingstag auf dem Tempelhofer Flugfeld

Auch in diesem Jahr haben die Veranstalter des Velothon Berlin, die Hamburger Upsolut GmbH in Person von Hendrik Heinz, wieder aufs Tempelhofer Flugfeld geladen, um den Teilnehmern des größten Jedermann Rennens in der Hauptstadt den letzten Schliff zu verpassen. Dieses Mal standen vor allem die Sicherheit und das sich Bewegen in einem Feld von über 12.000 Radfahrern im Vordergrund des Trainingsmeetings. Der Sportdirektor Erik Zabel persönlich nebst seinen beiden ehemaligen Milram Teamkollegen Björn Schröder und Daniel Musiol sowie der ehemalige Nationalfahrer Torsten Wittig und der Katusha Neoprofi Rüdiger Selig gaben hierzu Tipps und übten noch einmal mit den rund 250 Teilnehmern, die sich zu diesem Event eingefunden hatten, das Fahren und sich Bewegen in einer großen Gruppe.

Windschattenfahren und Kreiseln ließ sich bei den vorherrschenden Wind- und Wetterverhältnissen auf dem weit offenen Areal besonders gut und realitätsnah trainieren. Immer wieder passieren bei einer so großen Radsportveranstaltung Stürze, weil viele der Teilnehmer over Limit fahren und daher zu spät reagieren, wenn Hindernisse auf der Strecke liegen oder andere Teilnehmer plötzlich eine Welle fahren.
Auf diese Gefahren wurde noch einmal von Erik Zabel hingewiesen: „Fahrt nicht zu schnell los, teilt euch eure Kräfte ein, fahrt kräftesparend, versteckt euch im Feld und zeigt Hindernisse und Richtungswechsel an.“

Anschließend wurde das Ausweichen von Hindernissen auf der Strecke am Beispiel einer herausgefallenen Trinkflasche geübt. Auch in Profirennen immer wieder eine nicht zu unterschätzende Sturzursache wie Björn Schröder zu berichten wusste: „Deshalb fahrt vorausschauend und achtet drauf, wenn die Fahrer ein paar Reihen vor euch schon im Feld abtauchen.“
Eine zweite Sache, die der ehemalige Milramprofi nicht zu Unrecht kritisierte, war, dass, auch in vielen Lizenz- und Profirennen die Fahrer sich während der Fahrt permanent schnäuzen und ihren Schnodderregen samt ihrer Vieren und Bazillen im gesamten Peloton verteilen. Eine höchst ekelige und unästhetische Angelegenheit. „Sollte die Nase im Rennen mal laufen, so kann man sie sich auch mit dem Handschuh abwischen oder man fährt zum Straßenrand und zeigt an, dass man sich der lästigen Körpersäfte entledigen möchte.“

Am Ende demonstrierte Rüdiger Selig noch einmal seine akrobatischen Fahrkünste auf dem Hinterrad. Währenddessen signierte der Publikumsliebling und Sympathieträger Erik Zabel Trinkflaschen für seine immer noch ungebrochene Fangemeinde.
Als absolutes Novum werden die Veranstalter in diesem Jahr über 30 sogenannte „guides for safer cycling“ ins Velothon schicken, die vor allem, wenn Stürze passieren die Rettungsdienste schneller herbei rufen, aber auch im Rennen Tips geben und die Teilnehmer anhalten sollen vernünftig und diszipliniert zu fahren.

Nach langem Hin und Her ist man sich nun endlich mit dem Berliner Senat und dem Bezirksamt Mitte-Tiergarten einig geworden und hat einen sehr guten Kompromiss für den neuen Start Zielbereich gefunden. Die 5. Austragung des Škoda Velothon Berlin wird auf der Straße des 17. Juni gestartet werden und auch dort in der Nähe der Siegessäule enden. Der Streckenverlauf ist mit dem des Vorjahres also nahezu identisch.
Fotos: Arne Mill & Marco Bertram

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Video vom Trainingstag:

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