Am vergangenen Freitag und Samstag, den 28./29. Dezember 2012 fand im Berliner Velodrom an der Landsberger Allee – wo vom 24. bis zum 29. Januar 2013 auch das Berliner Sechtstagerennen ausgetragen wird - die Deutsche Mehrkampfmeisterschaft (genannt Omnium) im Bahnradsport statt. Parallel dazu wurde es auf dem Berliner Holzoval zum Jahresausklang noch einmal richtig laut, leider nicht der zahlreichen Zuschauer wegen, sondern weil die Steher zeitgleich ihre offene Berliner Meisterschaft mit internationaler Beteiligung austrugen.
Rückblick: DM im Omnium und Offene Berliner Meisterschaft der Steher
Acht Starterinnen und 18 Starter kämpften an den beiden Tagen in 6 Disziplinen (250 m - 1 Runde fliegend, Punktefahren, Ausscheidungsfahren am 1. Tag und Einerverfolgung -4000m Männer 3000m Frauen, Scratch - 15 km Männer und 10 km Frauen, Zeitfahren -1000 m Männer und 500 m Frauen am 2. Tag) um die begehrten Medaillen und das Deutsche Meistertrikot welches auch für die Einzeldisziplin im Scratch am Samstag vergeben wurde.
Bei den Männern stellte vor allem der 20 jährige amtierend Europameister Lucas Liss seine Klasse deutlich unter Beweis und gewann nach dem EM Titel und dem Weltcup in Glasgow in Berlin seinen dritten Omniumwettbewerb in Folge. Der für den RSV Unna startende Liss gewann die 250m fliegend und das 1000 m Zeitfahren in sehr schnellen 1:03 min, eine Zeit die sich auch bei den Spezialisten durchaus sehen lassen kann.
Im Scratch konnte ihm jedoch der Berliner Maximilian Beyer ein Schnippchen schlagen und sicherte sich das Meistertrikot für diese Sonderwertung. Beyer, der auch das Punktefahren gewann, holte sich im Onmiumwettbewerb die Silbermedaille vor seinem Teamkollegen Theo Reinhardt. Beide starten für das Berliner KED Bianchi Team. Platz 2 im Scratch ging an den Juniorenweltmeister im Teamsprint 2011 Pascal Ackermann der mit seinen knapp 19 Jahren einen starken Auftritt in Berlin hinlegte und in der Gesamtwertung des Omniumwettkampfes Sechster wurde. Die Bronzemedaille im Scratch ging an den Cottbusser Nico Heßlich, der am Tag zuvor im Punktefahren in einen Sturz verwickelt war. Er belegte in der Omniumgesamtwertung Platz 5 hinter seinem LKT Team Brandenburg Teamkollegen Henning Bommel.
Bei den Frauen sah die Cottbusserin Stephanie Pohl nach dem 1. Wettkampftag schon als die sichere Siegerin aus. Doch am 2. Tag startete die für den RSV Werner Otto Berlin startende Charlene Delev eine famose Aufholjagd und gewann die beiden letzten Disziplinen (Scratch und 500m Zeitfahren) des Bahnmehrkampfes. Somit ging die Berlinerin am Ende des Tages mit zwei Deutschen Meistertrikots nach hause. Platz 3 im Omnium ging an Lisa Fischer vom RV Elxleben. Im Scratch der Frauen ging die Silbermedaille nach hartem Finalfight an Lisa Küllmer und Bronze an Elke Gebhardt.
Bei den Offenen Berliner Meisterschaften der Steher kämpften 15 Gespanne um den Titel der Deutschen Hauptstadt. Darunter auch die beiden Briten Matt Gittings und James Leade Holland sowie die beiden Niederländer Richard Konjin und Mathe Pronk. Letzterer konnte nach 4 Läufen die Bronzemedaille gewinnen. Der 2. Platz ging an Robert Retschke vom Team Eddy Merckxs Indeland. Berliner Meister wurde Florian Fernow von den Zehlendorfer Eichhörnchen. Dabei musste Fernows Schrittmacher Peter Bäuerlein im Finallauf noch einmal kräftig auf die Tube drücken denn Robert Retschke war mit seinem Schrittmacher Holger Ehnert, den er permanent mit „Àlez Àlez“ nach vorn peitschte, schon so weit entschwunden, dass er den Finallauf sicher vor Fernow gewann. In der Gesamtwertung genügte ein Punkt Vorsprung dann aber doch für den Gesamtsieg Fernows.
Fotos: Marco Bertram & Arne Mill
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