Garmin Velothon 2014: Schlechtes Wetter machte Berliner Radsportfest zu schaffen

Alle Wetterprognosen für den Sonntag sollten sich bestätigen. Bereits in der Nacht fing es heftig an zu regnen und besonders für die Jedermänner, die über die kurze Strecke ins Rennen gingen, sollte es eine durchgehend feuchte Angelegenheit werden. Die Teilnehmer über die längere Strecke hatten zumindest im Finale das Glück, dass der Regen etwas nachließ. Dennoch standen insgesamt 8.400 Starterinnen und Starter um 7:45 Uhr und 9:20 Uhr am Potsdamer Platz bereit um die 60 bzw. 120 Kilometer in Angriff zu nehmen. Insgesamt wurde auch sehr umsichtig und vernünftig gefahren, so dass es kaum zu nennenswerten Unfällen und schweren Verletzungen kam.

Für die vielen Aussteller entlang der Straße des 17. Juni war es natürlich ein schwarzer Tag. Gerade einmal 50.000 Zuschauer haben sich im Start Zielbereich und entlang der Strecke eingefunden. In den vergangenen Jahren, als die Veranstalter immer mit sehr gutem Wetter verwöhnt wurden, fanden teilweise 350.000 Zuschauer den Weg an die Strecke.

So war auch die Sicht von der Präsentationsbühne beim Einschreiben und der Teampräsentation der Profis nicht ganz so frei und sonnig wie in den Jahren zuvor. Schnell hatte man noch einen weißen Pavillon aufgestellt, wo die Fahrer ein wenig Unterschlupf fanden. Doch kurz vor dem Start ließ der Regen langsam nach und es war nicht mehr ganz so ungemütlich wie noch wenige Stunden zuvor. Dass die äußeren Umstände nicht jeden Fahrer unbedingt begeisterten, war in den Gesichtern recht deutlich abzulesen. Einer jedoch, Yannick Mayer vom Team Bike Aid – Ride For Help, fand die Bedingungen recht komfortabel und meinte, es könnten ruhig noch ein paar Grad kälter sein.

Die meisten hüllten sich aber doch in Arm- und Beinlinge. Auch auf die Regenjacke wollte man nicht verzichten. Direkt nach dem Start gingen die ersten Attacken aus dem Feld. Immer wieder mit dabei das Team Stölting, Heizomat, LKT Team Brandenburg, Rietumo Delfin und das ActiveJet Team. Nach 10 Kilometern stand die entscheidende Gruppe mit Tim Gebauer vom Team Stölting ( GER ), Christopher Hatz ( GER ) vom Team MLP Bergstrasse, Tomasz Mickiewicz ( POL ) – Team ActiveJet und Julien Essers ( GER ) Team Heizomat. Die Vier erarbeiteten sich einen Vorsprung von 5 Minuten. Im Feld gaben zuerst das Team Bike Aid - Ride For Help das Tempo an später als es auf die B 101 wieder stadteinwärts ging, gesellte sich das Team Katusha dazu und übernahm an der Stadtgrenze unter dem Kommando des Letten Gatis Smukulis die Führungsarbeit.

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Auf den letzten sechs Schlussrunden in der Berliner Innenstadt zerfiel das Führungsquartett. Tim Gebauer vom Team Stölting (GER) und Christopher Hatz (GER) vom Team MLP Bergstrasse waren die letzten beiden die vom Feld geschluckt wurden. Letzterer sicherte sich die Prämie für den besten Sprinter von 1350 Euro. Somit lief alles genau planmäßig, wie schon in den Jahren zuvor, auf einen Massensprint hinaus.

Der Niederländer Raymond Kreder vom Team Garmin Sharp konnte bei der zweiten Auflage des Profirennens schon einmal Dritter in Berlin werden. In diesem Jahr hatte er die schnellsten Beine und holte auf der Straße des 17. Juni nach 175,1 Kilometern im Schnitt von 45,129 km/h den Sieg. Platz zwei ging an den Sieger von Rund um Köln, den Iren Sam Bennett vom Team NetApp Endura. Dritter wurde der Russe Alexander Porsev vom Team Katusha. Somit haben sich auch in diesem Jahr die Favoriten durchgesetzt. Bester Deutscher wurde der 19-jährige Willi Willwohl vom LKT Team Brandenburg auf Rang 6. Einen Platz dahinter kam der gleichaltrige Stölting Fahrer Phil Bauhaus ins Ziel.

Am Tag zuvor hatten bereits die jungen Lizenznachwuchsfahrer und die Teilnehmer des Kids Velothon das Vergnügen bei wesentlich angenehmerem Wetter ihre Runden im Tiergarten zu drehen. Besonders erfolgreich war der Tag für die Fahrerrinnen und Fahrer des SC Berlin und des Marzahner RC. Raul Odin Voigt und Elias Richter vom Marzahner RC siegten in der Altersklasse U13 und U15. Laura Marie Fröschel und Laura Lotter bei den Schülerinnen. Die Ergebnisse spiegeln die sehr gute Nachwuchsarbeit in den Vereinen wieder.

Am Samstagnachmittag vergnügten sich die älteren Herr- und Damenschaften unter den strengen Augen von König Cephas Bansah beim World Klapp 2014 - mit Oberlippenbart selbstverständlich.

Fotos: Arne Mill, Marco Bertram

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