Revolution Series in Manchester: Maloja Pushbikers fahren sich in britische Herzen

AM Updated 26 Oktober 2015
Revolution Series in Manchester: Maloja Pushbikers fahren sich in britische Herzen

MalojaEin Bahnradsport-Wochenende auf allerhöchstem Niveau mit einer qualitativen Güte wie man sie schon lange nicht mehr erleben durfte liegt hinter uns. So war es auch für uns etwas Besonderes, nicht nur diesen beiden sehr gut organisierten Veranstaltungen (Six Days London und Revolution Series in Manchester) beizuwohnen, sondern zudem mit den Maloja Pushbikers ein deutsches Team zu begleiten, welches sich in England eine ausgezeichnete Reputation erarbeitet hat. Neben dem sympathischen Auftritt und der professionellen Vermarktung des Teams ist es vor allem die sportliche Leistung, mit der sich die Fahrer der Pushbikers in den top besetzten Feldern in die Herzen des britischen Publikums gefahren haben. Doch hinter dem Projekt steckt eine Menge harter Arbeit.

Grasmann„Es ist nicht unser Anspruch hierher zu kommen und einfach nur Geld abzugreifen“, so Teamchef Christian Grasmann. „Wir möchten unseren Fans, unseren Partnern und Sponsoren etwas bieten, wovon beide Seiten profitieren. Den Fans eine gute Show, spannende Rennen und den Sponsoren, dass ihre Produkte perfekt in Szene gesetzt und durch ein Team mit hohem Niveau und Anspruch präsentiert werden.“

Da war man mit dem Resultat von London - Rang 11 durch Christian Grasmann/Stefan Schäfer und Rang 14 von Achim Burkart, der mit dem Berliner KED Stevens Fahrer Sebastian Wotschke am Start war - nicht ganz zufrieden. Zumal ein hartes Trainingslager in den italienischen Alpen und eine spezielle Vorbereitung auf der Bahn in Augsburg vorangegangen war. 

KalzIn Manchester sollte es auf jeden Fall besser laufen und man setzte auf die bewährte Eröffnungskombination mit Christian Grasmann und Marcel Kalz, die im vergangenen Jahr den Auftaktsieg holte. 

Für die Rennen in England wurde extra ein Filmteam mit den Werbefotografen und –filmemachern Martin Erd und Mathias Kögel engagiert, die das „Produkt“ Maloja Pushbikers begleiteten und in Kürze einen tiefen Einblick hinter die Kulissen eines der erfolgreichsten und in seiner Art einmaligen Bahnradsportteams liefern werden. Da die Anreise nicht konventionell mit dem Flugzeug, sondern mit einem Wohnmobil–Camper erfolgte, gibt es mit Sicherheit viele kleine interessante Geschichten außerhalb des Wettstreits auf dem Lattenoval und inside des Teams zu sehen.

So ging es auch für uns direkt im Anschluss nach zwei von sechs Tagen in London im Pushbikers-Camper weiter nach Manchester. Der Kapitän, gerade vom Lattenoval gekommen und alles im Wohnmobil verstaut, ließ sich während der vier Stunden Überfahrt nicht das Steuer aus der Hand nehmen und navigierte sein Schiff souverän durch die Nacht in den sicheren Hafen des British National Cycling Centre. Ein klein wenig müde war er am kommenden Tag dann doch, nicht wegen der sechs Tage in London oder der Fahrt durch die Nacht, nein, weil seine beiden Mitbewohner in den wenigen verbliebenen Stunden der Nachtruhe das komplette Mobiliar des Campers zersägten.

KalzAlso durfte Marcel Kalz den Wettbewerb über die fliegende Runde für die Pushbikers eröffnen und legte mit 13,821 Sekunden hinter Ollie Wood (13,692 Sekunden) die zweitbeste Zeit hin. Im anschließenden Punktefahren wurde Christian Grasmann Vierter mit 48 Zählern. Der Sieg ging an Elia Viviani mit 69 Punkten, vor Iljo Keisse – 62 Punkte und Marc Stewart – 57 Punkte. Im Scratch Rennen trat dann der Tour de France Gewinner, Olympiasieger, Welt- und Europameister Bradley Wiggins zum ersten Mal in Aktion und belegte knapp geschlagen den zweiten Rang hinter dem ebenfalls hoch erfolgsdekorierten Andrew Tennent. Christian Grasmann belegte Rang 7 und war somit einer der sieben Fahrer, die einen Rundengewinn herausfahren konnten.

wigginsIm 1000 Meter Team Zeitfahren legten Bradley Wiggins und Owain Doull mit 57,135 Sekunden erst einmal die Bestzeit vor, die in der 2. Gruppe vom Team PedalSure (Iljo Keisse und Andrew Tennant) mit 56,875 Sekunden unterboten und vom letzten Starterpaar Grasmann/Kalz noch einmal deutlich mit fast einer Sekunde auf 55,907 Sekunden verbessert wurde.

Die „Revolution Longest Lap“ war eine klare Sache für Chris Latham, der die 250 Meter aus dem Stand vor Reece Wood und Chris Lawless für sich entscheiden konnte.

team wigginsIm abschließenden Mannschaftsausscheidungsfahren ließ das Team Wiggins mit Teamnamensgeber Sir Bradley Wiggins und Owain Doull noch einmal Klasse aufblitzen und gewann vor dem Team PedalSure mit Iljo Keisse und Andy Tennant. Dritte wurden Chris Lawless und Chris Latham vom Team VCUK Champion Systems vor den Maloja Pushbikers – Marcel Kalz und Christian Grasmann, die sich damit hinter Keisse/Tennant (97 Punkte) auf Gesamt-Rang 2 mit 83 Punkten und vor dem Team Wiggins mit 76 Punkten einordneten.

keisseAngesichts des erstklassigen Fahrerfeldes, indem unter anderem auch die beiden SKY Fahrer Elia Viviani / Ian Stannard, vom Team ONE - Marc Hester / Pim Ligthart, Team Orica GreenEdge - Adam Blythe / Glenn O`Shea sowie vom Team JLT - Condors Yoeri Havik / Ollie Wood vertreten und rennbestimmend waren, ist der 2. Platz im Gesamtklassement ein sehr guter Einstieg in die Revolution Series 2015/2016.

Durch die Übertragung auf Eurosport bekommt die britische Bahnrennserie nun endlich die gebührende Aufmerksamkeit beim deutschen Publikum, und die Leistungen der Bahnradsportler können auch hierzulande die Anerkennung und den Respekt erfahren, der ihnen zusteht.

Text & Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Revolution Series in Manchester 2015

 

Mehr Bilder auch zum direkten Download gibt es für private und redaktionelle Nutzung bei unser Bildagentur frontalvision.com:
Inhalt der Neuigkeit:
Rennbericht
Radrennen-Art:
  • Bahnradsport

Benutzer-Bewertungen

2 Bewertungen
Bewertung / Kommentar für den Artikel
 
5.0(2)
Hast du schon ein Konto?
Ratings
Bewertung / Kommentar für den Artikel
Datenschutz
Durch das Anhaken der folgenden Checkbox und des Buttons "Absenden" erlaube ich turus.net die Speicherung meiner oben eingegeben Daten:
Um eine Übersicht über die Kommentare / Bewertungen zu erhalten und Missbrauch zu vermeiden wird auf turus.net der Inhalt der Felder "Name", "Titel" "Kommentartext" (alles keine Pflichtfelder / also nur wenn angegeben), die Bewertung sowie Deine IP-Adresse und Zeitstempel Deines Kommentars gespeichert. Du kannst die Speicherung Deines Kommentars jederzeit widerrufen. Schreibe uns einfach eine E-Mail: "kommentar / at / turus.net". Mehr Informationen welche personenbezogenen Daten gespeichert werden, findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme der Speicherung meiner personenbezogenen Daten zu:
Kommentare
Bewertung / Kommentar für den Artikel
 
5.0
G
Beitrag melden Kommentare (0) | War diese Bewertung hilfreich für dich? 1 0
Bewertung / Kommentar für den Artikel
 
5.0
J
Beitrag melden Kommentare (0) | War diese Bewertung hilfreich für dich? 1 0