Deutschland Cup Cross mit gelungener Premiere in Luckenwalde

AM Updated 03 November 2015
Deutschland Cup Cross mit gelungener Premiere in Luckenwalde

LuckenwaldeLuckenwalde ist Sportstadt mit einer weitreichenden Tradition, die bis ins Jahr 1845 zurückreicht, wo Wilhelm Stein den ersten Handwerkerverein und den Turnplatz an der Mönchwiese begründete. Ende der Zwanziger Jahre waren 15 Prozent der Bevölkerung Mitglied eines Sportvereins. 1956 gab es in der Stadt fünf Sportplätze: das Werner-Seelenbinder-Stadion, das Ernst-Kloß-Stadion, den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, den Sportplatz an der Fichtestraße und den Sportplatz an der Krähenheide. Im Jahre 1950 entwickelte sich mit dem Bau der Radrennbahn auch der Radsport in Luckenwalde, wo zwischen 1952 und 1978 sogar Steherrennen durchgeführt wurden. 1967 säumten viele tausend Zuschauer die Straßen, als die Internationale Friedensfahrt durch Luckenwalde führte. Seinen höchsten Bekanntheitsgrad hat die Stadt allerdings mit einer der ältesten Sportarten, dem Ringkampf erreicht. Am 11. Oktober 1887 gründete sich der 1. Athletenclub Adler 1897. Ab 1953 in Dynamo Luckenwalde umbenannt kämpft der 1. Luckenwalder Sportclub auch heute noch sehr erfolgreich in der 1. Bundesliga.

CrossAm 01.11.2015 betrat die Stadt nun ganz neues Terrain und organisierte im Rahmen der Doppelveranstaltung mit der Traditionsveranstaltung in Kleinmachnow ein Crossrennen, wo man aus dem Staunen gar nicht mehr raus kam. Dass so etwas in Deutschland und gerade in einer doch etwas unpopulären Sportart überhaupt möglich ist, war schlichtweg beeindruckend.

So viele Bemühungen, mit über 150 Helfern ein Event dieser Qualität zu initiieren zollt allerhöchsten Respekt. Es hatte schon etwas von belgischem Flair und die Leidenschaft die hier investiert wurde, war nicht nur dem Gesamtrahmen anzusehen sondern reichte bis ins kleinste Detail, wie zum Beispiel der Sky Bar oberhalb der Weinberge, von wo aus man wunderbar das gesamte Wettkampfareal einsehen konnte.

CrossAber auch der Kurs war sehr spektakulär und zuschauerfreundlich angelegt, so dass sich neben den Insidern der Szene viele Leute einfanden, die keine unmittelbare Verbindung zum Radsport und zur Crossszene hatten. Highlight war natürlich die Präsentationsbühne, wo die topplatzierten Fahrerinnen und Fahrer mit Spezialeffekten wie Nebel, Lichtshow und Musik nicht nur geehrt sondern richtig in Szene gesetzt wurden. Aber auch der Aufstieg weißer Tauben, zum Start der kleinen Friedensfahrt war sehr liebevoll inszeniert. Hier konnte man sehen und lernen, dass Vieles möglich ist, wenn man nur will. An dieser Stelle noch einmal Hut ab zu dieser gelungenen Veranstaltung und die besten Wünsche für die erfolgreiche Fortführung des Events.

Im Rennen der Schüler U11 / U13 präsentierten sich die Fahrer der E-Racers Top Level Augsburg in sehr guter Form und gewannen mit Nico Wollenberg in der U11 und Mauro Brenner den Wettbewerb der U13. Erfreulich aus Berliner Sicht ist, dass Finn Wagner und Erik Arns vom RV Lichterfelde Steglitz die Plätze 2 und 3 belegen konnten, in der Altersklasse U13 belegte Eric Domann vom RSV Blankenfelde Rang 3 hinter Sielas Kuschla aus Hannover.

CrossAuch in der Altersklasse U15 waren die Augsburger mit Marco Brenner tonangebend. Platz zwei ging an Michael Stocker von der Equipe Velo Oberland und Dritter wurde Moritz Kretschy vom RSV Venusberg. Überaus erfreulich für die Gastgeber und einen der Hauptsponsoren der Veranstaltung (Fahrschule Seidel) - Clea Seidel vom Rad Team Seidel Luckenwalde siegte souverän in der Altersklasse U15 weiblich bei gerade einmal 43 Sekunden Rückstand auf den männlichen Sieger und Gesamtrang 5 mit 2:21 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Leonie Seufert von der Equipe Velo Oberland. Dritte wurde Hanna Dopjans ebenfalls Equipe Velo Oberland.

Platz 1 in der Altersklasse U17 weiblich belegte Lucille Rutsch vom VC Frankfurt vor Antonia Schmidt vom RC Kleinmachnow und Leonie Seefeldt vom BRC Zugvogel wurde Dritte. Das U17 Rennen der männlichen Kollegen wurde wiederum von einem Augsburger Fahrer gewonnen. Tim Wollenberg entschied den Wettbewerb für sich vor Luca Bockelmann von der RRG Bremen und David Westhoff - Wittwer vom RSV Gütersloh 1931. Jost Zankel vom Spandauer RV 1891 wurde als bester Berliner Zehnter.

Nicht nur zahlenmäßig mit am stärksten besetzt sondern auch mit Fahrern aus dem gesamten Bundesgebiet vertreten, waren die Rennen der Masters  Klassen. Im Rennen der Masters 2 gab es einen souveränen Sieg durch Stefan Danowski vom Bergamont Cyclo Cross Team. In der Altersklasse Masters 3 siegte der Routinier Armin Raible vom Team Personal Cycling Training und im Rennen der Masters 4 war Benny Andersson aus Schweden erfolgreich.

CrossKracher für die Berliner Fans der Szene war wiederum das Rennen der Junioren, in dem Maximilian Möbis vom BSV AdW (Rang 1) und Poul Rudolph vom Radteam Cöpenick (Platz 2) die Plätze vom Vortag tauschten. Die Jungs, für das Team Rad Salon Mallorca startend, wurden auch am zweiten Tag perfekt von ihrem Trainer und Mentor Torsten Wittig für die Aufgabe des Tages eingestellt. Tarik Haupt von den Zehlendorfer Eichhörnchen rundete als Sechster die Mannschaftsleistung ab. Dritter wurde Niklas Märkl vom Focus CX Junior Team.

Im Rennen der Frauen / Juniorinnen lief es für die amtierende deutsche Meisterin Jessica Lambracht vom Stevens Racing Frauen Team nicht nur nach Plan sondern auch nach Wunsch. Klagte sie am Vortag noch über leichte Probleme, so konnte sie am Sonntag auf dem anspruchsvollen und sehr laufintensiven Kurs ihre ganze Klasse ausspielen und siegte am Ende souverän mit 2 Minuten Vorsprung auf ihre Mannschaftskollegin Lisa Heckmann. Dritte wurde die Bremerin Carolin Schiff vom VC Vegesack, die sich für den Tag sehr viel vorgenommen hatte und bereits im Vorfeld ankündigte, dass ihr der Kurs liegen würde.

Von den Berliner Fahrerinnen belegte Eileen Kannis - BRC Semper Rang 9, Yvonne Fiedler von der Schöneberger Iduna wurde 13. und Cornelia Brückner - Velox Berlin wurde 16.

CrossNachdem die beiden Stevens Racing Team Crossspezialisten  Ole Quast und Yannick Gruner am Vortag in Kleinmachnow noch Jan Büchmann aus Wedel den Vortritt lassen mussten, konnten sie sich im Rennen von Luckenwalde einen Vorsprung von knapp 40 Sekunden erarbeiten, den sie bis zum Ende des Rennens nicht mehr hergaben. Dritter wurde Lukas Meiler vom Team Vorarlberg.

Max Walsleben für das Team Stuttgart startend belegte Rang 8 und Justin Rudolph vom Radteam Cöpenick wurde 13. Die Zehlendorfer Eichhörnchen Hendrik Vöks, Konrad Opitz und Florian Jäger belegten die Plätze 22, 25 und 35. Martin Peters vom BRC Zugvogel Berlin wurde 46.

Das Rennen in Luckenwalde war die perfekte Werbung für den Sport und man kann nur hoffen, dass sich die Veranstaltung fortführen lässt. Allerdings sollte man im Vorfeld vielleicht doch etwas mehr in Eigenwerbung und Informationen investieren. Eine vernünftige Internetseite mit Bild- und vielleicht sogar Videobeiträgen sowie die Präsenz in den sozialen Netzwerken wäre hier, auch für die Präsentation der Sponsoren sehr hilfreich. Leider ließ sich den einschlägigen Radcross Seiten im Vorfeld nicht allzu viel Informatives über das Event entlocken. Eine entsprechende Aufarbeitung würde der Veranstaltung in jedem Fall entgegenkommen, den Bekanntheitsgrad verbessern und die Sponsoren bei der Stange halten.

Text: Bernd Mülle

Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Deutschland Cup Cross 2015

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