In den neuen, hochmodernen und stilvollen Räumlichkeiten des Hotel Estrel Congress & Messe Centers fand die diesjährige Champions Gala für die Berliner Sportler des Jahres statt, die mit etwa 2.300 Gästen wie in den Jahren zuvor ein eindrucksvolles Bild abgab. Der neu erbaute Teil des Messe Centers, der ab September des Jahres nutzbar ist, stellt dabei eine perfekte Ergänzung des gesamten Hotelkomplexes dar.
Glanzvolle Sportlergala im Hotel Estrel: Berlins Radsportler verpassen Podiumsplatzierung
Bei der seit 1979 durchgeführten Wahl der Sportler des Jahres unserer Hauptstadt haben in der Vergangenheit auch etliche Radsportler wie z.B. der zweimalige Steher-Weltmeister Rainer Podlesch oder die Olympiasieger und Weltmeister Jens Fiedler und Robert Bartko diese Ehrung in Empfang nehmen können. In diesem Jahr war der Radsport bei den Männern unter zehn Kandidaten gleich dreifach vertreten, und zwar mit dem Sprinter Robert Förstemann als Gewinner der Bronzemedaille im Teamsprint bei den Welt- und Europameisterschaften, mit Simon Geschke vom Team Giant-Alpecin, der mit dem Sieg der schweren 17. Etappe der Tour de France ein Highlight setzte und mit dem Paracycling Weltmeister Pierre Senska vom SC Berlin, der in der Schweiz seinen Titel im Straßenrennen erfolgreich verteidigen konnte.
Man war also in Radsportkreisen durchaus gespannt, ob der eine oder andere die Chance besaß, zumindest einen Platz auf dem Podium zu erlangen. Doch die Konkurrenz vor allem durch den Boxweltmeister Arthur Abraham und dem Wasserspringer Patrick Hausding als mehrfachen Medaillengewinner bei Welt-, Europameisterschaften und Olympischen Spielen, war groß. Mit 17,79 % der abgegebenen Stimmen wurde Arthur Abraham nach 2007, 2008 und 2009 zum vierten Mal Berlins Sportler des Jahres vor Patrick Hausding, dem Sieger von 2010, der 14,84 % der Stimmen auf sich vereinigte. Für den Berliner Tour de France Heroen Simon Geschke blieb mit 8,48 % der sechste Platz übrig, während Pierre Senska mit 6,48 % Platz acht belegte und Robert Förstemann mit 4,77 % auf Platz 10 landete.
Gerade bei Simon Geschke hatte man auf einen Platz auf dem Podium spekuliert, nachdem er bei einem der größten Sportevents im vergangenen Sommer eine Bravourleistung vollbrachte und eine der schwersten Etappen im Alleingang als Sieger beendete. Aber nach den Fehlern der Vergangenheit hat es gerade der Radsport immer noch nicht leicht, sich ins rechte Licht zu setzen, wenngleich verloren gegangenes Vertrauen so langsam wiederhergestellt wird. Vielleicht sind aber auch fehlende Stimmen darauf zurückzuführen, dass Berlins doch recht große Radsportfamilie nur zu einem kleinen Teil an der Wahl teilgenommen hat. Der Spekulationen gibt es viele, was bleibt ist die Tatsache, dass Berlins Journalisten allein durch die Nominierung von drei Radsportlern ein positives Zeichen für unsere Sportart gesetzt und damit die Leistungen der Fahrer entsprechend honoriert haben.
Nach der Wahl ist bekanntlich vor der Wahl und so sollten Berlins Radsportler weiterhin Gas geben und die kommende Olympiasaison mit großem Elan angehen. Bei einem möglichen, großen internationalen Erfolg könnte dann im nächsten Jahr vielleicht mal wieder ein Radsportler die Wahl gewinnen, wie es zuletzt im Jahre 2006 einem Jens Voigt gelungen war.
Die Sieger der weiteren Kategorien hießen Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf) als Sportlerin des Jahres mit 17,79 % der Stimmen, Pal Dardai (Fußball; Hertha BSC) als Trainer/Manager des Jahres mit 16,34 % und die Füchse Berlin (Handball) mit 15,98 % als Mannschaft des Jahres. Bedauerlich war dabei eigentlich nur die Tatsache, dass der beliebte Ungar Pal Dardai bei der Preisverleihung nicht vor Ort war.
Text: Bernd Mülle
Fotos: Arne Mill