Deutsche Radsportler holen drei Siege beim Weltcup in Neuseeland

BM Updated 16 Dezember 2015
Deutsche Radsportler holen drei Siege beim Weltcup in Neuseeland

DM 2015Auch der zweite Weltcup der laufenden Saison im fernen Neuseeland brachte für die Radsportler des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) den Sieg in der Nationenwertung. Dabei gingen allein zwei Siege auf das Konto des zur Zeit in bestechender Form fahrenden Joachim Eilers, der den Keirinwettbewerb vor dem für das Team Erdgas fahrenden Maximilian Levy gewann und im Teamsprint als Schlussmann gemeinsam mit Rene Enders und Max Niederlag im Finale von den Gastgebern nicht zu schlagen war. 

Toll war auch die Leistungssteigerung bei Maximilian Levy, der neben dem zweiten Platz im Keirin auch im Sprint überzeugte, wo er den dritten Platz hinter dem Australier Matthew Glaetzer und dem Deutschen Max Niederlag belegte, gegen den Levy im Halbfinale unterlag. Unter den acht Fahrern, die in der Qualifikation unter zehn Sekunden fuhren, war auch der in Berlin wohnende, für das Track Team Brandenburg fahrende Robert Förstemann, der dann aber bereits im Sechzehntelfinale gegen den Neuseeländer Sam Webster die Segel streichen musste. 

Der dritte Sieg bei diesem Weltcup gelang Kristina Vogel im Sprint der Frauen, wo sie die Australierin Stephanie Morton vom Team Jayco-Ais und Simona Krupeckaite aus Litauen das Nachsehen gab. In der Qualifikation über 200 m war sie nur Vierte, um dann alle folgenden Sprintläufe gegen ihre junge Landsmännin Emma Hinze, der Niederländerin Laurine van Riessen, der Chinesin Tianshi Zhong und gegen Simona Krupeckaite im Halbfinale zu gewinnen, bevor sie im Finale um Gold auch Stephanie Morton distanzierte. Weniger erfolgreich war sie dieses Mal im Keirin, als sie den Lauf um Platz 7 gewann, aber das Finale etwas überraschend verfehlte und auch im Teamsprint zunächst an der Seite von Miriam Welte, mit der sie in der Qualifikation nur Vierte wurde. Im Kampf um Bronze fuhren dann Miriam Welte und Emma Hinze gegen die Niederlande mit Elis Ligtlee und Laurine van Riessen, die mit 33,433 Sekunden deutlich vor den Deutschen mit 34,263 Sekunden siegten. 

BahnIn der Mannschaftsverfolgung der Männer erreichte die deutsche Mannschaft letztlich einen guten, nicht unbedingt erwarteten dritten Platz in der Besetzung Maximilian Beyer, Leif Lampater, Theo Reinhardt und Kersten Thiele, wenngleich die insgesamt erzielten Zeiten noch einige Luft nach oben lassen. Nach 4:04,394 Minuten und Platz acht in der Qualifikation trat man in der 1. Runde gegen die Niederlande an, die mit 4:00,077 Minuten eine sehr gute Zeit erzielten und dabei die Mannschaft des BDR in 4:01,191 Minuten überraschend hinter sich ließ. Da in den übrigen Läufen nur die Australier und Neuseeländer schneller waren, gab es das deutsch-niederländische Duell nochmals im Kampf um Bronze. Hier drehten die beiden Berliner Maximilian Beyer und Theo Reinhardt an der Seite des zur Nationalmannschaft zurückgekehrten Leif Lampater und mit Kersten Thiele den Spieß um und holten Bronze in 4:02,517 Minuten gegen das niederländische Team, das mit 4:02,913 Minuten nur knapp unterlag. 

Das Finale zwischen Australien und Neuseeland zeigte aber deutlich auf, dass zu diesen Teams noch ein gewaltiger zeitlicher Abstand vorhanden ist, der bis zu den Olympischen Spielen kaum wettzumachen sein dürfte. Die 3:53,010 Minuten der Australier und auch die 3:57,612 Minuten der Neuseeländer sprechen eine eigene Sprache und auch die schnelleren Zeiten der Schweiz und Dänemark um Kampf um Platz sieben (!) verheißen nur geringfügige Chancen auf Edelmetall in Rio de Janeiro. Ganz abgesehen von den starken Briten, die im Kampf um Platz fünf mit einer zweiten Garnitur auch schneller als der deutsche Vierer waren. 

Der Frauen-Vierer enttäuschte dagegen in Neuseeland auf ganzer Linie, wo in der Qualifikation nur der 9. Platz in mäßigen 4:32,765 Minuten unter 14 Teams heraussprang und somit ein weiterer Verbleib im Wettbewerb nicht mehr möglich war. Für die Berlinerin Charlotte Becker, die mit Anna Knauer, Stephanie Pohl und Gudrun Stock ein Team bildete, war das ein Rückschlag, von dem man sich hoffentlich schnell erholt und so vielleicht beim abschließenden Weltcup im Januar in Hongkong wieder positive Akzente setzen kann. 

In den Omnium-Wettbewerben der Männer und Frauen waren für den BDR Lucas Liss und Anna Knauer am Start und für Letztere gab es mit dem 20. Platz am Ende eine weitere bittere Enttäuschung zu verkraften. Dagegen fuhr Lucas Liss in einem Klassefeld einen akzeptablen 8. Platz heraus, wobei er mit einem dritten Platz im 1000 m Zeitfahren und einem 5. Platz im fliegenden Start über 250 m seine besten Teilergebnisse erzielte. Im Punkterennen über 40 km verlor er als bis dahin Fünftplatzierter noch drei Plätze und musste die ersten drei Plätze so starken Fahrern wie Lasse Norman Hansen aus Dänemark, Christopher Latham aus Großbritannien und Glenn O’Shea aus Australien überlassen.

Ausgezeichnet schlug sich auch der Berliner Maximilian Beyer im Scratchrennen, der zwar gegen den Sieger Mark Stewart aus Großbritannien und dem Kolumbianer Brayan Sanchez Vergara eine Runde verlor, aber im Schlußspurt einen guten fünften Platz errang. Im gleichen Wettbewerb der Frauen siegte Jolien d’Hoore aus Belgien, während auch hier für Anna Knauer, die sich ihre schwachen Leistungen nicht erklären konnte, nur Platz 23 heraussprang. 

Im abschließenden Madisonrennen gab es einen französischen Erfolg durch Morgan Kneisky/Benjamin Thomas, die mit 24 Punkten punktgleich vor den Schweizern Silvan Dillier/Thery Schir und den mit 13 Punkten folgenden jungen Briten Germain Burton/Mark Stewart siegten. Das deutsche, mitfavorisierte Team Leif Lampater/Kersten Thiele musste durch einen Sturz von Kersten Thiele alle Hoffnungen begraben und gab das Rennen auf. 

In der Nationenwertung erreichte der BDR mit drei ersten und jeweils einen zweiten und dritten Platz den Sieg vor Australien. Nach den ersten beiden Weltcups liegt das deutsche Team damit in Front und kann dem weiteren Geschehen mit dem Abschluss in Hongkong mit Zuversicht entgegensehen.

Text: Bernd Mülle   

 

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