Bahn-WM in London: Erstes Gold für Australiens Rebecca Wiasak

BM Updated 03 März 2016
Bahn-WM in London: Erstes Gold für Australiens Rebecca Wiasak

Mieke KrögerIn der Einzelverfolgung der Frauen wurden die ersten Medaillen der diesjährigen Weltmeisterschaften vergeben. Unter 13 Starterinnen war auch Mieke Kröger für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Start, die als gute Fünfte den Finallauf um Bronze nur knapp verpasste. Diese Medaille holte sich dann die Kanadierin Annie Foreman-Mackey, die in 3:36,055 Minuten für die 3 km die US-Amerikanerin Ruth Winder bezwang. Im Finale um Gold war dann die Australierin Rebecca Wiasak in glänzenden 3:34,099 Minuten der starken Polin Malgorzata Wojtyra klar überlegen, die zuletzt in Berlin beim 105. Berliner Sechstagerennen noch dominiert hatte. Die Polin hatte gegen die überragende Australierin keine Chance und konnte sich gerade noch vor der Einholung retten.

Die zweite Entscheidung des ersten Tages fiel dann im Scratchrennen der Männer über 15 km, wo der Deutsche Lucas Liss als Titelverteidiger antrat. Er war in dem spannenden und sehr abwechslungsreichen Rennen auch unter den Fahrern, die einen Rundengewinn vollzogen, aber am Ende reichte es nur zum 7. Platz mit einer Verlustrunde, da immerhin sechs Fahrer sogar zwei Rundengewinne herausfahren konnten. Am Ende fuhr der Spanier Sebastian Mora fünf Runden vor Schluss einen kleinen Vorsprung heraus, der von den anderen nicht mehr gekontert werden konnte. Die Silbermedaille holte sich etwas überraschend der Mexikaner Ignacio Prado vor dem sympathischen Schweizer Claudio Imhof, der zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte und nun die Bronzemedaille in Empfang nahm. Für Berlins Österreicher Andreas Müller reichte es mit ebenfalls einer Verlustrunde zu Platz 14, dabei in guter Gesellschaft von Topathleten wie Christopher Latham aus Grossbritannien (9.), dem Belgier Moreno de Pauw (11.) und Elia Viviani aus Italien, der auf Rang 12 fuhr.

RusslandInsgesamt 14 Nationen nahmen den Kampf im Teamsprint der Frauen auf und in der Qualifikation waren Jinjie Gong und Tianshi Zhong aus China die schnellsten vor Russland, den beiden Deutschen Kristina Vogel und Miriam Welte sowie Australien, so dass für die Deutschen das kleine Finale um Bronze blieb, das sie dann in 32,740 Sekunden gegen Anna Meares und Stephanie Morton aus Australien gewannen. Das Finale zwischen China und Russland verlief für beide Teams eher unbefriedigend. Zunächst gab es unmittelbar nach dem Start einen Sturz der russischen Mannschaft, die in der Wiederholung den Chinesinnen knapp unterlegen waren. Dann aber folgte die bittere Pille für die Asiatinnen, die aufgrund eines Wechselfehlers zurückgesetzt wurden und damit den Russinnen Daria Shmeleva und Anastasiia Voinova, die 32,679 Sekunden benötigten, die Goldmedaille überlassen mussten. 

Auch im Teamsprint der Männer gab es für den BDR eine Bronzemedaille durch Rene Enders, Max Niederlag und Joachim Eilers, die in der Qualifikation mit 43,496 Sekunden hinter Neuseeland, den Niederlanden und Frankreich nur den vierten Platz unter 14 Teams belegt hatten, sich aber im kleinen Finale gegen Frankreich, die immerhin so starke Sprinter wie Gregory Bauge, Kevin Sireau und Michael D’Almeida am Start hatten, durchsetzten. Mit 43,536 Sekunden waren sie nur hauchdünn vor den Franzosen im Ziel, die 43,577 Sekunden fuhren und damit den undankbaren vierten Platz belegten. Die Neuseeländer Ethan Mitchell, Sam Webster und Edward Dawkins fuhren auch im Finale um Gold mit 43,257 Sekunden die schnellste Zeit, so dass sich die Niederländer Nils van’t Hoenderdaal, Jeffrey Hoogland und Matthijs Buchli, der im Finale für Hugo Haak startete, mit dem Silberrang zufriedengeben mussten. 

BahnviererAm ersten Tag fand auch die Qualifikation in der Mannschaftsverfolgung der Männer mit ebenfalls 14 Nationen statt und der deutsche Bahnvierer mit Leif Lampater, Nils Schomber, Kersten Thiele und Domenic Weinstein konnte die 4-Minutenmarke erneut nicht knacken und erreichte mit der Zeit von 4:00,127 Minuten den sechsten Platz. Die schnellste Zeit erzielte der britische Vierer mit Jonathan Dibben, Steven Burke, Owain Doull und Bradley Wiggins, die 3:55,664 Minuten realisierten und die ebenso starken Australier Sam Welsford, Michael Hepburn, Alexander Porter und Miles Scotson mit 3:55,867 Minuten knapp hinter sich ließen. Auch die Neuseeländer, Italiener und Dänen blieben unter vier Minuten, wobei der Rückstand des deutschen Vierers gegenüber Neuseeland als Drittplatzierten immerhin stattliche drei Sekunden betrug. In der 1. Runde, die morgen zur Austragung kommt, trifft Deutschland auf Russland, Dänemark auf die Niederlande, Australien auf Neuseeland und Grossbritannien auf Italien, wobei den Deutschen durchaus noch die Chance bleibt, im kleinen Finale um Bronze am Start zu sein. Voraussetzung dafür ist eine klare Steigerung gegenüber der Qualifikation und eine Zeit um 3:57 Minuten, ohne die Edelmetall Utopie bleiben wird. 

Text: Bernd Mülle          

Fotos: Arne Mill

> zur turus-Fotostrecke: Bahn-WM in London 2016

 

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